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Zingerle. Joseph Thomas 165 Zink,
kcit im besten Mannesatter starb. Pcda
Weber in dem unten angegebenen Werke
schreibt: „Besonderer Eifer lebt im Volke
von Kuens und Rifsian fĂĽr einen reinen und
zierlichen Gottesdienst. Zur Orgel werden
populäre Lieder gesungen, die der ehemalige
Cooperator von Kuens, Joseph Zingerle.
gedichtet und der Pfarrer daselbst, Thomas
Guf ler in höchst einfache und liebliche
Weisen gesetzt." ^W e b e r (Beda). Tirol
(Innsbruck. 8°.) Bd. I I , S> 336.) — 2. Jo-
seph Thomas Zingerle (geb. zu Meran
23. Jänner 1831). Bruder des Anton und
Ignaz Vinc'e nz (S. 144 und 146). Seine
erste Ausbildung erhielt er bis 1847 am Gym>
nasium seines Geburtsortes und wendete sich
nach noch in Innsbruck 4847 — 1852 been»
detem philosophischen Curse dem Gymnasial»
lehrfache zu; in dem Augenblicke aber, als
ihm eine solche Lehrerstelle angeboten wurde,
entschloĂź er sich, Theologie zu studiren und
fĂĽhrte diesen EntschluĂź auch aus. Die Stu>
dien in dieser Wissenschaft machte er nun
tbeils an der berühmten theologischen Fa«
cultät zu Tübingen, theils an den Diöcesan»
Lehranstalten zu Briren und Trient 1834
bis 1838, und zwar mit solchem Erfolge
daĂź er fĂĽr geeignet befunden wurde, in die
höhere geistliche Biloungsanstalt zu Wien
aUfgenommen zu werden. 1838 erlangte er
die Priesterweihe und verrichtete am 11. Juli
desselben Jahres in der Meraner Pfarrkirche
sein erstes MeĂźopfer. 1838 und 1839 setzte
er seine theologischen Studien im Frintaneum
zu Wien fort. Schon 1859 wurde er Pro"
fessor des Bibelstudiums des alten Testaments
an der Diöcesan-Lehranstalt in Trient, 1863
bis 1864 brachte er zu Rom im Collegium
all'aiiima. zu, um orientalische Sprache und
Literatur zu studiren. dann kehrte er wieder
- in sein Vaterland zurĂĽck, wo er seit 1876
als Domherr in Trient lebt. Auch er beschäf»
tigte sich mit drr Ethnographie und Cultur«
geschichte seines engeren Vaterlandes Tirol,
und sind uns von seinen Arbeiten bekannt:
„Die Stadt Meran und ihre Umgebungen.
Ein Wegweiser fĂĽr Fremde" (Bozen 1830);
— mit seinem Bruder Ignaz Vincenz
betheiligte er sich an der Herausgabe der
„Kinder- und Hausmärchen aus Tirol" (1832)
und der „Kinder» und Hausmärchen aus
SĂĽddeutschland" (18)4); mit seinem Vetter
Pius Zingerle arbeiiete er zugleich an dm
„HIc,numont2 Iilikoa, ox, loniQnis caäloibus
ooileota" (Innsbruck 1869 und 1878); gab selbständig heraus.- „«lacobl sani^enZis «s^mo
66 Ikomau. Nx coäies Vaticknc» 1l7 eäi-
tu5" (Innsbruck 1871) und wirkte als
Sammler an seines Bruders Ignaz Vin^
cenz Werke: „Sagen. Märchen und Ge»
brauche aus Tirol" (<839) mit. ölleinere
Aufsähe exegetischen Inhalts u. a. befanden
sich in der „Innsbrucker Zeitschrift für
katholische Theologie" und in Lan g's
„Hausbuch". ^Volks. und Schütz en-
Zeitung (ebd. 4<>.) XI I I . Iahrg,. 16. Juli
1338. Nr. 83: „Korrespondenz aus Meran,
13. Juli". — Kehr ein (Ios.). Biogra»
phisch-litcrarisches Lerikon der katholischen
deutschen Dichter, Volks« und Iugendschrift»
steller im 19. Jahrhundert (Zürich, Stutt»
gart und WĂĽrzburg 1871. Leo Woerl.
gr. 8".) Bd. I I , S. 286. — 4. Wolfram
von Z inger le (geb. zu Innsbruck am
19. Februar 1834). Ein Sohn des Ignaz
Vincenz und Bruder Oswalds, widmete
er sich nach beendetem Gymnasium an der
Innsbrucker Universität der Philologie und
verlegte sich von 1878 bis 1881 an den Uni»
versitäten Erlangen, Wien. Paris speciell
auf die romanische Philologie, fĂĽr welche er
sich 1884 cils Priuatdocent an der Unioer«
sität Wien habilitirte; aus Gesundheits»
rücksichten ließ er später die veiua, Is^enäi
an die Universität seiner Vaterstadt über-
tragen, wo er seit 1886 als Docent wirkt.
Er veröffentlichte folgende Werk?: „Unter»
suchungen zur Echtheitsfrage der Herolden
O o i d'ü" (Innsbruck 1878); — ..Ueber
Naoul de Houdenc, und seine Werke, eine
sprachliche Untersuchung" (Erlangen 188(1);
— „I'iai-is «t I^ ii-1oi»e, altftanzösischer Roman
des Robert de Vlo is" (Leipzig 1890).
AuĂźerdem erschienen von ihm verschiedene
Aufsätze in gelehrten Zeitschriften, wie „Ro<
manische Forschungen", „Literaturblatt für
germanische und romanische Philologie".
„Zeitschrift für französische Spraclie und Lite»
ratur". ^ ^ u s ci-iliguo".
Zink, Gregor (gelehrter M ö n ch,
geb. zu Li t t au am 20. September
1708, gest. zu Prag am 28. März
4770). Er trat nach beendeten Vor»
bereitungsstudien zu Iarmerih in Mahren
in den Seruitenorden, in welchem er zu»
letzt die WĂĽrde des Rectors der Ordens-
Provinz erlangte und un Alter von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Volume 60
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Zichy-Zyka
- Volume
- 60
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 430
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon