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Zichy, Michael von 37 Zitgelbauer, Maguoald
fiebenbürgischen Pfarrers Stephan Lud-
wig Roth" ; das zweite Bild aber stellt
die Geister der 4834 Opfer des magyari-
schen Terrorismus in Siebenbürgen in den
Jahren 1848 und 1849 dar, welche von
ihren Mördern Ienci Ios ika, Alex.
Nagy, Oberst Säros, Kemöny,
Cs'epe, Gyarmat i , Teleki, Szabü
und vielen Anderen Rechenschaft fordern
für das Blutgericht, dem sie wider Recht
und Gesetz unterlagen. Der Künstler-
kränz Zichy's wäre, wenn die oben«
genannten zwei Bllliblätter fehlten, nicht
minder reich geblieben. Michael Zichy
als Künstler ist eine geradezu elementare
Kraft, in Auffassung und Technik durch-
aus.eigenartig und hervorragend. Ge>
halt» und gefühlvoll, den Stoff immer
aus innerster Tiefe packend, wirkt er auf
unser Gemüth oft in erschütternder
Weise. Er fordert mit seinen Bildern
nicht selten offenen Widerspruch heraus,
wirkt aber nichtsdestoweniger damit in
erschütternder Weise. Er versteht es mit
dichterischer Einbildungskraft und philo»
sophischem Geiste sejne Motive heraus»
zuHeben und zu verbinden. I n der
Mehrheit seiner Schöpfungen mehr düster
und ernst, hat der Künstler doch wieder
Momente, wo ihm der Schalk im Ge>
nicke sitzt. Er hat oder hatte doch auch
Schüler, die er aber nach dem Grundsatze
seines Meisters Waldmül ler mit großer
Strenge auswählt, denn nur wo Bega»
bung für die Kunst sich unwiderleglich
ausspricht, will er das Lehramt üben.
Am meisten genannt wird eine russische
Dame, die unter dem Namen „Mary"
in Pariser und Wiener Salons bekannt
geworden und ihm die Eigenart seiner
Technik und Wahl der Motive mit merk»
würdiger Findigkeit abgelauscht hat.
Von Seite der russischen Regierung ist
der Künstler mehrere Male mit Orden ausgezeichnet. Ob Michael Zichy, der
auch adelig ist, zur Familie der Zichy»
Väsonykeö gehört, ist nirgend erficht»
lichk. Ivan Nagy in seinem ungarischen
Adelslexikon führt keine zweite Adels«
familie Zichy auf.
Presse (Wiener polit. Blatt) l4. Mälz !87«.
Nr. 72 im Feuilleton.- „Ein Künstlerleben".
— Allgemeine Zeitung (Augsburg)
l8. März !880. Nr. 78. Beilage: „Wiener
Briefe" OIIVI. v. V.(in ce n ti). — Die.
selbe (München) 23. Juni ttwu. Nr. 174.
Abendblatt. — N a g l e r (G. K. Dr.).
Neues allgemeines Künstler'Lerikon (Mün«
chen, E. A. Fleischmann. 8",) Vo. XXII ,
S. 270. — Mül ler (Hermann Aler. Di-.).
Biographischem Künstler »Lerikon der G.egen«
wart. Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem
Gesammtgebiete der bildenden Künste allcr
Länder, mit Angabe ihrer Werke (Leipzig
l882. Bibliogr. Institut, gr. l2°.) S. 372. —
O est e r re i ch Hch e K u n
st
> C h r o n i k.
Herausgegeben von Dr. Heinrich Kabdcdo
(Wien l8?9. 4°.) I. Jahrg.. Nr. l. l. No»
oember 1878. H l « : Nr, 2. jF. November
S. 24; Nr. 3. l. December ,879. 3. ?:l;
I I I . ' Jahrg.. Nr. 2. lö. November i8?9.
H. 43; V. Jahrg. S. «7. 9t. tl)0. —
Neue i l lustr ir te Zeitung (Wien. Za«
marski, Fol.) l8?7. Nr. 24. S. 374.
Porträt. Unterschrift. „Michael v. Zichy".
Zeichnung von F. W (eiß) in der voran»
geführten „Neuen illustrirten Zeitung". —
Charge. Ueberschrift-. „Michael Zichy und
seine Schülerin Frl. Mary". Von Kl i« im
„Floh" 9. Jänner i88l. Nr. 2.
Hiegelblluer, Magnoald (gelehrter
Benedikt iner, geb. zu Elwangeu
in Schwaben um t689, gest. zu Olmiitz
14. Juni 1730). Zizerst kam er in das
kaiserliche Stift Zwiefalten, das. wie sein
Biograph Legipont und nach diesem
Pelzet schreibt, „mit trägen, dummen,
zanksüchtigen und doch dabei stolzen
Mönchen angefüllt war". Da sah er sich
ganz- und gar nicht an seinem Platze. Er
sollte es auch noch besonders fühlen, als
er nicht den Weg seiner Mitbrüdsr ging,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Volume 60
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Zichy-Zyka
- Volume
- 60
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 430
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon