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von Trocznow 193 l i ika o oil Trocznow
nach seinem Tode neu herausgegeben
von Franz Kerschbaumer sWien
1827); — „Grkuncimisch'politiZche Netrach-
tünfl über die Handelöbllanz" (Wien 1812);
— „Bemerkungen über duz nene Grundsteuer-
LyZtem" (Wien 4823). Ein Freund und
Förderer der Musik, wirkte er auch eifrig
zur Errichtung des Wiener Musikvereins
mit. Ein Nachruf widmet ihm die schönen
Worte: „Auch als Mensch durch unge»
zählte Wohlthaten und viele Aufopferun-
gen fĂĽr das allgemeine Beste lebt
Zizius im Andenken Aller, die seiner
Thätigkeitssphäre nahe gestanden."
(E b e r s b e r g's) Oesterreichischer Zuschauer
(Wien, gr. 8".) 1838. Bd. I, S. 3L im
„Rückblick in die Vergangenheit". — Fick er
(A. Dr.). Der Unterricht in der Statistik an
den österr. Universitäten und Lyceen (Wien,
o. I. . gr. 8".) S. 3.4. t l , l2. !8. 19.
Xiika von Trocznow, die Letzten
dieses Geschlechtes. Indem sie von dem
berüchtigten Hussitenführer ^i2ka ab»
zustammen vorgaben, ist diese Behaup»
tung doch einer näheren Untersuchung
werth. Seit etwa dreiĂźig Jahren
dringen verschiedene Nachrichten mit der
Ueberschrift: „Der letzte Sprosse des
berĂĽhmten HussitenfĂĽhrers 2i2ka von
Trocznow" in die Oeffentlichkeit, so
daß es sich der Mühe verlohnte, die Rich»
tigkeit dieser Angaben zu prĂĽfen, weil
denn doch der Ahnherr dieses Geschlechtes
eine geschichtlich zu bedeutende Person«
lichkeit ist, um ĂĽber seine Nachkommen so
mir nichts, dir nichts zur Tagesordnung
ĂĽberzugehen. Zuerst berichtete man 4863
von einer Gräsin Szluha, welche als
letzter Sproß des berühmten Hussiten«
fĂĽhrers seit 4847 auf dem St. Peters-
Friedhofe in Salzburg (?) begraben liegt.
Diese Notiz ging im genannten Jahre
durch viele österreichische und deutsche
Zeitungen. Dann brachte daS „Neue
o. Wurzbach, biogr. Lexikon. I^x. sGedr. Wiener Tagblatt" zu Anfang l871 die
sensationelle Notiz: „Der letzte 2i2ka
— ein Sicherheitswachmann. Vor
einigen Wochen wurde fälschlich das Ab-
leben des letzten Sprossen aus dem Ge-
schlechte 2i2ka's von Trocznow be-
richtet. Ein Zi2ka Ritter von Trocz-
now lebt noch, und zwar als Sicher-
heitswachmann in Wien." Dann meldete
das Wiener „Fremden > Blatt" 186"»,
Nr. 103, „daß der letzte Sprosse ZiLka
noch, und zwar in Wien lebe, es ist eine
an Jahren bereits vorgerĂĽckte 3)ame,
welche sich Marianne von Troczno<v
schreibt und unter diesem Namen auch
ihre Rente bezieht". Diese sich wider-
sprechenden Nachrichten waren nicht in
Einklang zu bringen. Ich kam dann
bei meinen Nachforschungen zu folgen»
dem Ergebniß. Am 16. März 1847 starb
in Gratz eine Gräfin Element ine
Szluha von Ik lad geborene 2i2ka
von Trocznow. Diese hinterlieĂź eine
Tochter, die an den Grafen Braida
verheiratet war. Dieselbe stellte mit ihren
zwei Kindern Eugen Grafen Braida
und Stephanie Grasin Braida der
obigen Gräsin C l e m e n t i n e auf
dem Friedhofe zu Gratz sund n4cht
in Salzburg) ein Grabdenkmal mit
folgender Inschrift: »Selig sind, die
im Herrn sterben, denn sie ruhen von
ihrer Arbeit aus, und ihre Werke folgen
ihnen nach. — Hier ruhet im Gottes«
frieden Clementine Gräfin Szluha
von Ik lad geborene Freyfrau ^is2ka
von Trotzenau, geb. zu Prag 16. Fe<
bruar 1762, gest. hier 16. März 1847,
— Mit ihr endete im katholischen Glau-
ben, in weiblicher Milde und Demuth
der Stamm des titanischen Hussiten.
Feldherrn Johann 2i2ka von Trocz«
now. Liebend ehren ihr Andenken die
Tochter Clementine Gräftn Braida
3t. März I«9l.1 53
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Volume 60
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Zichy-Zyka
- Volume
- 60
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 430
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon