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Zimmermarm, Ignaz Franz 121 ZimmermanN) Johann Aug.
bedauerte aufrichtig den Verlust eines
solchen Mannes." Der ihm von einem
Ungenannten gewidmete Nekrolog wür-
digt diesen edlen Priester in ausführlicher
Weise. Die wenige Muße, die ihm sein
hoher Beruf gönnte, widmete der Bischof
der Lecture von Zeitschriften, englischer
und französischer Werke in der Original»
spräche. Er besaß eine auserlesene Biblio»
thek. An dem Werke des Professors Karl-
mann Tangl Md. XKII I , S. 30^
„Reihe der Bischöfe von Lavant" hatte
er nicht unwesentlichen Antheil, indem
er dem Verfasser, wie dieser es selbst
ausspricht, 34 engbeschriebene Bogen
mit Mittheilungen, welche allein das
Zustandekommen des Werkes ermög-
lichten, zusandte. In den letzten Jahren
mehrfach leidend und in den Badern
von Gastein und Tüffer Linderung seines
Leidens suchend, konnte er durch nichts
bewogen werden, wenn er auch litt, in
der Erfüllung der Obliegenheiten seines
hohen Amtes sich einigermaßen einzu»
schränken. Dadurch verschärfte sich sein
Leiden, und so raffte ihn denn der Tod
im Alter von erst 66 Jahren hin.
89 Priester geleiteten den geliebten Ober-
Hirten zur letzten Ruhe, und der Prälat
des Benedictinerstiftes Admont würdigte
in tiefgefühlten Worten auf dem Fried-
Hofe die Verdienste des Verblichenen,
der letztwillig dem Bisthum seine vielen
werthvollen Pretiosen, nebst anderen
Emolumenten, deren Abgang er beim
Antritt desselben schwer empfand, legirt
hatte.
Franz Zimmermann. Fürstbischof
uon Lavant. Nekrolog (o. I., O. und An«
gäbe des Autors. 4".. 4 Leiten). — (Hof«
richter). Lebensbilder aus der Vergangen«
hcit. Als Beitrag zu einem C'hrenspiegel der
Steiermark, besonders der Stadt Marburg
(Gratz 1863 Leyrer, kl. 8".) <. Heft.
L. A0 u. f. Zimmermailll, Johann j^S. 138, in
den Quellen, Nr. t)^>.
ZimmerMüNN, Johann Aug. (Schul-
mann und Poet, geb. zu Bi l in in
Böhmen am 14. Mai 1793. gest. in
Diewic nächst Prag am 23. April
1869). Sohn eines in Oesterreich ein»
gewanderten Sachsen, dessen Familie
zu Ruhla in Thüringen ansässig war,
der österreichische Kriegsdienste nahm
und seiner Braut zuliebe zum Katholi«
cismus übertrat. Johann August be-
suchte 1803 das Gymnasium in Prag,
öegann 18 lO unter Bolzano's Füh»
rung, mit dem er bis zu dessen 1848 er«
folgtem Tode in inniger Freundschaft
verbunden blieb, die philosophischen
Studien, beendigte auch jenes der
Rechte, wandte sich aber vornehmlich
auf Bolzano's Rath dem Lehramte zu
und erhielt im Jahre 18 l? eine Pro-
fessur an den Humanitatsclassen (wie zu
seiner Zeit die beiden obersten Gymna«
sialclajsen hießen) am Gymnasium zu
Iglau. 1819 kam er in gleicher Eigen-
schaft nach Pisek und 1822 nach Prag
(auf der Kleinseite), wo er bis zum Jahre
1844 verblieb. In diese Zeit fällt seine
Betheiligung an der damals unter Pa-
lack / s Redaction gestandenen „ Monats»
schrift des vaterländischen Museums", an
der (freisinnig geübten) Censur der belle»
tristischen 1838 von Johann Umlauft
redigirten Zeitschrift „Der, Novellist",
an den Entwürfen der Statuten des da-
mals (unter dem Grafen Thun) auf-
blühenden Prager Kunstvereines und der
unter dem Schuhe der Erzherzogin So»
phie (von Ielen) gegründeten So»
phien-Akademie zur Emporbringung clas-
sischer Musik in Böhmen, sowie des
(vom Fürsten C. R o h a n) beabsich'
tigten Schullehrer»Seminars. Im Jahre
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Volume 60
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Zichy-Zyka
- Volume
- 60
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 430
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon