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101 Zakotnek
Necruten in die Armee. Seiner schwächlichen
Gesundheit wegen später entlassen, kehrte er
in die erzbischöfliche Druckerei zurück, wurde
1836 Factor in dieser Officin, in welcher er
mit kurzer Unterbrechung im Jahre l846,
während deren er die Druckerei von Ludjevit
Gaj in Agram leitete, bis 1849 verblieb,
worauf er als Factor in die typographische
Anstalt von Gottlieb Haase in Prag ein»
trat, Er hat mehrere Theaterstücke ins öe>
chische übersetzt, und zwar-. „Er mengt sich
in Alles", von Jünger; — „Der Kuß auf
Anweisung", von Castell i; — „Die Thräne
des Königs", aus dem Englischen; — „Das
Mädchen von Marienburg". von Kotzebue;
— „Die feindlichen Brüder", von ebendem-
selben und in den Jahrgängen 1840. l84t
und 1843 der Zeitschrift „Vcsla", d. i. Die
Biene, sind einige Erzählungen von ihm
gedruckt.
Z2.ko, Stephan (Deputir ter des
ungar. Reichstages 1848 und 1849, geb.
18l0, gest. 28. Jänner 1860). Er studirte
in Ungarn die Rechte, wurde Adoocat,
dann Oberfiscal und kam in den Landtag
1843/44 als Abgeordneter des conserva«
tiven Bacser Comitates, welches ihm
Instruktionen mitgab, die seiner eigenen
halb radicalen, halb liberalen Ueberzeu»
gung widersprachen, so daß er schon da»
mals/ R>ie ein Berichterstatter jener Tage
schreibt, „so hoch auf der Leiter der Op>
Position hinaufstieg, daĂź sein gesunder
Menschenverstand Gefahr lief, sich den
Hals zu brechen". I n den Landtag des
Jahres 1848 wieder gewählt, spielt er,
gewiß die verhängnißvollen Folgen seiner
Worte in der bedeutsamen Sitzung vom
8. October 1848 nicht ahnend, eine
Rolle. Schon hatte in derselben Kos«
suth dem bereits geschaffenen Landes-
vertheidigungsausschuß zur Souveränität
vecholfen und seine Rede mit den Worten
geschloffen: „Der Ausschuß wird eS für
seine Pflicht halten, ĂĽberall auszuharren
und sollte das Schaffot sein Lohn sein,
das Blutgerüst stolz besteigen". Da siel Zäk6, nachdem sich der erste Eljensturn!
gelegt hatte, mit den Ungarns Gescbick
entscheidenden und besiegelnden Worten
ein: „Der Präsident des Landes-
Vertheidigungsausschusses soll
Kossuth sein". Dieser Ausruf ward
zum BeschluĂź des Hauses der Gemeinen
erhoben und, schreibt ein Schilderer jener
Sitzung: „Zg.k6's Lunge vertritt sohin
die erste Kanone, welche gegen die präg»
matische Sanction abgefeuert wurde".
Zä.k6 war bereits in einer im April
1848 gehaltenen Volksversammlung, als
er die neuen Gesetzartikel in ungarischer
Sprache verlas und die versammelten
Serben deren Uebersetzung in serbischer
Sprache verlangten, Gefahr gelaufen,
gelyncht zu werden, als er sich ent-
schuldigte, daß er dieser Sprache niä^t
mächtig sei. Wer weiß, wenn diese Lyn-
chung erfolgt wäre, welche Wendung
das Rad der Zeiten genommen haben
würde, da dann Zakä am 8. October
nicht den obigen verhängnißvollen Antrag
hätte stellen können.
iIanotyckh von Adlerstein (Johann). 2ie
letzten zwei Jahre Ungarns. Chronologisches
Tagebuch der magyarischen Revolution, in
3 Bänden (Wien j83U. Sollinger. 8")
Bd. II, S. 3li6; Bo. I I I , 2. 273 und 2?4.
— Neue Croquis aus Ungarn (von
Albert Hugo) (Leipzig t844. Hirschfeld, 8«,)
Ilikkäl, d. i. Die Familien Ungarns mit
Wappen und Stammtafeln (Pesth l8«l>. Moriz
Rath. 8".) Bd. XII, S. 296 und 297.
Zllkotnek oder vislUHZ 2 s.
(Augustinermönch, geb. zu
8i»ka bei Laibach im 18. Jahrhundert,
gest. 1793). Er war Priester des Augu<
stiner DiScalceatenordens und Prediger
zu Strehla, darauf Curat in Bcauj>.
I>. MarcuS Pochlin bezeichnet ihn in
seiner „VibliotkONg. Oarnlolias" als den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon