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Zaiguelius 97 Iailer
Die Vemühungen seiner Gattin Nalyilbe ge-
borenen Gräfin Volza, ein Erziehungsinstitut
für verwaiste und mittellose Töchter k. k. Offt«
eiere in Oedcnburg ins Leden zu rufen, wie
es zur Zeit besteht, half vornehmlich Haupt»
mann Zahradnik verwirklichen. ^Frem»
den »Blat t von Gust. Heine (Wien. 4".)
18>;3. Nr. 96.^ l
Haiguelills. Georg Joseph Ulrich
(gelehrter Theolog, geb. zu (5olmar
am 22. August 1748, Todesjahr unbe-
fannt, er lebte noch 4810). Sein Vater
Thomas Ulrich war königlicher Rath
beim OonLkii Louv6lg.ili von Elsaß; seine
Mutter Maria Franc isca, eine ge-
borene Iuditz von Klötzlin von
Alten ach. Zaiguelius studirte in
Ensisheim, Colmar, Bruntrut und zuletzt
im apollinarischen Collegium zu Rom
Theologie. Nach empfangener Priester-
weihe wurde er Cooperator in Colmar,
l 773 Canonicus und Pfarrer zu Lutten-
bach in der Straßburger, 1776 Bene<
ficiat bei St. Barbara zu Altenach in
der Baseler Diöcese. Von dem Straß-
burger Bischof auf das Canonicat und
die Pfarre zum alten St. Peter in Straß,
bürg versetzt, wirkte er einflußreich als
Homilet sowohl bei der katholischen als
protestantischen Bevölkerung. 1789 wurde
er Prabendar im großen Choce der Straß-
durgec Kathedrale, Secretär bei den
Versammlungen des Clerus und Redac»
teur der Doleancen. Nach Ausbruch der
Revolution verweigerte er den von den
Geistlichen abverlangten Eid, verließ das
Vaterland und wurde zunächst Geschäfts»
träger von Seiten des Cardinals und
Fürstbischofs von Straßburg, Roh an,
bei der Regierung und dem Commando
von Freiburg; in dieser Stellung blieb
er bis 1796, worauf er zwei Jahre als
Lecretar in Diensten des Grafen F er<
raris, damaligen Vicepräfidenten des
Hofkriegsrathes in Wien, stand. 4798
v. Würz dach, biogr. Lexikon. I.IX.^ Ged, und 1799 wirkte er als Prafect an der
theresianifchen Ritterakademie in Wien,
aus welcher er als Hofmeister in die Fa-
milie des Freiherrn Skrbensky in
Schönhof trat. Aus dieser kam er in
gleicher Eigenschaft zum Landeshaupt,
mann Grafen Larisch-Mönnich, bei
welckem er noch im Jahre 1800 sich be-
fand. Seine spateren Schicksale kenneu
wir leider nicht. Zaiguelius beschäf-
tigte sich viel mit Mathematik und wählte
sich darin das wenig dankbare und doch
immer wieder behandelte Thema von der
Quadratur des Zirkels, über welches er
eine Abhandlung verfaßte, die er für den
Druck fertig legte. Einen dankbareren
Gegenstand hatte er sich in der Biogra»
phie des k. k. Feldmarschalls und Her-
zogs Albrecht von Sachsen . Teschen
gestellt, welche Scher sch n i k zur Einsicht
erhiel.t und zu einer Arbeit über diesen
von der Provinz hoch in Ehren gehal>
tenen Prinzen benutzte. Was aber aus
dieser Handschrift des Gelehrten gewor«
den, ist nicht bekannt. Im Druck sind
von ihm nur zwei Andachtsbücher in
französischer Sprache erschienen: „^,z
sie. ^vsc.' 6 S5?«?NH)66" (Wien 183.,
Riedl, gr. 8^.) und
(ebd.
183., gr. 8".). Scherschnik druckt den
Brief ab, den der gelehrte Priester an
den Straßburger Maire und die Muni»
cipalbeamten der Stadt am 18. Jänner
1791 anläßlich seiner Eidesverweigerung
richtete.
Scherschnit (3eop. Ioh.). Nachrichten von
den Schriftstellern und Künstlern aus dem
Teschener Fürstenthum (Teschen 18l0, 8".)
Seite <80.
Zailer, Anton, s.: Zaillner, Innocen;
sin den Quellen auf der nächsten Seiles.
27. Febr. t890.) 7
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon