Page - 125 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wurmser-Zhuber, Volume 59
Image of the Page - 125 -
Text of the Page - 125 -
Zaluski, Noman 126 i^ Ronian
laubs überzählig und ohne Schwadron. über<
nahm sofort das Comniandc» und führte die
Truppe gegen den Feind. Im Verlauf des
Gefechtes verlor er fein Pferd unterm Leibe.
Nach abgeschlossenem Frieden trat er mit
Majorscharakter aus der activen Armee und
übernahm die Verwaltung seiner Güter in
Galizien und Russisck'Polen. Zu diesen ge«
hört auch das unweit Dukla in Galizien
gelegene Mineralbad Iwonitz. das der Graf
aus dcm primitiven Zustande, in welchem er
es vorgefunden, zu cinem starkbesuchten Cur-
orte hob. l^Thürheim (Andreas Graf).
Licht« und Schattenbilder aus dein Soldaten»
leben und der Gesellschaft (Prag und Tepliß
lt>76. Dominicus. 8^) S. 39/j — !3. Nico-
laus. Das Andenken an diesen Sprossen
des Geschlechtes der Za iusk i , für den wir
nach den uns zu Gebote stehenden Quellen
keine Stelle auf unserer Stammtafel finden
können, hat sich durch eine Gedächtnißtafel
erhalten, welche sich in der Lemberger Käthe»
drcile befindet, und deren Inschrift folgender»
maßen lautet: ^loolauL Aaluäki in 1'uli-
g!o^? kroLiio-n-Lkl > ^.ntb 3uoel<.nierÄ.i'iu3
I^oopolibusis I 5!unc I'Hlü.niiuä (.'^oinoclio-
vins I Kamins maznu^, virt.uts in^'or,
exuni^Io maxiniUL I Vcilo tui'oico (.laruä,
ni:z, >
tiilio vnliäul», in^nu, valiciior s Hui, uun<iua,ln
^ro )^l>.tlii>. ciuiorit s Ilio <iliiü!jeit. Eine
Grabschrift, die uns begierig macht, Näheres
über diesen vorzüglichen Mann zu erfahren,
über den alle uns zugänglichen Quellen
schweigen. ^Oo6a.t6k tvxoänion.v i>r<:/
(5526<:i6 tnoxvLkiel, d. i. Wochenbeilage zur
Lemberger Zeitung. 3. Mai t836. Nr. l8.
Seite 70: ^X^rodki IcosaiOlo^ iniäZta
l.vo^g.", d i. Grabschriften der Kirchen der
Stadt Lemberg, von Felician ^.obeski/j —
l6. Roman (geb. in Krakau 1. März i?9<j.
gest. zu Krzeszowice in Galizien i. April
t863). Er ist der Letzte der von dem Czer«
nichöwer Wojwoden Franz durch Ver<
mälung mit Dorothea d'Arschot de la
Niviöre gebildeten und nach ihrem Namen
bezeichneten Linie. 18 Jahre alt. trat er 1811
in französische Kriegsdienste und machte den
denkwürdigen russischen Feldzug 1812 mit, in
welchem er sich das Militär.Veroienstkreuz
erkämpfte. Schwer leidend auS demselben
zurückgekehrt, trai er doch bald wieder in dlls
>4. UhlaneN'Rsg.iment, gerieth dann in Sachsen in Gefangenschaft und erhielt erst nach Na>
poleons Sturz die Erlaubniß zur Rückkehr
in sein Vaterland. Nun nadm er Dienste in
der Armee des Königreichs Polen und ward
Adjutant des Großfürsten Konstantin. In
der Folge zum Referendarius des Statt»
Halters in Polcn ernannt, wurde er 1323
mit noch mehreren seiner Colleqen verhaftet
und drei Jahre im Gefängniß des ehemaligen
Karmeliterklosters in Warschau gefangen ge<
halten. Als dann 1830 die Revolution auä>
brach, nahm er, mit den Verhältnissen des
Landes innig vertraut, an derselben den
regsten Anthe.l und fand vornehmlich auch
nach Bewältigung der Revolution, nachdem
er ins Ausland geflüchtet war, in diplomati«
schen Missionen Verwendung. Aber die pol»
nische Frage, für deren Lösung er bei seinen
Missionen ungemein thätig gewesen, wurde
zuletzt fallen gelassen und blieb ungelöst. A!ä
1850 bei Lacour in Paris eine Schrift, be-
titelt: „lä^o llü la LepudUhue 6c I'olo^nü
ot 8c>Q stär aetusl. klanu^i-ir äs 1,,.
Lidlior1iöq.uo i>ova,l6 6s karis 6<5 1a 6oeon<i(i
moitis clu XVI I I siZeis", von dem polni'
schen Officier Eduard Kurzwei l (geb. zu
2IoIkiew in Galizien 1807) herausgegeben,
erschien, glaubte man allgemein, daß an der
Veröffentlichung dieser Brochure, welche für
den französischen Gesandten Pol ig nac be>
stimmt war. Graf Zatuski betheiligt g?<
wesen. Der Graf hatte an der Tdronbestei»
gung Leopolds I., Königs der Belgier,
nicht unwesentlichen Antheil und fand bei
demselben, als er sich in allen ihm gegebenen
Versprechungen, welche die Herstellung Po»
lens betrafen, getäuscht, aller seiner Güter üi
der Heimat verlustig, sah und ihm die Rück»
kehr in dieselbe versagt war, nicht nur Schutz,
sondern bald auch eine Stelling im 3taat6«
dienste in Belgien, wo man ihm das
Bürgerrecht verlieh, ein neues Vaterland uno
das Recht, den ihm von mütterlicher Seite
gebührenden Namen d'Arschot de la Rl<
viöre zu führen. Zuletzt aber überwog die
Liebe zum Vaterlande, und er kehrte nach
Galizien zurück, wo er das letzte Lebensjahr
im Hause und in der Familie des Grafen
Adam Potocki zu Krzeszowice verlebte uno.
als er. 72 Jahre alt. starb, an der Seite
seines Freundes und Waffengefährten. des
General? Chlopicki. daselbst in der P o>
töcki'schen Familiengruft beigeseht wurde.
Graf Roman war mit Amalie geborenen
von Zrsnißow» Vranik^wsßa vermält.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon