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Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
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Gabriela Schmidt-Wyklicky, Ernst Fuchs (1851-1930)132 Evians, am französischen Ufer des Genfersees, eine Zeitlang zu sein und dann nach Paris zu gehen, um die Sprache besser zu lernen. Es dürfte Ende September gewesen sein, dass ich dann nach Lüttich reiste.“ 402 Durch einen Beschluss des belgischen Königs vom 26. August 1881 wurde Ernst Fuchs zum Extraordinarius für Augenheilkunde an der Universität Lüttich ernannt.403 (Abb. 29) Zwei Wochen nach seiner Ankunft in Lüttich berichtete Fuchs seinem Lehrer Arlt in Wien erstmals über die Reise nach Lüttich und den Beginn seiner selbständigen Tätigkeit an der dortigen Universität: „Lüttich, 12/10 81. Verehrter Herr Hofrath! Gestatten Sie, daß ich aus meiner neuen Heimath Nachricht von mir gebe. Von Heidelberg gieng ich nach Paris, wo ich bis Ende October 404 blieb. Ich besuchte hauptsächlich die Kliniken von Landolt und Wecker. Letzterer übertriff t sich selbst in der Erfi ndung neuer Operationen, die unbestreitbar den Werth haben, zu zeigen, was ein menschliches Auge auszuhalten vermag. Bei Netzhautabhebung brennt er mit einem spitzigen Glüheisen (Galvanocauter) ein Loch in die Sclera, um eine Fistelöff nung zu erhalten, die sich nicht sofort wieder schließt. Ich sah ihn diese Operation an dem einzigen Auge eines Mannes machen. In Fällen von Sehnervenatrophie, wo ein Auge ganz erblindet, das andere noch etwas sehkräftig ist, dehnt Wecker den Sehnerven des blinden Auges, um – durch das Chiasma – auf den Sehnerven des anderen Auges einzuwirken. Wecker’s Schüler Abadie macht bei Cyclitis, Chorioiditis, Glaucom die Denudation de l’œil, d. h. er legt von außen her die Sclera bis an den Sehnerven bloß, um die Ciliargefäße sämtlich durchzuschneiden und so die Blutzufuhr zum Auge zu vermindern. Alle diese Operationen eifern gerade nicht zur Nachahmung an. Ende September fuhr ich dann von Paris direkt nach Lüttich. Ich wurde hier von Allen sehr freundlich aufgenommen. Im Spitale fand ich zwei Zimmer mit zusammen 15 Betten vor, welche die bisherige Augenklinik vorstellten. Auch diese Zimmer waren im letzten Jahre leer gestanden, indem sich mein Vorgänger Borlé [sic]405 gar nicht mehr um die Klinik gekümmert hatte. Spiegelzimmer, Hörsaal u. s. w. existirten nicht. Von Instrumenten sind nur einige antediluvianische 406 da, die höchstens historischen Werth haben; Leseproben etc. waren niemals vorhanden. Ich habe nun erreicht, daß man mir 3 Sääle mit im Ganzen 34-36 Betten gibt. Ebenso werde ich mir ein Wartezimmer, Hörsaal, Refraktions- und Spiegelzimmer einrichten können. Außerdem werde ich in etwa 3 Jahren eine neue Klinik bekommen, denn man
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Ernst Fuchs (1851-1930) und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
Titel
Ernst Fuchs (1851-1930)
Untertitel
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Autor
Gabriela Schmidt-Wyklicky
Verlag
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8602-1
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
696
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Biografi sches Selbstzeugnis 19
  2. Herkunft und Ausbildung 41
  3. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
  4. Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
  5. Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
  6. Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
  7. Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
  8. Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
  9. Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
  10. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
  11. Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
  12. Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
  13. Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
  14. Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
  15. I Literaturverzeichnis 577
  16. II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
  17. III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
  18. IV Personenregister 663
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