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3och 223 Zoch
waren, Zeit und Gelegenheit sich zu
sammeln, zu formiren und eine neue
entsprechende Stellung einzunehmen.
Trotzdem die Lage der Unseren eine ver»
zweifelte war, konnten dieselben doch den
durch die feindliche Uebermacht unauf-
haltbaren Rückzug unter der Wirkung
der Zocchi'schen Batterie in Ordnung
und mit nur geringem Verluste aus»
führen. Von Zocchi's Batterie mußten
nur zwei Haubitzen, deren Pferde wah»
rend des Kampfes getödtet wurden,
geopfert werden. Alles andere Geschütz
ging gesichert aus demselben hervor.
Zocchi wurde am 3. September 4811
zum Major im Regimente befördert imd
machte als solcher 1813 den Feldzug mit,
in welchem er sich wieder bei Leipzig am
18. und 19. October und bei Hochheiiu
am 9. November ebenso durch Tapferkeit
wie zweckmäßige Verwendung seiner
Waffe auszeichnete. Nach dem Friedens»
schlufse kam er mit seinem Regimente
nach Prag, wo er als Major im Alter
von 57 Jahren starb. Für sein aus»
gezeichnetes Verhalten bei Aufterlitz
wurde ihm in der 71. Promotion (April
1806) das Ritterkreuz des Maria There-
sien-Ordens zuerkannt.
Thür heim (Andreas Graf). Grdenkblätter
aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichisch«
ungarischen Armee (Wien und Teschen 1882.
Prochaska, 3er. 8".) Band I I , Seite 371.
Jahr 1803.
Noch ist eines Joseph Zocchi de Morecci,
der aber auch Zochy geschrieben erscheint,
zu gedenken; dieser diente als Hauptmann
im Sappeurcorps und wurde 1814 für Aus»
zeichnung vor dem Feinde mit dem Ritter«
kreuze des Leopoldordens geschmückt.
Zoch, Ctiboh (evangelischer Geist-
licher, geb. zu Großdorf (Veiko vss)
in der ^.rvaer Gcfpanschaft Ungarns
15. März 1813, gest. 15. December 1863). Sohn eines Schullehrers, erhielt
er seine erste Erziehung im Vaterhause,
dann besuchte er die Schulen zu Käs-
mark, Gömör und Preßburg, in welch
letzterer Stadt er die theologischen Stu-
dien beendete. Im Jahre 1836 über-
nahm er eine Erzieherstelle im Hause des
Edelmanns Palugyay in Liptau, von
wo er aber bald als Pfarrer nach Jose-
nov in der ^.rvaer Gespanschaft berufen
wurde. Am 19. Mai 1849 gerieth er als
vermeintlicher Panslavist und Landes»
verräther in die Gewalt der magyarischen
Rebellen, welche ihn bis zum 23. August
in Haft behielten. Nach seiner Freilassung
wurde er zum Mitglied und k. Actuar
des Verwaltungsausschufses des ^.rvaer
Comiiates ernannt. 1334 erfolgte seine
Berufung als Senior des Semorat«
conventes der ^.rvaer Bruderschaft, in
welcher Stellung ihn im Alter von
50 Jahren der Tod ereilte. Auf schrift-
stellerischem Gebiete war Zoch weniger
durch selbständige Werke — mit Aus-
nähme einiger Schulschriften und Kanzel»
reden — doch umso steißiger als Iour-
nalist thätig. Schon als er noch Stu»
diosus der Theologie in Preßburg war,
gab er gemeinschaftlich mit Ljudevit
Stur : „^/o<5?/ «<?6?leH ^soe FssHos/o-
V6N0^", d. i. Früchte der Schüler der
oechoslavischen Sprache heraus, dann
aber war er ein steißiger Mitarbeiter der
in Ungarn und Böhmen erscheinenden
slovakischen und öechischen Zeitschriften,
so des „I^tran" und der „Uronkg."
(1837), des „8voto2or« (1858), des
von Lichard herausgegebenen Kalen-
ders ^^oklaänioo" und des Rieger«
Malischen Movnlk nauön?", in
welchen er Artikel schöngeistigen und
anderen Inhalts veröffentlichte. Das
Gesangbuch der slovakischen Kirchen-
gemeinde evangelischer Confesfion (1841)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Volume 60
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Zichy-Zyka
- Volume
- 60
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 430
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon