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Zaluski, Joseph Andreas 126 Zatuski, Joseph Andreas
bische Blätier. Illustrirte Monatshefte,
öerausgeqeben von Adel Lukäi« (Wien
!!>6o. kl. 4V.) T. 214. — <^^HL) d. i. Die
,'.eit (Krakauer politisches Blatt. Fol.) 1863.
^r. 7t> im Feuilleton: „Roman Zaluski".^
— 1?. Theophil Adalbert (geb. in
Krakau 19. April 1760. gest. zu Andrychow
in Galizien 9. August 1321). Ein Sohn des
Grafen Ignaz. Er wurde im Mai 1786
Kastellan von Busk. 1793 Unterschatzmeister
der Krone. 3eine erste Gattin hanorala 5lyp»
kowülia. verwitwete Mar t in Fürst Lubo«
mit Ski. datte groben Einfluß auf ihn. Er
ließ sich ganz von ihr leiien, später abrr.
1795. von ihr scheiden, wie sich schon ihr
erster Gatte Fürst Lubomirski I7s4 hatte
von ihr scheiden lassen. Jacob Johann
Graf Tioers in seinen „Denkwürdigkeiten"
und Karl L. B lum in dem Auszuge der«
selben schildern das wenig löbliche Treiben
,ener Tage. Graf Theo Phil zog sich zuletzt
nach Galizien zurück, nachdem er öster»
reichischerseits am 18. Mai 1776 die Aner»
tennung des Grafenstandes und das Oberst«
Landküchenmeisteramt für Galizien und Lodo«
merien erlangt hatte.
I I I . Wappen. In Roth ein silberner auf den
Weichen mit einem Tropfen Blut bespritzter
Widder.
Zatuski, Joseph Andreas (Dom.
Herr von Krakau und Bischof von
Kiew, geb. 12. August 4702, gest.
9. Jänner 4774). Ein Sohn des Woj
woden von Rawa Alexander Joseph
aus dessen zweiter Ehe mit Therese
Potkanska, zeigte er schon frühzeitig
große Liebe zu den Wissenschaften und
sammelte Bücher, so daß er mit !3 Jahren
deren dreitausend besaß,'die mit seinem
Namen bezeichnet waren. Mit seinem
älteren Bruder Andreas Stanis-
laus Kostka ging er auf Reisen, kam
nach Rom und wollte dort in den Orden
der Gesellschaft Jesu eintreten, doch
wurde er vom Ordensgeneral nicht auf-
genommen, weil er noch zu jung war.
Nach Polen zurückgekehrt, erhielt er un»
geachtet seiner Jugend, das Erzdiaconat von Pultusk. Dann ging er wieder auf
Reisen, um seine Studien fortzusetzen
und Bibliotheken zu besuchen. Nun erhielt
er folgeweise Propsteien von Warschau,
Koden, Iawor6w, die Abtei Hebdölv
und endlich das Canonicat in Krakau.
1728 wurde er Referendar der Krone,
und erst jetzt empfing er die Priester»
weihe, Er war ein eifriger Parteigänger
des Königs Stanislausi^eszczii iski
und spielte in den damaligen politischen
Händeln eine große und einflußreiche-
Rolle. 3l Jahre, wohl länger als bisher
einer seiner Vorgänger in dieser Stelle,
hatte er dieselbe bekleidet, als er 4738
zum Nachfolger Cajetan Soltyk's auf
den Bischofsstuhl von Kiew berufen
wurde, worauf er am 4. November 1753
die Weihe erhielt. Das ganze Leben
dieses Kirchenfürsten ist ein ununter»
brochenes Forschen und Studiren, ver-
bunden mit Sammeln der wichtigsten
und seltensten Werke, vornehmlich solcher,
die sich auf die Geschichte seines Vater»
landes beziehen. I n Verbindung mit
seinem gleichgestimmten Bruder An-
dreas StanislauS Kostka ist er der
Begründer der berühmten Zatuski'.
schen Bibliothek, welche er in Gemein-
schaft mit ihm dem Vaterland schenkte,
worauf
sie in Warschau aufgestellt wurde
und dort blieb, bis Rußland sie gegen
alles Recht als Staatseigenthum Polens,
in Beschlag nahm und nach Petersburg
brachte. Politischerfeits hielt er treu zu
seinem Vaterlande, und da er auf dem
Reichstage 4766 gegen die von Rußland
geschützten Dissidenten heftig auftrat, so
wurde er auf Betrieb des russischen Ge-
sandten Repnin bis l773 zu Kaluga
festgehalten. Im folgenden Jahre starb
er. Von seinen im Druck erschienenen
Schriften nennen wir:
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon