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Zürer 261 Zoric
in der Aushilfskirche San Benedetto.
Auf Ausstellungen der Akademie der
bildenden Künste in Venedig waren von
seiner Hand 4856 ein Stich ,3er Grliklr
iier Welt" und 1838 ein gleicher, „Amor
und Psyche" zu sehen.
gr. 8".) S. 293. — Kataloge der Vene«
tianer Ausstellungen der Jahre l836 und
1838.
Zörer, Ianko, (ungarischer Natio-
nalsänger, geb. in Ungarn im ersten
Viertel des laufenden Jahrhunderts).
Um die Mitte der Vierziger-Iatzre machte
ein ungarisches Nationalsänger'Qullrtett
unter der Leitung des obengenannten
Z6rer in Oeftereich, Bayern, dann in
Frankfurt a. M. und in den Taunus-
bädern mit seinen Leistungen nicht nur
bei dem großen meist kritiklosen Publi»
cum, sondern auch bei Müsikverftändigen
ungewöhnliches Aufsehen. Die Sanger
trugen ungarische, slovakische, kroatische
u. s. w. Nationalweisen derart vor, daß
zwei Künstler die Tenore, Violine, Hoboe,
Horn und Trompete 5 pigton odli^t
spielten, die übrigen beiden als söge»
nannte Brummftimmen die Begleitung,
die Instrumentftimmen hebend und colo«
rirend, sangen. ES handelte sich hiebei
nicht um eine bloße Künstelei, etwa um
eine mehr oder weniger gelungene Nach<
ahmung von Instrumenten, im Gegen«
theile verdiente dieses originelle, vielleicht
originellste Quartett, daS bis dahin ge<
hört worden, in nmftcalischer Hinsicht
von Seite ausübender Künstler, beson-
ders indessen der Theoretiker im hohen
Grade Beachtung. Weit entfernt, bloße
Naturalisten zu sein, waren es vielmehr
trefflich gebildete klang« und umfangreiche
hohe Tenore und tiefe Baßstimmen,
welche die slavischen, ungarischen und Zigeunerwelsen in der durchsichtigen
Manier der edelsten Kammermusik vor«
führten. Es war eine nicht bloß für den
Musiker, auch für den Physiologen inter-
effante Behandlung der menschlichen
Stimme, welcher
sie gleichsam ganz neue
Register eröffneten, wobei sie eine bei
Männerstimmen vorher nie geahnte
Technik anwandten. Ein Uebriges, um
diesen durch und durch ganz fremdarti«
gen Eindruck zu verstärken, that das ganz
nationale äußere Gepräge dieses ver«
körperten Inftrumentalquartetts. Z 6 rer,
der die Oberleitung führte und die meiste
muficalische Durchbildung besaß, arran»
girte alle muficalischen Vorträge für sein
Quartett.
I l luftrirte Zeitung (Leipzig. I . I. We>
ber. Fol.) VII. Band. ta. October l846.
Nr. 171. S. 239: „Die ungarischen Instru»
mentalsänger".
Zoretic, siehe: Ssretiö Franz de
Paula Ritter von Md. XXXVI, S. t H.
iö, Georgij (Pädagog, geb. zu
Arad in Ungarn 1790, Todesjahr un»
bekannt). Von serbischer Abkunft, be-
suchte er die Schulen in Temesvär, später
in Wien, ging dann nach Leipzig, wo er
Philosophie hörte, und sehte seine Stu«
dien in St. Petersburg fort. Er wid-
mete sich
ausschließlich dem pädagogischen
Berufe und begab
sich,
um seine Studien
nach dieser Richtung zu vollenden, nach
Paris. Dann kehrte er nach St. Peters-
bürg zurück, wurde dort zumeist als
Lehrer der deutschen Sprache am Katha»
rinischen Fräuleinftift und später an der
Demidoff-Schule angestellt. Im Sommer
1332 übersiedelte er mit seiner Familie
nach Serbien, um die Erziehung der
Söhne des Fürsten Milosch Obreno«
witsch zu übernehmen und deren Unter»
richt zu leiten. Während seines Aufent>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Volume 60
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Zichy-Zyka
- Volume
- 60
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 430
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon