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eĂĽ) Otto 11
rauhen Winterszeit (1880—1881) täglich
160 Studenten Mittags und Abends unent«
neltlich werde beköstigen lassen. — 85. Me -
lanie Gräfin Z i c h y » F e r r a r i s (geb.
28. Jänner 5803. gest. 3. März 1834). Eine
Tochter des Grafen Franz aus dessen Ehe
mit Mar ie Wi lhe lm ine geborenen Gräfin
Ferrar is , wurde sie am 30. Jänner 1831,
26 Jahre alt, als dritte Gemalin dem da»
mals 38jährigen Staatskanzler Clemens Üalljar
FĂĽrsten Nelternich angetraut. Sie galt als
eine ungemein geistvolle witzige Dame, die
in ihrer Art die KĂĽnste unterstĂĽtzte und reiche
Albums von Bildnissen und Handschriften,
darunter sehr kostbare Blätter, angelegt
hatte. Daß sie auch — vielleicht ohne zu
wollen — nicht unwesentlichen Einfluß auf
die politischen Zustände im Vormärz genom»
men. ist unbestritten. Moer ing in seinen
„Sybillmischen Büchern aus Oesterreich" nennt
sie einen „Charakter für die Zeit von 1700.
eine Größe ihrer Art". Wcin Lerikon
XVII I . Bd.. S. 36, Nr. 2?. — Vehse
(Eduard I):-.). Geschichte des österreichischen
Hofes und Adels und der österreichischen
Diplomatie (Hamburg, Hofmann u. <5ampe.
kl. 8",) Theil X (1832). S. 8!) u. f.) —
Eine Nichte der FĂĽrstin, eine Tochter ihres
Bruders Grafen Fel ix Zichy, gleichfalls
mit Vornamen Melanie (^rd. 16 August
1843). ist seit w. Mai 1868 mit ihrem
Vetter Paul Prinzen Mellenuch'WinneĂĽlug.
zur Zeit Feldmarschall-Lieutenant in der Re-
serve, vermalt. — 36. Mo l l y Gräfin Zichy
Unter diesem Namen erscheint Mar ia Wi l>
Helm ine geborene Gräfin Ferrar is (grb.
3. September 1780. gest. 1866). seit 6. Mai
1799 mit Franz Grafen Äclju vermalt, der nach
seiner Vermalung mit dem Namen Zichy
den Namen Ferrar is verband, wonach
heute noch ein Zweig der Zichy sich Zichy'
Ferrar is nennt. Gräsin Mo l l y ist dic
Schwiegermutter des Siaatskanzlers Cle-
mens Lothar FĂĽrsten Me l t c rn i ch ;
ihre Tochter Melanie war die dritte Gattin
des FĂĽrsten. ^Vehse (Eduard Dr.). Ge>
schichte des österreichischen Hofes und Adels
und der österreichischen Diplomatie (Ham>
bĂĽrg. Hofmann und Campe. kl. 8".) Bd. X,
S. 15.) — 37, Otto Graf Zichy «Vä«
sonykeo (geb. 21. Juli 1813. gest. l?. Juni
1880), vom I I . Zweige der Karlsburger
Linie. Ein.Sohn des Grafen Kar l I I . aus
, dessen zweiter Ehe mit Jul ie geborenen
Gräsin Fcstetics, diente er im Vormärz Zichy-Msonykeü' Peter
in der kaiserlichen Armee und trat als Obe»
lieutenant aus derselben. Er zählte im Vor»
märz zu den heftigsten Mitgliedern der Oppo«
sition im ungarischen Landtage, und Zwar trat
er so entschieden auf, daĂź man sein Ge<
baren in seinen Kreisen für einen Anachro»
nismus bezeichnete, während er doch in Wirk-
lichkeit nur ein Vorläufer der magyarischen
Rebellion war. MerkwĂĽrdigerweise aber, wie
heftig er sich im Vormärz geberdete, so
wenig machte er sich bemerkbar, als die Be»
wegung wirklich ausbrach, auch nicht einmal
sprach er im ganzen Verlaufe des ungarischen
Landtags von 1843. DafĂĽr entwickelte er
eine umso regere Thätigkeit für die Organi«
sation der Nationalgarde und der Frei»
schaaren, wie später der Landstürmler. Von
seinen Naffenthaten schweigen die magya«
rischen Bulletins. Als letztes Lebenszeichen
von ihm erscheint sein Name unter den zwölf
Unterschriften, welche unter den Cavitula-
tionsdedingungen der Festung Komorn 6äo.
Pußta Harkäly 27. September 1849 von
ungarischer Seite zu schauen waren, wo er
seinem Namen die (iyarge Oberst beigefĂĽgt
hat. Graf Otto bekleidete zuletzt das Ehren»
amt eines Präsidenten des Honv6doereins zu
Raab. Er war seit 20. August 1836 mit
Gabriele geborenen Gräsin Cbllli^ (geb. am
1. Juni 1831) vermalt, welche ihm zwei
Söhne Äoorj l in und Nudolf und zwei
Tochter I rene und I rma , dic sämmtlich
noch unvermält sind, gebar. Von den Söhnen
ist Ador jnn (neb. 11. Juli 1837) Ober«
lieutenant a. D., und von den Töchtern
Irene («eb. 17. Februar 1839) k. k. Stern-
kreuzordens» und Hofdame Ihrer kaiserlichen
Hoheit der Erzherzogin Klot i lde. ^Le»
uitfchnigg (Heinrich Ritter von^). Hossuth
und seine Bannerschaft. Silhouetten aus dem
Nachmärz in Ungarn (Pesth 1830. Heckenast.
8".) Bd. I I , S. 132.) — 38. Peter Graf Zichy'
Va sonykeo (geb. 1674, gest. 23. Jänner
1726) gehört dem von dem Wieselburger
Obergespan Georg (1580-^1391) absteigen»
den von dessen Urenkel Stephan gebildeten,
auf unseren Stammtafeln nicht ersichtlichen
Nebenzweig? des Hauses Zichy an, welcher
mit Peters Sohne Franz ^S. 22). Bischof
von Raab. im Jahre 1783 erlosch. Er war
Kämmerer, erblicher Obergespan des Sza»
bolcser Comitates, kaiserlicher Truchseß. gc«
heimer Rath, zuletzt Sevtemvir. Er hatte sich
zweimal verheiratet. Seine erste Frau war
Clara Drugclh von Homonna, welche er in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Volume 60
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Zichy-Zyka
- Volume
- 60
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 430
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon