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Zohner 336 von Edelstein, Anton
(S. 29ö) und die Schlußvignette (ein
Karftmotiv S. 304).
Oesterreichische (später österreichisch<unga<
rische) Kunst-Chronik. Herausgegeben
und redigirt von Dr. Heinrich Käbdebo
(Wien. Reisser und Werrheim, 4°.) Bd. I I I ,
S. 130; Bd. IV, S. 43.
Zogelmanll, Karl ( B i l d h a u e r ,
geb. i826, gest. in Wien 16. Jänner
1869). Der Kunst sich zuwendend, bil-
dete er sich an der k. k. Akademie in
Wien zum Bildhauer aus, machte sich
dann selbständig und arbeitete meist für
Privatbestellung. Im Sommer 4868
heiratete er ein 22jahriges Mädchen. Ein
älteres Rückenmarkleiden, für welches er
Heilung durch die Kaltwaffercur suchte,
die ihn aber sichtlich angriff, scheint in
ihm den Gedanken an Selbstmord zur
Reife gebracht zu haben, denn man fand
ihn am 16. Jänner Nachmittag zwei Uhr
in seinem Zimmer todt im Bette, auf
dem Nachtkastchen ein halb geleertes
Flaschchen, das die Flüssigkeit barg,
mit welcher er sich getödtet, und auf dem
Schreibtisch ein offenes Gebetbuch, dessen
aufgeschlagene Seite das „Gebet um
einen glücklichen und ruhigen Tod" ent»
hielt, welche Umstände den Selbstmord
bestätigten. Ueber die Ursache lag nichts
Bestimmtes vor. Man sprach von zer«
rütteten Vermögensverhältniffen, dann
von durch sein Leiden hervorgerufenem
Trübsinn, zuletzt auch von verletzter
Eitelkeit, da eine Dame aus höheren
Standen, die ihn seit Jahren beschäf-
tigte, von seinen Arbeiten nicht mehr so
zufriedengestellt war und ihm vorwarf,
daß dieselben immer mehr an ihrem
künstlerischen Werthe verlören.
Neues Wiener Tllgblatt (kl. Fol.) 1869.
Nr. l8: „Selbstmord eines Künstlers".
Zohner, siehe: Zonner, Andreas
^S. 238). Zois von Edelstein, Anton Freiherr
(Humanist, geb. in Laibach 22. Juli
1808, gest. daselbst 9. Mai 1873). Er
entstammt einer edlen im Lande Kram
hochangesehenen Familie, über welche die
Quellen S. 238 nähere Nachricht geben.
Ein Sohn des Freiherrn Kar l aus dessen
Ehe mit Seraph ine geborenen Gräsin
Aichelburg, erhielt er im Elternhause
eine sorgfältige Erziehung. Nach des
Vaters 1836 erfolgtem Tode übernahm
er als der älteste Sohn den Fideicommiß.
besitz der Herrschaft Egg. Das Wirken
des Freiherrn entzog sich wohl der
Oeffentlichkeit, war aber darum ein nicht
minder verdienstliches. Sein eigener
Ausspruch lautete: „Wer in der That.
einer Hilfe bedürftig ist, hat auch das
Recht, die Hilfe von solchen zu verlan-
gen, welche im Stande sind, ihm solche
zu leisten, sei es auf politischem Felde
für die heimischen Rechte, sei es, wenn
Jemand in bedrängter Lage materieller
Hilfe bedarf. Da es mir nicht gegeben,
mit donnernden Worten auf ersterem zu
wirken, so halte ich mich verpflichtet,
nach meinen Kräften auf dem zweiten
thätig zu sein." I n diesen seinen Worten
liegt der Schlüssel seiner ganzen geräusch-
losen, aber doch hilfreichen Lebensthätig»
keit. Indessen hat sich der Freiherr nicht
ganz dem öffentlichen Wirken ent-
zogen. Als 1831 die neue Gemeinde»
ordnung ins Leben trat, übernahm er
auf inständiges Bitten der Gemeinde
Predoslje die Vorstandschaft in derselben
und besorgte ihre Geschäfte durch ein
Decennium bis 1862. Im Kriegsjahre
1866 errichtete er in seinem Schlöffe Egg
ein Spital für zehn verwundete Sol«
daten, deren Pflege mit Aerzten und
Arzeneien er aus Eigenem besorgte.
Während seiner Gemeindevorstandschaft
wurde das neue große Schulhaus ge»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Volume 60
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Zichy-Zyka
- Volume
- 60
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 430
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon