Seite - 179 - in Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Bild der Seite - 179 -
Text der Seite - 179 -
1794.
Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien
Friedrich Jaeger an die Universität und die Errichtung jener Klinik
vorderhand auf sich beruhen zu lassen.“ 561
Friedrich Jaeger erlangte durch sein Können, sein Geschick und
seine großen didaktischen Fähigkeiten europaweites Ansehen.
Seine Reputation fĂĽhrte dazu, dass u. a. Julius Sichel, Louis de
Wecker und Albrecht von Graefe zu seinen Schülern zählten. In
einem der zum Schottenstift in der Inneren Stadt gehörenden
Höfe [damals Schotten Hof, Schotten Gasse 136562, heute 1.
Wiener Gemeindebezirk, Freyung 6] unterhielt Friedrich Jaeger
eine eigenständige Privatklinik, wo er auch seinen Sohn Eduard
unterrichtete.
„Der liebenswerte Schwabe gehörte […] in die Reihe jener Forscherpersönlichkeiten,
die es vorzogen, ihre originellen Ideen nicht so sehr durch eigene Publikationen
als vielmehr durch ihre Schüler fortwirken zu lassen.“ 563
Eduard Jaeger von Jaxtthal (1818-1883)
Friedrich Jaegers Sohn Eduard564 (Abb. 35) fĂĽhrte nach der unter sei-
nem Vater erworbenen Ausbildung am Josephinum – 1844 hatte er dort
seine Dissertation ĂĽber Staroperationen565 verfasst und war 1856 zum
Extraordinarius an der Universität Wien ernannt worden – zunächst ab 1857
eine Augenabteilung im Allgemeinen Krankenhaus. Dieses Primariat ent-
stand aus der von Beers Nachfolger566 Anton Edl. von Rosas (1799-1855)567,
der von 1821 bis 1855 als Klinikvorstand wirkte, ursprĂĽnglich unentgelt-
lich ad personam anstelle eines Primarchirurgen gefĂĽhrten Augenabteilung,
deren Zimmer 57a und 57b unmittelbar an die Augenklinik grenzten. Genau
zu der Zeit, als Rosas’ Nachfolger Ferdinand Ritter von Arlt568 im Jahre 1856
von der Universität Prag als Vorstand an die I. Universitäts-Augenklinik
nach Wien berufen wurde, setzte Minister Th un-Hohenstein seinen Plan
durch, der Klinik Arlt nur die beiden ursprĂĽnglichen klinischen Zimmer
mit je zehn Betten zuzuweisen. In den Berufungsverhandlungen erhob
Arlt dagegen Einspruch und forderte eine Zuteilung von insgesamt fĂĽnfzig
Betten sowie eine Erhöhung seiner vorgesehenen Bezüge. Th un-Hohenstein
gewährte aber neben einer fi nanziellen Anpassung nur die Erhöhung auf
eine Gesamtbettenanzahl von 30.569 Vor seiner Berufung an die Universität
Wien hatte Arlt an der Prager Universitäts-Augenklinik über die doppelte
Bettenkapazität verfügt.570 Die im Wiener Allgemeinen Krankenhaus zur
freien Disposition stehenden Betten wurden zur Errichtung des nunmehr Abb. 35.
Eduard Jaeger
von JaxƩ hal
(1818-1884)
zurĂĽck zum
Buch Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900"
Ernst Fuchs (1851-1930)
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
- Titel
- Ernst Fuchs (1851-1930)
- Untertitel
- und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
- Autor
- Gabriela Schmidt-Wyklicky
- Verlag
- Ă–sterreichische Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8602-1
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 696
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Biografi sches Selbstzeugnis 19
- Herkunft und Ausbildung 41
- Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
- Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
- Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
- Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Ăśbersetzungen und weltweite Verbreitung 263
- Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
- Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
- Akademische Feiern, WĂĽrdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
- Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
- Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
- Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
- Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
- Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
- I Literaturverzeichnis 577
- II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
- III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
- IV Personenregister 663