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i) Georg i^ Johann I.
Abt ron <5zerwin. Als Bischof von Chelm
üdte er ft:en«e Kirckenzucht in seiner Diöcese.
^r war ein Vett?r des berühmten Kanzlers
sodann und nicht odne Ginftuß auf ihn.
H2am Naram owski im zweiten-Theile
ftlNrr ^laciL« rerlini «üriQüijeLiiuii" S. 386
dn-chtet. daß Bischof Georg es gewesen,
auf dessen Räch Johann l594 die Z a»
moyski'sche Akademie gestiftet habe. Georg
gab auch einen ^lullex librorum vrokidi-
lorym," heraus, wovon ein Eremplar in der
Zaluski'schen Bibliothek sich befindet, das
mit Randglossen seines Verfassers versehen
ut. sIanozki. Nachricht von der Zatuski'»
schen Bibliothek. Theil I, S. 8 und 8. —
!^!-2,läl«»>v i kanollilcu^ lilkkovsskioll, d. i.
Katalog der Krakau.er Bischöfe. Prälaten und
Domherren (Krakau i853. 8") Bd. IV,
3. 297.) - 6, Georg (>nb. um lt»70. gest.
in Lemberg 6. September 1730). ein Sohn
des Wpjwoden von Kiew Franz Za«
moysti und Sophiens geborenen Ia>
blonotyska. vollendete seine Studien in
Varis. y?o er an der Sorbonne den philoso»
phischen Doctorgrad erlangte, dann machte
er Reiset, durch Europa uno wurde 1694 bei
seiner Rückkehr in sein Vaterland Starost von
Zydaczow. Nun ward er zu verschiedenen Mis«
sionen verwendet und entwickelte auch auf den
Landtagen staatsmännische Thätigkeit. König
August H l . sandte ihn an den Papst
Innocenz XII . , an die Republik Venedig,
dann an yrrschiedene kleinere Höfe Italiens
und l«98 an den kaiserlichen Hof in Wien
zu Leopgld I. Aus Italien brachte drr
kunftsmnisie Edelmann viele Alterthümer.
Gemälde. Marmorkunstwerke. Mosaiken und
Bücher und nebst verschiedenen anderen Reli.
quien auch des h. Märtyrers Benedictus
3eib mit. hen er in semer HsnScapelle zu
Kukul^w aufstellen ließ. Daselbst erbaute er
auch einen prächtigen Palast und legte einen
großen und herrlichen Park an. der die Be»
wunderung seiner eigenen Landsleute erregte.
lll99 begleitete er den Wojwoden von
Lßczycz Raphael Leszcziüski auf dessen
Gesandtschaftsreise nach Petersburg. Nach
seiner Rückkehr betheiligte er sich auf das
eifrigste an. allen Landtagen, welche in jener
bewegten Zeit statthatten. Zuletzt verlieh ihm
t?05 der König das Oberststallmeisteramt der
Krone, und alle weiteren Standesethöhungcn
ablehnend, zog sich Georg auf seine Güter
zur Ruhe zurüs. Nur einmal noch, i?l3, übernahm er eine diplomatische Mission in
die Walachei, dann aber verlebte er drn
Rest seiner Tage zu Kukulow im Genuß drr
Natur, unter wissenschaftlichen Arbeiten und
im Verkehr mit den Edelleuten seiner Hm»
gebung und Anderer, die den kenntnißreichen
gebildeten Staatsmann gern besuchten. I iu
Jahre l705 erschien von ihm:
pore>i kouioni poläkim", d. i. Abhandlung
über die Veredlung polnischer Pferde, und
t?0? die Abhandlung: «0 Nleke^i krolov?
polslciok", d. i. Von der Wahl der Könige,
Polens. Aus seiner Ebe mit einer Base
Narianne Zamo^Ka hinterließ Georg keine
Kinder. So machte er denn ansehnliche Stif<
tungen in Lemberg. Zydacz^w. Kossöw. So«
kol6w und anderen Orten zu Gunsten der
Kirchen und Klöster. Seine Gattin, die ihn
überlebte, übergab Bücher. Handschriften und
Gemälde der letztwilligen Verfügung ihres
Gemals gemäß den ??. Jesuiten in Lem«
berg. in deren Kirche er und später sie an
seiner Seite ihre letzte Ruhestätte fanden.
Diese reichen bei den Jesuiten niedergelegten
Sammlungen gingen bei dem großen Brande,
der i?34 Lemberg verwüstete, zu Grunde.
^Vo6a. tsk tv^oaniov? x i -^ ttaxacis
inonskiH, d. i. Wochenbeilage der ..Lein«
berger Zeitung". t856. Nr. 37: S. !53: ^ a
Trodkl ^cäeivto^ nii2.Ltk I^ vo-^ vu,, d. i.
Grabschriften der Küchen der Stadt Lem»
berg, von Felician Lobeski.^ — 7. Jo-
hann I. (geb. l54«, gest. 3. Juni 1603).
Ein Sohn des Stanis laus, Kastellans
von Chelm. studirte er in Frankreich und
Italien, wurde nach seiner Rückkehr ins
Vaterland Vicekanzler und ging 1373 als Ge»
sandter nach Frankreich, um dort Karls IX.
Bruder Heinrich von Valo is die polnische
Krone anzubieten. Nun zum Großfeldherrn
Polens ernannt, bekriegte er in Liefland den
grausamen und gewaltthätigen Czaren Jo-
hann Nasil ides. Als Stephan B^thory
den polnischen Thron bestieg, hielt er fest zu
ihm, nahm dessen Gegner, den berüchtigten
Zbororoski. gefangen und ließ ihn köpfen.
Als er nach Bätchory's Tode (l380) mäh.
rend des Zwischenreiches einen Italiener
Scotus. welcher Nativitäten stellte, be.
fragte, wer König von Polen werde. ent<
gegnete ihm dieser: «Huem Deus voist", und
in diesem Orakelspruch hatte Zamoyst i zu
spät gelesen, daß in dem vsus anagram»
matisch der 8veä (Schwede) verborgen liege!
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon