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Zallinger-Siiliendorf l 2 Zallinger zum Thurn, Franz
Landtafel, starb als der Letzte seines
Geschlechtes zu Ende des <8. oder zu
Anfang des l9. Jahrhunderts.
d'sslvert lChristian Ritter). Noti^cnblatt der
distorisch
statistischen
Tecnon der k. k. mährisch«
zchlesischen Gesellschaft für Beförderung des
Ackerbaues u s. lv. (Bcünn. 4^) Jahrg. i8??.
Nr. 6: „Die ^alkowskv ron äalkowitz" und
Nr. U, 3. 7l : «Zur Geschickte der ^al>
Zllllitlger, Antonin von, siehe: Zllllill-
ger, Karl von j^S. 1l6, in deu Quellen,
Nr. i) .
Zallinger - Ttillendorf, Franz von
lRitgl ied des Abgeordnetenhauses im
österreichischen Reichsrathe, geb. zu
Sti l lendorf nächst Bozen am 13. De>
cember 1842). Ein Sohn des Karl von
Zall inger ss. d. S. 416^, studirte er in
Bo;en, dann die Rechte in Innsbruck
und übernahm nach deren Beendung
und dem Tode seines Vaters die Be>
wirthschaftung des ihm zugefallenen aus-
gedehnten Grundbesitzes. 1875 wurde
er von dem Bozener Landgemeindebezirk
in den österreichischen Rcichsrath gewählt,
in welchem er sich der Rechtspartei an-
geschloffen hat. Er ist auch ein entschie
dener Vorkampfer der klerikalen Partei,
und in der in den letzten Tagen des
Monats Mai 1889 zu Bozen stattge«
habten Generalversammlung des „Ka-
tholischen politischen Volksvereines" er-
griff er das Wort und erklärte offen im
Hinblick auf seine bisherige Stellung im
Abgeordnetenhause.' „Die Zeit der Nach-
giebigkeit sei zu Ende: man müsse jetzt
einmal zu handeln beginnen und mit
Entschiedenheil die katholischen Förde-
rungen zur Geltung bringen. ES sei
hohe Zeit, daß man aus den Banden
dieser Majorität (d. i. die Rechte des
Reichsrathes) sich losmache und, ohne
daz Programm „regier ungSfeind lich" aufzustellen, ein katholisches Pro»
gramm hochhalte. Es würde dann der
katholischen Partei nicht mehr nacbgö-
sagt werden, daß sie Mitschuld habe an
allen Thaten der Regierung. Er könne
nur die Worte wiederholen, die er vor
21 Jahren an derselben Stelle aus-
gesprochen habe: „Die Regierungen thun
für die katholische Kirche nur noch so
viel, als sie vom katholischen Volke
dazu genöthigt werden; wir gelten nur
so viel, als wir selbst aus uns machen'
zählen wir auf uns, und man wird auf
uns zählen. Also unsere Losung im
Kampfe sei: Gott und das katholische
Volk! Wir ziehen in den Kampf mit mehr
Gottvertrauen und weniger Menschen»
furcht." Dabei wmde in der Versamm-
lung die von der Regierung eingebrachte
Schulvorlage als durchaus ungenügend
angesehen und die Erwartung ausge»
sprochen, daß der Reichsrath dieselbe als
ungenügend kurzweg ablehnen werde,
sowie daß die conservativen Mitglieder
beider Häuser nur umso entschiedener
auf der Forderung einer durchgreifenden
Aenderung des Reichsvolksschulgesetzes
vom Jahre l869 in confessionellem
Sinne bestehen und das einmal ins Auge
gefaßte Ziel mit erhöhter Thatkraft ver-
folgen werden." Zall inger ist au.h
publicistisch thätig und hat im Organ der
tirolifchen klerikalen Partei, im „Tiroler
Volksblatt", im Jahre 1886 politische
Federzeichnungen veröffentlicht, in denen
er einzelnen Abgeordneten energisch zu
Leibe geht.
Zallinger zum Thurn, Franz Seraph
(gelehrter Jesuit, geb. zu Bozen am
44. Februar 4743. gest. in Innsbruck
2. October 4828). I n Rede Stehender,
dessen Vater Handelsmann und mehrere
Jahre Magistratsrath in Bozen war,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon