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Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
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732. Herkunft und Ausbildung die Enttäuschung der Patientin und der Angehörigen groß, weil sie mehr erwartet hatten. Es war ja unmöglich, ihr oder ihrer Begleitung den wahren Sachverhalt klar zu machen und man schrieb wohl den geringen Erfolg mir zu. Dies hatte zur Folge, daß man, als der persische Th ronfolger an den Augen erkrankte, nicht mich nach Teheran berief, sondern sich an Nettleship wandte, der zusammen mit Galezowski aufgefordert wurde, dorthin zu reisen. Nettleship lehnte ab und schlug mich vor, der ich mit Galezowski hinreiste. Schon auf der Hinreise und auch auf der Rückreise operierte Galezowski unterwegs eine Anzahl von Kranken mit Sehnervenatrophie, indem er vorgab, es sei ein Glaucoma simplex. Ich sah später selbst zwei solche von ihm operierte Fälle. In Teheran fanden wir, daß dem Th ronfolger eigentlich nichts besonderes fehle, vielleicht ein schon geheiltes Trachom, aber Galezowski bestand darauf (wegen des Honorars), eine Operation zu machen und es gelang mir nur mit Mühe, mit ihm zu vereinbaren, daß er nur die Schlitzung eines Tränenröhrchens vornehme, wodurch er wenigstens keinen Schaden stiftete.“ 321 Einige Male war ich bei Javal in seinem Laboratorium an der Sorbonne, das recht dürftig eingerichtet war; damals arbeitete der Däne Tscherming [sic]322 als ganz junger Mann bei ihm. Diese Privatkliniken begannen gewöhnlich ihre Arbeit erst um 11 oder 12 Uhr. Die Morgenstunden benützte ich daher gewöhnlich, um in den Louvre oder eines der anderen Museen zu gehen und die Sonntage waren für Ausfl üge mit Oeller in die Umgebung von Paris bestimmt, welche im Frühjahr besonders reizend war. Nachmittags oft Besuch der Weltausstellung. Dort war auch ein von Godard 323 konstruierter Ballon captif 324, in dem ich mit Meier 325, Landolt und anderen für 20 frs. eine Auff ahrt machte. Es war schon Abend und als wir immer höher stiegen, ging hinter dem Mont Valérian [sic]326 die Sonne wieder auf. Im allgemeinen war mein Aufenthalt in Paris sehr lohnend, nicht für die Augenheilkunde, in der ich nur wenig lernen konnte, aber dadurch, daß ich die Stadt selbst und ihre Kunstschätze so gut kennen lernen konnte. Nach drei Monaten Aufenthalt fuhr ich dann über Rouen, Dieppe nach Newhaven und nach London, wo ich mich in einem Boardinghouse einquartierte. Man kann sich keinen größeren Kontrast vorstellen, als damals Paris und London zueinander boten. In London gab es in der Augenheilkunde viel zu lernen für einen, der schon etwas wusste. Ich war ein fl eißiger Besucher im Th omas-Hospital, wo ich Nettleship kennen lernte und bald mit ihm befreundet wurde, und in Moorfi elds, wo Brayley [sic]327 und Gunn 328 und manche andere tüchtige Männer waren. Sie hatten keine Zeit, Anfänger zu unterrichten, und das ist der Grund, warum so
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Ernst Fuchs (1851-1930) und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
Titel
Ernst Fuchs (1851-1930)
Untertitel
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Autor
Gabriela Schmidt-Wyklicky
Verlag
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8602-1
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
696
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Biografi sches Selbstzeugnis 19
  2. Herkunft und Ausbildung 41
  3. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
  4. Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
  5. Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
  6. Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
  7. Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
  8. Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
  9. Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
  10. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
  11. Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
  12. Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
  13. Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
  14. Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
  15. I Literaturverzeichnis 577
  16. II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
  17. III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
  18. IV Personenregister 663
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Ernst Fuchs (1851-1930)