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Iierotin, Dionys 78 Zierotin^ Elisabeth
m:0 e:e Schlacht oerloren. Er zog sich nun
llĂĽt seinen Mannen an die Grenzen des
^al,i?l'ö zurück, uiu von diesen den furchtbaren
<>eind adzuwedren. Als dann die Stände in
o^ 'r immer wachsenden TĂĽrkennotd auf einem
Tage zu BrĂĽnn (9. September 132i)) jeden
fünften Mann des Landes zur Wehr ver»
pssichtttell uno das Land in vier Theile
theilten, wurden Bernhard uon Zierot in
und Pl'zenko von Wiczkow Oberste, wo
die Gefahr am größten war. im Bistrizer
Viertel zwischen der Oder und March,
l/^i 'na eis c>e/to,-o<^ ^ ^ / i . 77<(^ ,<.^ . ZlĂĽi-!,
:nvl':i,vi(!U!' (I'ru^ue 1677, l'ol.) i»ug. !)37.^
— 3. Vernhard von Zierot in . der Ende
oeö 16. und Anfang des 17 Jahrhunderts
ll'dte, stand unter seinen Zeitgenossen ob
seiner Gelehrsamkeit in solchem Ansehen, daĂź
er im i^ctober 16<4 von den Professoren der
Präger Hochschule, die ihm dadurch einen
besonderen Beweis ihrer Achtung ertheilen
wollten, zum Nector der Hochschule erwählt
wurde. d'Eloert in seiner geschichtlichen
Skizze des Hauses Zie rot in läßt ikn 1614
Rector der Wiener Hochschule sein, ^Tomek
(Wenzel Wlad.). Geschichte der Prager Uni<
versitäc (Prag 1849. 8") S. 2^3 l^ —
6, Nudisch von Z i e r o t i n lrbte im
13. Jahrhunderte, käil^pfte in der Entschei-
dungsschlacht P r z e m y s l O toka rs uon
Vökmen bei Hiarchegg alii 26. August 1278
und fand niit dem Könige sein Ende in der«
selben. — 7. Dietrich d-er A eitere und
Dietrich der JĂĽngere betheiligten sich Beide
mit noch vielen Anderen ihres eigenen Ge<
schlechtes und vielen des mährischen Adels
an der Rebellion, welche Lad is laus
Welen von Zie rot in als entschiedener
Anhänger des Winterkönigs Fr iedr ich
von der Pfalz (<<»!><)) auf der Burg zu
Ausse bei OlmĂĽĂź gegen Kaiser Ferdi-
nand I I . angezettelt hatte, und nach deren
Niederwerfung die Theilnehmer mit groĂźen
Geldsuminen und Verlusten ihrer GĂĽter
büßen mußten. I^Wolny (Gregor). Taschen«
buch der Geschichte Mährens und Schlesiens
(BlĂĽnn. TraĂźler. gr. 12".) 1. Jahrgang
<l826) S. 146 und 147.) — 8. Dionys von
Z i e r o t i n lebte in der zweiten Hälfte des
<6. und zu Anfang des 17. Jahrhunderts. In
den genealogischen Darstellungen von Hor»
mayr, d'Elvert und in Zedler's Lexikon
wird er nirgends erwähnt. Jedoch befinden
sich in zwei Fascikeln seine in cechischer
Sprache geschriebenen Briefe aus den Jahren j^l)7—<6kö und 1608 iln Familienarchio der
Z i e r o t i n zu Blauda. — 9. Elisabeth
Iu l iana von Z ie ro t i n (geb. 2U. Februar
4632. gest. im März 1676). Eine geborene
von Oppersdor f f . vermalte sie sich am
23. Febrnar 1634 mit primiälaus von Zte»
rolln, Herrn auf Wiesenberg. Ullersdorf und
Iohnsdorf. kaiserl. Rathe und Landrcchts«
deisitzer in Mähren. Sie gebar ihrem Gatten
fĂĽnf Sohne: Wenze l , P r i m i s l a u S .
Franz , M a r i m i l i a n und Johann
Ioach i m, und zwei Töchter: Mar ia A n»
ge l ina und Iosepha K a r o l i n a,
Zwillinge, welche jung starben. Mit Pr i -
mi s l a u s und seiner Gattin hebt unsere
Stammtafel an. E l i sabe th I u l i a n a
war eine Dame uon seltener Frömmigkeit
und — wie ihr merkwürdiges Testament es
bekundet — von einer Demuth, die ihres
Gleichen sucht. Sie war eine groĂźe Wohl'
thäterin des Dominicanerklosters zu Schön«
berg in Mähren. Als sie, erst 38 Jahre alt,
dahinstarb, stellte der Prior des Domini'
canerklosters zu Vreslau am 13. März 167U
in den „Erequiis. welche vor abführung
dehro ent°3eele«ten CörperS zu seiner Beer»
digung nach Glatz durch dreitägliche Solem«
nien bey anwesenheit hoher Standspersonen
in der Pfahrrkirche zu UllerĂźdorff Ihr seind
gehalten worden" in einer Lobrede, zu welcher
er folgenden Vers des Klägliches des Pro-
pheten Ieremias zum Text nahm: „Siehe,
die ist kiank worden, welche hat Sieben ge«
boren, die Sonne ist ihr untergegangen, da
es nock Tag war", und in welcher er auS
dem Namen Z i e r o t i n das bedeutsame
Anagramm: l^t l'n ^?-o anwandte, alle
frommen Werke, welche die Gräfin gethan,
zum Muster auf. Diese merkwĂĽrdige, ganz
im Style eines P. Abraham a O. Clara
gehaltene Leichenpredigt, welche zu jener Zeit
fĂĽr ein MeisterstĂĽck der Homiletik galt, er-
schien 1670 zu WeiĂźe bei Ignaz Constantin
Schubar t im Druck und ist heute eine
bibliographische Seltenheit Ein Forscher in
curieusen Dingen bemerkt bezĂĽglich ihres
Testamentes, das wörtlich in H o r m a y r's
„Archiv für Statistik, Geschichte u. s. w."
1822, S. 687 abgedruckt steht, daĂź dasselbe
sehr an die letztwillige Anordnung der Witwe
Kar l s IX. Königs von Frankreich. Eli«
sabeth von Oestereich (geb. 5. Juni
1334. gest. zu Wien 22. Jänner 1392). die
22jährig am 26. December <376 dem damals
26jährigen K a r l IX. vermalt wurde, erin«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Volume 60
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Zichy-Zyka
- Volume
- 60
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 430
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon