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Zimmermann. Albert Zimmermann, Albert
Professur seiner Kunst — man huldigte
damals der Ansickt. die Landschaftmalerei
bedürfe keines Lehrers, sondern mache
sich von selbst durch Anschauen und Ab»
malen der Natur — zu erlangen, er> Ritterkreuze des Franz Ioseph-Ordens
ausgezeichnet worden war. Noch arbeitete
der Künstler ein paar Jahre in der
Kaiferstadt, bis er im Herbst 1876 seine
Uebersiedlung nach Salzburg bewert»
folglos blieben, nahm er im Jahre! stelligte, wo er wieder eine Reihe von
l834 einen Antrag aus Oesterreich an,! Jahren mit unveränderter Kraft und
wo eben damals die Reformen auch ! Genialität malte und mit seinen Bit»
im Reiche der Kunst begannen, und dern Kenner und Kunstfreunde entzückte,
trat die ihm verliehene Professur an der! Eine von ihm beabsichtigte Malerschule
Akademie der bildenden Künste in Mai-,' kam nicht zu Stande. Um diese Zeit
land an. Dahin folgten ihm auch mehrere! lernte ich den Künstler kennen, und er
seiner begeisterten Scküler, unter Anderen ^ besuchte mich öfter, wenn er in seinem
A. Waagen, der geistvolle Kunstinterpret i mit drei Ponys bespannten Wägelchen
des Berchtesgadener Landes und dessen i an schönen Herbsttagen nach dem Eldo»
unerschöpflicher Naturschönheiten. Aber i rado der Landschaftsmaler, dem Hintersee
nicht lange sollte es dem Meister und ! in der Ramsau, seine Frau an der Seite,
seinen Schülern vergönnt sein, unter ^ selbst kutschirend, an meinem Häuschen
dem sonnigen Himmel der Lombardie zu ^ vorüberfuhr und kurzen Halt machte,
schaffen. Die politischen Ereignisse des ^ Meine wiederholte Bitte um ein Ver»
Jahres l839, welche Oberitalien in einen ! zeichniß seiner Bilder schlug er nicht ab,
Kriegsschauplatz verwandelten, zerspreng'! aber betonte die Schwierigkeiten einer
ten die deutsche Malercolonie, und Zusammenstellung, da er es unterlassen
Zimmer mann wurde unter ehren-
vollen Bedingungen an die k. k. Aka» ^ hatte, die erforderlichen Aufzeichnungen
> vorzunehmen. Er hat mir leider keines
demie der bildenden Künste in Wien als! geliefert. I n Salzburg blieb er bis
Professor der Landschaftsmalerei berufen. ^ jA8o, dann litt es ihn nicht länger in
Dort wirkte er zwölf Jahre, mit trotz ^ der reizenden Salzachstadt, die selbst ein
seiner 60 Jahre jugendlicher Frische und ! großes Landschaftsmodell einer uner-
sammelte einen Kreis von Schülern um ^ schöpflichen Sammlung von Studien,
sich, die mit ihren späteren Arbeiten den ^ objecten für Landschafter ist. Er über-
Ruhm ihres Meisters nach allen Wind», siedelte im genannten Jahre wieder nach
richtungen verkündeten. Wir nennen nur ! München und „brachte, wie sein Biograph
die hervorragendsten.' D i t s ch
e i n e r,! Dr. Hol land schreibt, seine drei lustigen
Groß, Hlavauek, Eugen Zettel ^selbst aufgezogenen Ponys mit und ein
lspater in Paris), Ko hen, Joseph! ungarisches offenes Wägelchen, auf dem
K r i e g e r , L i ch ten fe l s , L i e r, ! er jeden Morgen, unbekümmert
Os le r , H. O t t o , Julius Paye r, ! Wetter und Wind, durch die landschaft-
liche Umgegend jagte, bevor er zu
neuender
Nordpolfahrer, Petrov i ts , Ri-
barz, Rob. Ruß, E. Schindler, Schöpfungen schritt, denn auch jetzt noch
Unterberger. 4873 trat Z i m m e r-^ galt ihm für das höchste und schönste
mann, damals 64 Jahre alt, in den ! aller Güter die Ausübung seiner Kunst,
Ruhestand, nachdem er bereits mit ah. Ent> ! deren materielle Pflege ihm niemals
schließung vom 13. Juni 1869 mit dem ! Sorge bereitet hatte". Noch im Septem-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Volume 60
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Zichy-Zyka
- Volume
- 60
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 430
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon