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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wurmser-Zhuber, Volume 59
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Zahlhas (Neubruck) Zahlhas (Neubruck) folge. Von Kaschau führte ihn ein Ruf nach Linz, wo er bald ein Liebling des Pllblicums wurde. Gin Zerwürfniß mit dem Theaterdirector. das zu einem In» jurienproceß führte, in welchem der Letz« tere den Kürzeren zog, veranlaßte ihn, nach Wien zurückzukehren, wo er im Theater an der Wien als Rochus Pu m» pernickel in der gleichnamigen Poffe auftrat und durch die trockene Komik seiner Darstellung und besonders durch seinen Gesang den günstigsten Erfolg und zuletzt ein festes Engagement auf dieser Bühne erzielte. Im Verlaufe der Jahre !8l8—1824 war Neubruck der beliebteste Schauspieler Wiens im local- komischen Fache. Zu seinen besten Rollen zählte auch Staber l , in welcher Partie später Director Carl sich überbot und sozusagen eine Charge schuf. Aber Neubruck wirkte durch seine drastische Komik unwiderstehlich. Wie in der Folge auch bei Scholz, so genügte bei ihm das bloße Erscheinen auf der Bühne, um das Publicunl zum Lachen zu bringen, und doch, obgleich damals die Witze grobkörniger, die Späße derber, die Im« promptus nicht immer gewählt waren, bewegte er sich streng innerhalb der Grenzen des Anstandes. Seine Komik war natürlich, seine Laune ungezwungen und sein Humor immer frisch ohne Ueber» treibung. Von 1824 sollte ein sehr vor- theilhaftes Engckßement bei Hensler in der Iosephstadt beginnen, da erhielt Neubruck den Antrag zu einem Gast spiele in Pesth auf zwölf Vorstellungen, welchem er auch Folge gab. Schon hatte er die letzte Rolle, den Marquis im „Gelben Manne", eine Verkleidung^ rolle, vom Beifall des Publicums über- schüttet, gespielt, als eine Verkühlung ihn befiel, so daß er krank in Wien an kam und am 24. October 1824 mitten in seiner schönsten Wirksamkeit von einer einseitigen Lähmung berührt wurde, die ihn für immer seinem künstlerischen Be- rufe entriß. Der Gram über dieses Un> glück, das so plötzlich auf ihn herein» gebrochen, bleichte das Haar des 29jähri> gen Mannes. Nach dem Tode seines Vaters übersiedelte der in seinem Inner- sten tief gebeugte Künstler, der nunmehr seinen Familiennamen wieder annahm, zunächst nach Eisenstadt, später kaufte er sich in Oedenburg an, wo er 1833 Bür» ger dieser ungarischen Freistadt wurde. Das Schicksal, das ihn so schwer ge» prüft hatte, vermochte doch die für alles Kunstwirken begeisterte Seele in diesem gebrochenen Körper nicht zu beugen. Lebte er auch mit seiner Gattin in strenger Zurückgezogenheit, so nahm er doch regen Antheil an allen künstlerischen Ereig- nissen und betheiligte sich auch bei so manchen, wie z. B. an der Errichtung des neuen Theaters in Oedenburg, das im Jahre 1841 eröffnet wurde, über« nahm sogar auf Ersuchen des Redacteurs der „Allgemeinen Wiener Musik »Zei» tung", I)r. Aug. Schmidt, die Corre» spondenz über Theater und Musik von Oedenburg, die er bis zum Rücktritt des Letzteren führte, und lebte mit mehreren Künstlern in lebhaftem brieflichen Ver» kehre. Zu seinen näheren Bekannten und Freunden zählte auch der Dichter I . N. Vogl , der ihn in Oedenburg öfter be suchte. Trotz der Hinfälligkeit seines Körpers erfreute er sich doch noch eines zufriedenen Greisenaltes. „Ich bin an mein Leiden so gewöhnt", schreibt er einmal mit wehmüthigem Humor, „daß ich nicht wieder gesund sein möchte; was sollte ich auch jetzt mit meiner Gesund- heit anfangen?!" Hatte sein Kunstwirken auch keinen Einfluß genommen auf die Hebung und Erweiterung der Volks»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wurmser-Zhuber, Volume 59
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wurmser-Zhuber
Volume
59
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1890
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
428
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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