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Z«!u«ki (Gexcalogic) Zaluski (Genealogie)
von 63 Jahren. Sein Epitaph il
der Capelle der unschuldigen Kindlen
der Krakauer Kathedrale befindet sich in
meinem Werke „Die Kirchen der Stad!
Krakau" lWien 1833) S. 36, Mar
ginal l32. Nr. 3.
i..nv i lcanonilco^v Kra.lcon8ki<:k, d. i. Ver
zeichniß der Bischöfe, Prälaten und Dom
Herren von Krakau (Krakau i8o2. Universitäts
druckerei, 8°.) Bd. I I , S. 237—242. — ^o?-.
e^//«s^/ ^assi'a)!). Xatsäl.-!». Kralca^s^a (Te
schen tsöl). schm. 4".) 2.^6. — Zedler,
Großes Nniocrsal'Lerikon, 60. Bd.. Sp. i436.
Porträts, t) 2 y sang 8c (80.). —
2) M. 5Q- (kl. Fol.) — Sein Porträt i
Lebensgröße befand sich noch zu meiner Zei
l l8^'7) im Corridor der Franciscanerkirche ir
Krakau, welche l85U abgebrannt ist.
I. Zur Veneawgie dcs Vrasengeschlechteg Tha-
ba5)-Falu5ki. Nach Familienüberlieferungen,
in deren Kritik wir uns nicht einlassen, sind
die Zaluski ein uraltes Haus. von einem
gothischen Fürstengeschlechte abstammend. wel>
ches im Jahre 530 mit Lech, dem Gründer
der polnischen Monarchie, nach Polen ein
wanderte und dort unter die zwölf Baroniat
familien gezahlt wurde, die unier dem ersten
Herzoge Polens Mi eris laus die Taufe
empfingen. Das S. 126 beschriebene Wappen
ward der Familie 936 vom Kaiser Hein>
rich I. verliehen. 995 erhielt Sigismund
Iunosza ' Thabasz für Lebensrettung
des Königs Boleslaus Chrobry in der
Schlacht gegen den russischen Fürsten I a>
roslaw den Beinamen Ia tusk i . weil er
den König mit seinem Leibe gleich einem
Schilde beschirmt hatte, und wurde mit an.
sehnlichen Besitzungen belehnt. Vereits im
l3. Jahrhunderte führte das Haus Iunosza«
Thabasz» Zatuski den Grafent i te l ,
wie dies zahlreiche authentische Familien»
oocumcnte beweisen. Dieser Titel ward von
der Kaiserin Mar ia Theresia laut i776
ausgefertigten Diploms bestätigt. Die ältesten
polnischen Schriftsteller Miechowita und
Baszko erwähnen den Feldherrn Petrus
äs äonio ^.Fnorum, re^ii bxsreitus og.^i-
tHntzus 13l2 zeichnete sich Spytek
in der Schlacht bei Wisniowiec besonders
aus, in welcher auch Adalbert, ein Sohn des Palatins von Leczyce. fiel. l628 war
Alexander Graf von Iunosza < Tha«
basz.Zaiuski Palatin von Äawa un^
Marschall des Reichsgerichtes von Polen.
Unter den vielen mit hohen Würden beklei.
deten Staatsmännern dieses Geschlechtes sind
es besonders sieben Bischöfe, welche auf die
Geschicke Polens einen mächtigen Einfluß
auöübtcn. Andreas Stanislaus war bis
l767 Großkanzler von Polen. Andreas
Chrysostomus bekleidete diese Würde bis
j? l l . Joseph Andreas war A^n'is Us-
lerenäki-iuä ko^ni. Franz, ein Sohn des
Wojwoden von Rawa, starb 17^3. Seine
Frau Dorothea, Tochtrr des spanischen Bice«
königs von Murcia und Valencia, Juan
d'Arschot de la M iv iö re , erbte als
einziges Kind nicht nur sämmtliche Besitzun«
gen ihres Hauses in Spanien, sondern auch
die Baronie von Confalize in den Nieder«
landen und die Titel ihres Vaters, welche
auf das Haus der Grafen Zaiuski über»
gingen. Von nun an führte der jedesmalige
Chef der älteren Linie den Titel Marquis
de la Riviöre und Grand von Spannn.
Die Baronie Confalize gab ihm auch den
Freiherrntitel. Die berühmte, über 300.000
Bände zählende Bibliothek der Familie Z a-
tuski , vom Fürstbischöfe von Krakau und
dessen Bruder, dem Bischöfe von Kiew, ge<
gründet und dem Vaterlande als National»
eigenthum überlassen, befindet sich nun in
St. Petersburg und führt noch immer den
Z a t u ö k i'schen Familiennamen. Nach der
letzten Theilung Polens wurde Graf Theo-
phi l , welcher unter dem letzten polnischen
Könige die Würde eines Groh'Tchatzmeisterö
bekleidet hatte, österreichischer Unterthan und
Groß<Nürdenträger am kaiserlichen Hofe.
Von seiner Gemalin Honorala, Tochter des
Palatins von Kiew. Stempkowski, d!e
in erster Ehe an Mar t in Fürsten Ludo«
mirski verheiratet war, hatte er die Söhne
Joseph, Kar l und Johann Eonrad,
deren Nachkommenschaft aus der Stammtafel
ersichtlich. — Was den Brsiß des Hauses be»
irifft. so ist das Stammgut (prasclium. luili-
t»rs) Zatuskie im Kreise Grojec des Gou»
verncments Warschau in Russisch'Polen ge-
legen. Außerdem befinden sich daselbst die
Herrschaften Grubki und Ianuszowice im
Gouvernement Kielce und die Domäne
Lozisca im Gouvernement Radom; ferner in
Galizien die Herrschaft Iasienica in der
Bezirkshauptmannschaft Brzozow, die Do»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon