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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Volume 60
Page - 76 -
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Page - 76 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Volume 60

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Zierstii! 76 Zierotin (Genealogie) Nl'chien des Landes, das er vertrat, hielt. dm auch der Glanz der Krone nicht blendete, wenn eS das Nichtige galt. unü der sich nicht scheute, lieber 0c?ö Loos der Verfolgung auf sich zu nehmen, als von dem. was er als wahr erkannte, zu weichen, wir meinen den Landeshauptmann Kar l glorreichen Anden- kens. Nicht minder glänzt der Name des Hauses in den Reihen der Krieger, die für ihren Fürsten in den Kampf zogen und ins- besondere, wenn Türkennoth zu Hilfe rief an dir Marken des Landes eilten, um dasselbe oor den wilden Horden zu schützen; wir nennen Friedrich, Habard, Hhnko, Jo- hann I., Kar l , Peter, Plichta Vater. Todn. Enkel und Urenkel, Zdislaw, Zdenko, Budisch, von welchen die Letzt- genannten auf der Wahlstatt verbluteten; ging doch von den edlrn Z i e r o t i n die Tage. daß so oft einer ihrer Fürsten auf der Wahlstatt bleibe, auch ein Zierot in sein Leben lasse; so war es auf dem March- felde. wo Ottokar gegen Rudol f das Leben ließ. bei Crecy. wo der Luremburger Johann fiel, und bei Mohncs. wo der Ja- gellone Ludwig gegen die Türken in den Sümpfen umkam, alle dreimal fiel ein b?< rühmter Kampfheld des Hauses Zierot in mit seinem König. Aber auch den Werken des Friedens, den Künsten und Wissen- schaften huldigten die Sprossen dieses Hauses, der Feldmarschallschall Kar l ist Erbauer der Veste Neuhäusel, seine Vettern Johann und Kar l legten Druckereien an und förderten die äechische Bibelübersetzung mit reichen Mitteln und auch sonst die Literatur; Jo- hann 2udtvig ist der Schöpfer des Herr» lichrn Gartens zu Ullersoorf. dem selbst die Muse der Dichtung ihren Tribut darbrachte; mehrere Zierot in standen in Diensten der Könige von Preußen als Musikgrafen, der berühmte Landeshauptmann Kar l und sein Vetter Ladislaus Welen versammelten ciuf ihren herrlichen Schlössern Künstler und Gelehrte; wenngleich Ersterer mehr zu persönlichem Genügen im Bedürfniß nach veredelndem geistigen Verkehr und im ernsten Streben, dem Volke die Segnungen der Cultur zugänglich zu machen, hingegen Letz- terer, um mit einem nahezu fürstlichen Hof- staate zu prunken, von dem freilich auch Einiges für Veredlung und Gesittung des Volkes abfiel, das alles aber» mit einem Male ein trauriges Ende fand. als sich Ladislaus Welen. trotz aller Warnungen und Vorstellungen seines Vetters Kar l . in die Arme der Revolution warf. viele von seinen Vettern und Verwandten in dieselbe mitriß und so nicht nur Weh über sein Land brachte, sondern den großen Wohlstand, üppigen Reichthum seines Geschlechtes mit einem Schlage und für immer vernichtete. Daß auch Poesie und Nomantik in der Ge- schichte des Hauses Zierotin eine Rolle spielte, erfahren wir aus den Ueberlieferungen, welche wir bei Plichta I I I . in Schilderung seiner prahlenden Rauflust, bei Fiedrich, den die nicht zu befriedigende Habsucht zum Mörder gemacht haben soll, und bei Hans und Siegmund, die um ein streitiges Erbe zu feindlichen Brüdern wurden und um dessen, habhaft zu werden, den Kampf umS Leben, wählten, mitgetheilt haben. Was nun die Frauen des Hauses betrifft, so finden wir dar- unter die edelsten Namen des österreichischen Adels: oieAlmäsy.Boskowitz. Dubsky. Eszterhäzy. Fürstenberg, Herber- stein. Königs eck, Kragi i ' , Krawarz. Mi t t rowsky. Nimpsch, Oppersdorff. Podstatzky, Sain t Ju l ien, Schrat- tenbach,Ser<5nyi,Skrbensk^, Stern» bcrg. Talmberg, Thurn , Trczka, Wald st ein. Zdauskn von Zastrzizl. Einzelne von ihnen treten auch geschichtlich oder sonst durch ihre Frauentugenden be< sonders hervor, wie Kunka (Kunigunde), welche durch ihre Ehe mit dem Tataren» oezwinger Daroslaw von 5lcrnöerg die Ahn» frau eines der edelsten Geschlechter des Kaiser- staates, der Grafen Sternbera wurde; <2^kanka, welche mit ihrem Gatten Wilhelm 5wihowsti5' von Aiesenberg ins Feld zog und gleich ihm voller Muth und Tapferkeit kämpfte; Katharina, die vierte Gattin des unvergeßlichen Landeshauptmanns Rarl von Zierotin, die in ihrer Seelengröße und Glaubensinnigkeit mir ihrem Gatten ins freiwillige Exil nach Schlesien zog. und deren noch vorhandener Briefwechsel eine nicht un« wichtige Quelle für jene durch die Religions« wirren so schwer getrübte Zeit bildet; E l i - sabeth Iu l iana, deren Frömmigkeit und Demuth sie. ohne daß sie heilig gesprochen wurde, doch einer Heiligen ähnlich machen; dann aber eine Frau des Hauses, die der Ge« genwart angehört, nämlich Gräfin Gabriele, die ein heroisches Beispiel des Muthes gab. der in der Virtus I^eonina, einer Chronik dieses Geschlechtes, schon längst verherrlicht worden, worüber wir in dem dieser Dame gewidmeten
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Zichy-Zyka, Volume 60
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Zichy-Zyka
Volume
60
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1891
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
430
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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