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Zaluski, Joseph Heinrich 128 Zaluski, Irenäus ^aurenz
Periode dem Waffendienste, machte alle
Z-cldzüge dieser Zeit in Spanien, Deutsch-
land, Rußland und Frankreich und
nauptsächlich im Chevaurlegers - Regi»
inente der polnischen Kavallerie in der
O-, rde Napoleons I. mit. Nach 18 jo
nat er in russische Dienste und wurde
l8l? Adjutant des Czaren Alexan«
der I.. l823 des Czaren Nicolaus I.
und focht im Türkenkriege; verließ aber
in der Folge die militärische Laufbahn
und wurde von den drei Höfen von
Wien, St. Petersburg und Berlin,
welche damals die gemeinschaftlichen
Schutzmachte des Freistaates Krakau
waren, zum Curator der jagiellonischen
Universität in Krakau ernannt. In dieser
Eigenschaft waltete er bis zum Ausbruch
der Erhebung Polens im Jahre l830
seines Amtes, dann begab er sich nach
Warschau, nahm von neuem militärische
Dienste und wurde zuletzt Brigadegeneral
in der polnischen Armee. Nach nieder-
geworfenem Aufstande zog er sich auf
sein Erbgut Iasienica im Iasloer Kreise
Galiziens zurück und lebte dort mit lite-
rarischen Arbeiten beschäftigt. Als Oester«
reich infolge der Erhebung im Jahre
l848 zur Bewältigung der ungarischen
Rebellion russische Hilfe in Anspruch
nahm, wurde er beim Durchmarsch rus-
sischer Truppen durch Galizien auf seiner
Besitzung festgenommen, nach Warschau
gebracht und auf der dortigen Citadelle
in Haft gehalten. Nun ward ihm der
Proceß gemacht und er zum Tode ver»
urtheilt. Darauf begnadigt und in Frei«
heit geseht, kehrte er auf seine Besitzun-
gen in Galizien zurück und beschäftigte
sich dort mit der Verwaltung derselben
und mit literarischen Arbeiten. Von
diesen letzteren sind uns bekannt seine d. i. Erinnerungen an das leichte polnische
Cavallerie Regiment der Garde Navo»
leons (Lemberg l860, auch Krakau
".) und „ I
l/s
6« (Paris
8<^ .), worin er die absichtlichen und un«
absichtlichen Irrthümer, welche die Ge«
schichtsschreiber der großen Nation, un-
geachtet diese die Polen nur immer zum,
Narren gehalten und von ihnen in den.
napoleonischen Kriegen grausame Blut»
steuer erhoben hat, mit Entschiedenheit
und Sachkenntniß widerlegt.
^o/ela, ki-2di ZatuskieFo i. t. ä. -w äoni,
30. k^iotnia <86ss... miana, d. i. Rede ge>
halten am 30. April i866 am Grabe des
Grafen Joseph Zaluski (Tarnow und Prze«
My^l i866, 8"). — X5lsu<1ar2 V/76a-
i-ok l867, d. i. Kalender auf das Jahr 1867
herausgegeben vom Verein zur Verbreitung
nützlicher und wohlfeiler Vücher (Krakau
1866. 8".) S. 7tt.
Hatuski, Irenäus Laurenz Graf
(Bildhauer, geb. in Galizien am
lO. August l833, erlegen einer im Duell
empfangenen Wunde in Dresden am
20. Mai 1868). Ein Sohn des Grafen
Karl Theophil und Amaliens
Fürstin von Kozielsk-Oginäka. Der
Vater stand als Chef der lithauischen
Erhebung 183l und Führer in der un-
glücklichen Schlacht bei Przystowiany im
April dieses Jahres im Lande im hohen
Ansehen, und die Mutter war eine Frau
von seltener Geistesbildung und Cha»
rakterftarke. In frühester Jugend ver«
rieth Graf Irenäus große mit seltenem
Talent verbundene Neigung zur Kunst,
und so sandte ihn seine Familie nach
Rom, wo er im Atelier des berühmten
Tenerar i sich zum ausgezeichneten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon