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Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
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612. Herkunft und Ausbildung Als Jahresbezug erhielt Fuchs nunmehr 700 Gulden226 und konnte sich nun eine eigenständige Existenz aufzubauen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er noch bei seinen Eltern in der „Bärenmühle“ gewohnt.227 Wie damals üblich übersiedelte Fuchs nun direkt an die Klinik: „Ich bekam die zwei kleinen Kabinette ober der Augenklinik; das darunterliegende Zimmer enthielt die Bibliothek, die ich zu verwalten hatte und im Laufe meiner Assistentenjahre zum großen Teil las. Ich zog ein paar Wochen lang nicht ein, weil von der Einrichtung, welche die Assistentenzimmer vom Krankenhaus bekamen, das Bett mir viel zu kurz war und der Direktor sich weigerte, mir ein anderes beizustellen. Ich zog also nicht früher ein, als bis sich der Direktor doch dazu entschloß. Die Assistenten hatten abwechselnd jeden zweiten Tag Dienst. […] Ich hatte bei Arlt die beiden größeren Zimmer, Kerschbaumer, obwohl der ältere Assistent, hatte zu seinem Ärger die beiden kleineren Krankenzimmer, wohl weil Arlt seinen geringeren Fleiß bemerkt hatte.“ 228 An der Wiener Augenklinik machte sich Fuchs besonders um die Einführung der bei Billroth erlernten Asepsis verdient. Die Lister’sche Karbolanwendung musste für die Augenheilkunde allerdings modifi ziert, d. h. ohne Spray, aus- geführt werden. Die bisher übliche Charpie229 wurde durch Verbandwatte ersetzt.230 Nachdem Fuchs unter Arlt 1876 seine erste wissenschaftliche Arbeit über Herpes iris conjunctivae 231 – damals die Erstbeschreibung dieses Krankheitsbildes232 – veröff entlicht hatte, beschäftigte er sich mit Studien über experimentelle Keratitis233 sowie über Froschblut234. Bemerkenswert ist dabei, dass Fuchs seine Erstlingsarbeiten in zwei – damals wie heute – führenden Fachzeitschriften der Augenheilkunde bzw. der pathologischen Anatomie veröff entlichen konnte. Zur weiteren Festigung seiner akade- mischen Laufbahn als Ophthalmologe ging Fuchs zielstrebig daran, seine Kenntnisse zu erweitern und Anschluss an die maßgeblichen Fachkreise zu knüpfen. Das hierfür im deutschen Sprachraum angesehenste ophthalmolo- gische Forum war damals die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft235 in Heidelberg. Diese war 1863 auf Betreiben von Albrecht von Graefe (1828-1870)236 unter Arlts tatkräftiger Mitwirkung als erste wissenschaftli- che okulistische Fachvereinigung gegründet worden und hielt seither nahezu jährlich wissenschaftliche Zusammenkünfte in Heidelberg ab. Dem damals 26-jährigen Fuchs wurde bei der vom 17. bis 19. August 1877 tagenden
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Ernst Fuchs (1851-1930) und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
Titel
Ernst Fuchs (1851-1930)
Untertitel
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Autor
Gabriela Schmidt-Wyklicky
Verlag
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8602-1
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
696
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Biografi sches Selbstzeugnis 19
  2. Herkunft und Ausbildung 41
  3. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
  4. Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
  5. Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
  6. Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
  7. Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
  8. Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
  9. Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
  10. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
  11. Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
  12. Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
  13. Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
  14. Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
  15. I Literaturverzeichnis 577
  16. II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
  17. III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
  18. IV Personenregister 663
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Ernst Fuchs (1851-1930)