Page - 105 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Volume 60
Image of the Page - 105 -
Text of the Page - 105 -
Zillner, Eduard Mner, Eduard
am 20. October 1331). der Vater unseres
Zranz V. lS. 1«2) Mechaniker und zuletzt Sa»
linenbaubeamter in Hallein. Er that sich durch
sein mechanisches Ingenium, vermöge dessen
er höchst sinnreiche Maschinen und mechanische
Vorrichtungen erfand, ebenso hervor, wie er
sich in seinem Dienste nutzbar machte. Nicht
nur in Hallein, sondern auch in der Nm»
gebung Salzburgs wurde seine Erfindungsgabe
in Anspruch genommen, und fĂĽhrce er mehrere
vorzügliche mechanische Apparate, Auszug»
Maschinen, Sägewerke uno dergleichen aus.
So erwähnt P i l lwe in von Zil lner's Ar<
beiten folgende: den Messingdrahtzug in
Ebenau (1792). das Hammerwerk mit
(5ylindergeblase in WeiĂźenbach (1794 und
1793). das Taufel<Sägewerk am Zinkenbach
(1796) ; eine uorth eilhafte Ankröpfungs«
methode der unterschlachrigen Wasserräder in
Ebenau, eine andere von ibm neu erfundene
Ankröpfungsmethode und den Drahtzug
des Franz Xaver Mangin in der Rieden«
bĂĽrg (1808), eine neue Marmorsage am
Untersberg, eine Kanonenbohrmaschine fĂĽr den
GlockengieĂźer Ode rascher im Nonthal 1813
und 1814. die Wassersäulenmaschine im
Stadtbrunnenhause in Salzburg 1813. die
Säemaschine und Pferdehacke, wofür er vom
landwirthschaftlichen Verein in Bayern mit
der goldenen Medaille ausgezeichnet wurde.
Zu den von P i l lwe in angefĂĽhrten Arbeiten
fügen wir hinzu: Umbau des Sägewerkes am
Griese zu Hallein mit Errichtung von
Kronensägen. Taufelsägen und Hobelwerken;
Construction und Aufstellung eines Soole»
messers im Pfannhause Raitenau; ein Nol.
lenthor lm Griesrcchen; neues Gebläse und
Fluoer im Msenhammer zu Oberalben; eine
Blechlochmaschine fĂĽr die Salzpfannen. Zeioer
unterließ es Z i l lner , eine technische Schilde«
rung seiner Erfindungen niederzuschreiben.
lP i l l w e in (Venedict). Viographische
Schilderungen oder Lexikon salzburgischer
theils verstorbener, theils lebender KĂĽnstler
u. s. w. (Salzburg 1821. Mayr. kl. 8«.)
S. 269 u. f.) — 2. Eduard Z i l l n e r
(geb. in Salzburg 21. October 1833. gest. zu
Ajaccio 19. Februar 1886). Sohn des k. k.
Sanitcnsrathes und Directors der Landes
irrenanstalt in Salzburg Franz V. Zill>
ner, dessen Lebensskizze S. 102 u. f. mitgetheilt
wurde. Nachdem er 1866—1871 das Salz-
burger Gymnasium besucht hatte, bezog er
in letztgenanntem Jahre die Universität zu
WĂĽrzburg. 1872 die in Wien und kehrte 1873 wieder nach WĂĽrchurg zurĂĽck, ooll'
endete aber die medicinischen Studien in
Wien, wo er auch 1877 den Doctorgrad aus
der gesammten Heilkunde erlangte. Schon
während des letzten Jahres sriner Sludien
war er als Demonstrator bei der Lehrkanzel
für pathologische Anatomie thätig. 1878
wurde er Operationszögling an der von
weiland Dr. Tumreicher geleiteten chirur>
Nischen Klinik, und 1879 erwählte ikn Pro«
fessor Hofmann zum Assistenten der Lehr«
kanzel fĂĽr gerichtliche Medicin. Im Jahre
1383 von dem k. k. Landesgerichte in Straf'
sachen in Nien als Gerichtschemiker bestell:,
verblieb er in dieser Stellung bis zu seiner
im Mai 1883 erfolgten Beurlaubung. 1384
habilitirte er sich als Pnvatoocent der Lehr«
kanzel fĂĽr gerichtliche Medicin. Schon im
Frühjahr 1883 begann er zu kränkeln, und
im darauffolgenden Winter wnrde sein Zu»
stand so besorgniĂźerregcno. daĂź er auf Ratb
der Aerzte ein sĂĽdliches Klima aufsuchte.
Aber nur vorübergehend war eine dort ein»
getretene Besserung; in Ajaccio. fern von der
Heimat und den Seinen fand der 33iährige
vielversprechende Arzt sein Grab. Seine
Schriften und Vorträge sind in Fachblättern
abgedruckt, und zwar: „Drei Fälle von
^arbolsäureeinwnkung". in der „Wiener medi>
cinischen Wochenschrift" 1879, Nr. 47. 49.
— „Milchige Flüssigkeit m der Bauchhöhle",
im „Anzeiger der Gesellschaft für Aerzte"
1880, Nr. 16. — „Blutung aus den Ohren
bei einer Selbsterdrosselten", in der „Wiener
medicinischen Wochenschrift" 1880, Nr. 37,
und 36. — „Sechs Fälle von Hundswuth".
im „Anzeiger der Gesellschaft der Aerzte"
188(5 Nr. 31. — „Nachweis von Cyankalium-
Vergiftung in einer nach vier Monaten auf«
gefundenen Leiche", in der „Vierteljahrschrift
für ger. Medicin" n. F. XXXV, Nr. 2. —
„Ein Fall von Vergiftung durch chlorsaures
Kali", in der „Wiener medicinischen Wochen«
schrift" 1882, Nr. 43. — „Anatomischer Be-
fund nach einer Ertrauterinschwangerschaft",
im „Archiv für Gynäkologie" XIX, Nr. 2.
1882. — „Beitrag zur Lehre von der Ver«
brennung", in der „Wiener medicinischen
Wochenschrift" 1882 und in der „Viertel»
jahresschrift fĂĽr gerichtliche Medicin und
öffentliches Sanitätswesen" XXXVII , Nr. 1
und 2. — «Die gerichtliche Todtenbrschau in
England", in den „Wiener medicinischen
Blattern" 1882. Nr. 28—32. — „Englands
Sorge fĂĽr seine geisteskranken Verbrecher"'
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Volume 60
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Zichy-Zyka
- Volume
- 60
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 430
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon