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Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
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1333. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 wird in Kurzem mit dem Bau des neuen Spitales – im Pavillonsysteme – beginnen. Ich habe einen Assistenten, der 2500 frc. jährlichen Gehalt hat, und einen Chef de clinique, der Mediziner im letzten Jahre ist und 600 frc. hat. Nur der letztere hat eine Wohnung im Spitale. Der schwierigste Punkt sind die Patienten. Da durch fast ein Jahr keine Klinik mehr gehalten wurde, haben die Leute den Weg zur Augenklinik verlernt. Es wird daher noch einige Zeit dauern, bis ein ordentliches Material sich zusammenfi ndet. Die Krankenwartung wird durch Ordensschwestern besorgt, mit denen Nichts anzufangen ist; Alle klagen gleichmäßig darüber. Lüttich ist sehr hübsch gelegen, ziemlich belebt (es hat 130.000 Einw.) und hat auch in der nächsten Nähe volkreiche Fabriksstädte. Ich zweifl e also nicht, dass sich in Zukunft etwas machen lassen werde, und ich hoff e, dass die 34 Betten bald zu wenig werden mögen. Ich denke oft und mit größter Dankbarkeit an die lehrreichen Jahre zurück, die ich an Ihrer Klinik zubrachte und denen ich meine hiesige Stellung verdanke. Ihr ergebener und dankschuldiger Schüler Fuchs. 1 Rue des Anges.“ 407 Kein anderer Schriftsteller hat die Atmosphäre der alten Kulturstadt und auf- strebenden Industriemetropole Lüttich besser eingefangen als der österreichi- sche Dichter Stefan Zweig (1881-1942), der Lüttich rund zwei Jahrzehnte, nachdem Fuchs dorthin übersiedelt war, im August 1914 nur wenige Wochen nach Beginn des I. Weltkrieges beschrieb. Wegen der Authentizität des Zeitbildes sei dieser Passus hier in extenso eingefügt: „An Salzburg gemahnt sie ein wenig, die wallonische Stadt mit ihrer Zitadelle auf dem beherrschenden Hügel und dem strömenden Fluß, der das wirre Häusergeviert in zwei ungleiche Hälften teilt. An Salzburg gemahnt sie durch die vielen Kirchen, nur daß sie hier nicht in den üppig-zierlichen Formen des italienischen Barock in einen heiteren Himmel streben, sondern schwer und wuchtig zu nordischen Wolken sich heben, immer ein wenig verschleiert vom Dunst der Kohle aus den vielen Fabriken. Bischofsstadt wie Salzburg und jahrtausendalt wie sie – Walter Scott 408 hat die Tage ihrer Größe meisterhaft in einem seiner Romane geschildert – hat Lüttich viel seiner altertümlichen Formen dem Luxus preisgegeben: breite Straßen, unschön und lärmend, durchbrechen mit Lichtern und Plakaten die alten Quartiere, und die ernsten Kathedralen stehen fremd und inmitten einer großen Geschäftigkeit. Überall spürt man die
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Ernst Fuchs (1851-1930) und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
Titel
Ernst Fuchs (1851-1930)
Untertitel
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Autor
Gabriela Schmidt-Wyklicky
Verlag
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8602-1
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
696
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Biografi sches Selbstzeugnis 19
  2. Herkunft und Ausbildung 41
  3. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
  4. Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
  5. Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
  6. Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
  7. Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
  8. Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
  9. Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
  10. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
  11. Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
  12. Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
  13. Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
  14. Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
  15. I Literaturverzeichnis 577
  16. II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
  17. III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
  18. IV Personenregister 663
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