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Zalokar
Zalokar, Johann (Theolog, geb.
zu Vinice bei St. Margarethen in
Unterkrain am 26. Juni 1792, gest. in
Laibach am 11. September 1872).
Bauernsohn, besuchte er die Schulen in
Laibach, wo damals, da Illyrien unter
französischer Regierung stand, die Fran
zosen walteten, die Lehranstalten aber
von Männern, wie Valentin Vodnik,
Joseph Walant, Matth. Raunichar,
Andreas Meschular, Georg Dol l i
ner, Joseph Gogala und Anderen
geleitet wurden, die noch heute zu den
Besten, ja zu den Zierden des Landes
zählen. Zalokar widmete sich dem geist
lichen Stande, empfing am 13. Sep
tember l815 die Priesterweihen und trat
1816 zu Möttling in Kram in die Seel-
sorge, aus welcher er im September 1818
als Spiritual in das Iaibacher Priester»
seminar berufen wurde. Dort blieb er
bis zum April 1828 in Thätigkeit. Nun
erhielt er die Pfarre zu Trzic, 1833 eine
bessere zu ßkocijan, die er zum Besten
seiner Pfarrkinder bis 1833 mit Umsicht
und großem Eifer versah, worauf er sich
nach Laibach in Ruhe zurückzog und auf
der Vorstadt Polana achtzigjährig sein
Leben beschloß. Zalokar verlebte seine
Jugend- und Mannesjahre in der denk-
würdigen Zeit, wo der sogenannte krai>
Nische ABC-Krieg die Gemüther im
Lande bewegte und die Sprachgelehrten
Krams sich um die Bildung eines neu»
slovenischen Idioms in grammaticalische
Forschungen vertieften. Auch er segelte
in dieser Richtung und versuchte es, das
bis dahin ziemlich rudimentäre Idiom zu
reinigen und zu läutern, und thatsächlich
zeichnen sich nach äafarik's Urtheil
seine Schriften durch Sprachrichtigkeit
vortheilhaft aus. Das Zutreffendste und
sehr Beherzigenswerthe in Sachen der
slovenischen Sprache schrieb erst in jung- ster Zeit der bekannte Topo und Echno-
graph Noe in der Münchener „Mge-
meinen Zeitung" vom 20. August l889,
Beilage Nr. 230 im Artikel IV.: „Buw
tes aus den Bergen". Metelko war
es, der zuerst auf die Vortheile (?) der
cyrillischen Methode in der Orthographie
aufmerksam machte, und Zalokar führte
das neue System seines Meisters in den
Schriften, die er im Druck herausgab,
ziemlich consequent durch. Die Titel
dieser Schriften, theils Andachtsschriften,
theils sprachlichen Inhalts, lauten:
(Laibach 1823, 120); __ ^
(ebd. 1826);
^ (ebd. 1822; 2. Aufl., welche mit
neuen Metelko'schen Lettern gedruckt
ist, ebd. 1823); — „X>at/co ^'sm/-
/" (ebd. 1826) 12".); —
." (ebd. 1826, 12«.),
welches die ascetischen Schriften: ^VaNi»
lilioruw, do tridu« tÄdyiNÄLuli«, äs
vora. aoinpunQtiontz" u. s. w., aber die
berühmteste Schrift des großen Theo»
logen: „Von der Nachahmung Christi"
nicht enthält. I n seinem Nachlaß befand
sich eine Sammlung von 13.000 bis
14.000 rein slovenischen Wörtern, wel<
cher Sprachschatz angekauft wurde und
als Grundlage für das vom Fürstbischof
Anton Alois Wol f herausgegebene slo-
venische Wörterbuch diente.
safar ik (Paul Joseph). Geschichte der süd.
slavischen Literatur. Aus dessen Handschrift'
lichem Nachlasse herausgegeben von Joseph
I i r e ö e k (Praq 1864. TempsN. 8°).
I. Tlovenisches und glagolitisches Schrift«
thum, S. 40, 3l, l20. 137. — <7oHia ^ . /s.>
I^stopis niatice lilovsuäke xa <872 ii) <87^
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon