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Zitek, Iosepl) 184 ) Joseph
fessors Kuppelwies er, ein schöner
Kupfersticl' ( w fi.), dessen Widmung
Kaiser Franz Joseph anzunehmen ge-
ruhte. Außerdem noch mehrere kleinere
Arbeiten. Sein Lehrberuf und der alte
Satz: die Kunst geht nach Brod, ge-
statten Zitek nicht, seine Kunstfertigkeit
in großen Stichen zu entfalten, wie er
dieselbe in der ersten Firmung in Sa-
maria und den vier Stiftern der St. Ste-
phanskirche bethätigt hat.
M o n a is v e rz e i ch n i sse d?s östrrrrich ischen
.Nunsturreins in Wien (8".) 1832 März kis
t854 Auqust IV, October37; t863 Mai 77.
— Katalog der historischen Kunstausstellung
j877 (Wien 1877. Verlag der k. k. Akademie
der bildenden Künste. 8".) S. 162. Nr. l796
und 1797. — I l l u st r i r t er Katalog der
ersten internationalen Specialausstellung der
graphischen Künste in Wien (Wien 1883.
4") 2. 7. Nl'. W3; 3. l3. Nr. 2i8.
Zitek, Joseph (Architect, geb. zu
Prag 4. April l832). Ein Bruder
des Kupferstechers J o h a n n Z i tek
s^iehe den Vorigen^, studirte er 1848
bis 183l an der technischen Schule zu
Prag. Mit dem Geyling'schen Stipen»
dium ging er 1831 nach Wien, um sich
daselbst an der k. k. Akademie der bil-
denden Künste im Architecturfache weiter
zu bilden. Er machte dort unter Van
der Nu l l , Siccardsburg und Roes-
ner seine Studien. I n seinen Muße-
stunden erlernte er praktisch das Maurer-
Handwerk. Nachdem er seine Studien
beendet hatte, arbeitete er ein halbes
Jahr unter dem Architecten Kranner
und wendete sich damals mit Vorliebe
dem Kirchenbau und der Eifenconjrruo
tion zu. Nun machte er eine Studienreise
«zuerst nach Trieft, dann nach Venedig
und vollendete nach seiner Rückkehr nach
Wien den Entwurf einer großen Pfarr»
kirche, der auf der Ausstellung in der
k. k. Akademie der bildenden Künste 1836 mit dem ersten Preise gekrönt
wurde. Auch arbeitete er in dieser und
der folgenden Zeit an den Entwürfen
der griechisch-katholischen Kirche zu Cza-
nolos, und an einem zweiten der Pfarr-
kirche zu Rakowa. Dann beriefen ihn
seine einstigen Lehrer Siccardsburg
und Van der Nu l l , für welche er neben
mehreren kleineren Arbeiten die Pläne
der Sparcaffe zu Prag und der neuen
Universität in Wien zeichnete. Nach
! Abschluß dieser Arbeiten erlangte er ein
Staatsstipendium von 1200 st. zu einer
Reise nach Italien, um daselbst seine
Architecturstudien zu vollenden. Er be»
suchte Venedig, Padua, Ferrara, Bo-
logna, Florenz und Nom und hielt sich
behufs seiner Studien in jeder dieser
Städte längere Zeit auf; von Rom aus
begab er sich nach Neapel und Pompeji
und lernte daselbst den Maler und
Weimarer Professor Prel l er kennen,
der gerade an seinen Odysseeland schaf»
ten arbeitete, für welche in Weimar ein
besonderer Bau ausgeführt werden sollte.
Als Zitek dies von Preller erfuhr,
sprach er gegen denselben seine Gedanken
über einen Entwurf dazu aus, der
solchen Beifall bei Prel l er fand, daß
auf dessen Empfehlung Zitek mit der
Ausführung der Pläne betraut wurde.
Als diese fertig waren, reiste Zitek,
nachdem er noch Oberitalien besucht
hatte, 4862 nach Wien. Dort sup-
plirte er für einige Zeit seinen Lehrer
Van der Nul l an der Architecturschule
in der k. k. Akademie der bildenden
Künste und wirkte auch bei den Arbeiten
des Baues des neuen Opernhauses mit.
Ende genannten Jahres erhielt er von
Seite des Ministeriums des Unterrichts
ein neues Stipendium zu einer Reise
nach Deutschland, Belgien und Frank-
reich. Auf derselben besuchte er auch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Volume 60
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Zichy-Zyka
- Volume
- 60
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 430
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon