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Iierotin (Begräbnißstätten) 96 Zierotin (Wappen)
semes Geschlechtes, den schwarzen gekrönten
^öwen. mit. Ein gewaltiger Kriegsheld,
rrrlor er in einer Schlacht, in welcher er für
die Sache des Herzogs Wrat is law mit
unerschütterlicher Tapferkeit kämpfte, den
rechten Arm. Der Herzog lohnte diese treue
Hingebung mit reichem Ventzthum und mit
einem goldenen Arm. Durch seine Söhne
Budisch und Zemislaus erscheint Zdis»
law als Ahnherr des großen im Laufe der
Zeit sich in viele Äeste und Zweige zerspal«
icnden Hauses. — 61. Ein Ba ron Z i e>
lo t i n , dessen Taufnamen zu erfahren alle
meine Bemühungen erfolglos geblieben, diente
bei Pfalz Nruburg-Äürasfieren 1699 als Ritt-
meister und 1707 als Oberstlieutenant bei
dcm 1748 reducirten Kürassier» Regimenie
Franz Graf Kokorznwa. Er hatte bereits
gegen o:e Türken und Franzosen im Felde
gestanden und sich überall durch seine Tapfer»
kcit hervorgethan. Im Jahre 1707 zog er mit
^ dem Negimente nach Italien ins Feld und
nahm an dem Sturme auf Gaeta am 30. Sep»
tember 170? Theil. In diesem saß Zie rot in
mit seiner Truppe ad, sprang über die
Contreescarpe, überstieg eine Traverse und
drang so in die Bresche ein. Er war dabei
schwer verwundet worden. Mit der noch
nicht zugeheilten Wunde wurde er doch im
November dieses Jahres in Remontirungs-
angelegenheiten für fünf Cavallerie« Regi»
menter nach Wien geschickt. sThürheim
(Andreas Graf). Gedenkblätter aus der
Kriegsgeschichte der k. k. österreichisch« unga»
rischen Armee (Wien und Teschen 1880, Pro.
chaska. gr. 8".) Vd. I I , S. «19. Jahr 1707
— Oberstpatent ääc». Wien 20. Mai
1708.)
I I I . Jegräbnißstätttn. Bei dem Umstände, daß
die Herren von Zierot in in Böhmen und
Mähren ihre Schlösser. Burgen und Höfe hatten
und auf diesen die Sprossen ihrer einzelnen
Linien zu wohnen pflegten, mußte von einer ge»
meinschaftlichen Begräbnißftätte — Gruft, wie
sie bei vielen alten Familien vorhanden ist —
abgesehen werden, und so finden sich d!e
Begräbnißplätze der Familie an vielen Orten
zerstreut. Zu Anfang der Vierziger »Jahre
wurde durch einen Zufall zu Brandeis in
Böhmen, dem ehemaligen Hauptsitz der böh»
mischen und mährischen Brüder, deren Be»
schützer die Z i e r o t i n waren, eine Be-
gräbnißstätte gefunden, die sich bei näherer
Untersuchung als eine Gruft der Zierot in herausstellte, welche einmal Herren von Bran»
deis gewesen. Der damalige Pfarrer von
BrandeiS verkaufte die kupfernen und zin«
nernen Särge zu Gunsten seiner armen Ge»
meinde, die Gebeine aber ließ er nach Blauda
in Mähren überführen. Dann wurden 1837
zu Elbing im preußischen Regierungsbezirke
Danzig unter einem Kirchendache mehrere
Särge gefunden, in denen, wie sich aus
näherer Untersuchung ergab, mehrere An»
gehörige der Familie Zierot in lagen. Dies
erklärte sich einfach aus der Thatsache, daß
mehrere Glieder der Familie ob den religiösen
Verfolgungen in Mähren nach Unterdrückung
der oöhmisch'Mährischcn Rebellion Zuflucht
in Schlesien suchten und dort auch fanden.
Da die Elbinger. als von Seite der Familie
Zierot in Anfragen wegen des Fundes mit
der Absicht, denselben zu eiwerben, erfolgten,
für die einzelnen Gegenstand«.' desselben über»
triebene Preise verlangten, wurde von einer
Erwerbung des Schatzes Abstand genommen
und den Elbingern derselbe gelassen. Einzelne
Grabstätten befanden und finden sich noch in
Kirchhöfen verschiedener Gemeinden in Mäh«
ren. welche ehemals Z i er o tin'scher Besitz
waren, so sind zum Beispiel uiele Glieder
der Familie bis Anfang dieses Iahrhun»
derts in Ullersdorf bestattet, die Letzte, des
Grafen F ranz J o s e p h älteste ledig
gebliebene Schwester Gräfin E l i s a b e t h.
welche zu Füßen ihrer Eltern beigesetzt
wurde; ferner befindet sich der Grabstein
einer Helene von Zierot in (gest. 1372)
Hu Buchlowitz, einer Anna von Zierot in
(gest. 29. October 1396) in der Bartholo.
mäuskirche zu Odrau; ein Victor in von
Zierot in (gest. 11. September 1611) liegt
in der Kirche zu Hustopetsch; ein K a r l
von Z ierot in in der Bartholomäuskirche zu
Kolin beerdigt, ein Georg Z i e r o t i n
(gest. 1307) in der Kirche zu Fulnek, ein
Bartholo mäus (gest. 1368) in Napajedl
und en Zierot in (gest. 1373) zu Hultschin.
sVolks« und Schützen'Zeitung (Inns»
brück. 4".) 12. März 1838. Nr. 30 u. Nr. 31.
Seite 178: „Leichenfund in Eloing". —
X v s t x , d. i. Blüten (Prager illustrirtes
Blatt. Fol.) 1871. Nr. 11, S. 87: „ l l rod/
Holottoü". — Wolny (Georg). Kirchliche
Topographie von Mähren (Olmützer Diöcese)
Bd. I I I , S. 149, Iü8 und 380.1
IV. Wappen. Senkrecht getheilt mit gekröntem
Herzschild. Rechts: in Roth auf silbernem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Volume 60
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Zichy-Zyka
- Volume
- 60
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 430
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon