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Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Seite - 188 -
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Gabriela Schmidt-Wyklicky, Ernst Fuchs (1851-1930)188 Was nun die Ernennung Mauthners I. loco betriff t, so wurde sie hauptsächlich mit der eminenten Begabung desselben motivirt, obwohl Prof. Nothnagel die anderen beiden nicht persönlich kennt. Ich gebe diese Begabung, namentlich was den mündlichen Vortrag und die Art zu schreiben betriff t, ohne weiteres zu, aber ich fordere von einem klinischen Lehrer noch zwei andere Eigenschaften, welche ich sogar höher stelle: Wahrheitsliebe in der Wissenschaft und Ehrlichkeit des Characters. Weil ich diese bei M. vermisse, konnte ich auch im vorigen Jahre bei Abgabe meines Lehramtes und der Nominirung eines Nachfolgers für die erledigte zweite Kanzel es nicht über mich bringen, M. in dem Vorschlage zu nennen. Mein Vorschlag ging dahin, daß für den Fall, dass Jaeger aus Rücksicht für seine geschwächte Gesundheit nicht annähme, auf die Berufung Sattlers anzutragen wäre. Bei diesem Vorschlage entfi el die Nennung jedes Andern. Zur Begründung meines Urtheiles über M. muß ich etwas weiter ausholen. Als es sich um die Besetzung der neu creirten Stelle in Innsbruck handelte, plädirte ich für den emeritirten Assistenten Dr. Ritter v. Reuss, welcher jetzt die Lehrkanzel von Jaeger supplirt, wie ich höre, zu allgemeiner Zufriedenheit; aber die Stelle erhielt, damals unter Dr. Haser 617 Dr. Mauthner. Schon im Jahre 1872 richtete dieser an das hohe Ministerium die Bitte, ihn von seiner Stelle in Innsbruck zu entheben und ihm eine jährliche Subvention von 800 fl . zu gewähren, damit er in Wien eine von ihm einzurichtende Klinik führen könne, eine Musterklinik, weil in Wien keine den jetzigen Bedürfnissen entsprechende Augenklinik bestehe und weil er endlich wieder ein „menschenwürdiges Dasein“ erlangen wolle. Ihm war also das Leben in Innsbruck unter der Menschenwürde! – Ein ehrlicher Character hätte, um seinen Zweck zu erreichen, seine Zufl ucht nicht zu einer Verdächtigung, zu einer Anklage gegen seine Collegen genommen, auch wenn diese nicht seine eigenen Lehrer gewesen wären. Er hatte […] seine Ausbildung zuerst mir, weiterhin Prof. v. Jaeger als dessen Secundarius, respective Assistent, zu verdanken. Das hohe Ministerium hat sein Gesuch nach eingeholter Wohlmeinung des Professorencollegiums abschlägig beschieden.“ 618 Betreff end die hier von Arlt angesprochenen negativen Äußerungen Mauthners über die Wiener akademischen Lehrstätten der Augenheilkunde – i. e. die Universitäts-Augenklinik unter Arlt und die Augenklinik an der medizinisch-chirurgischen Josephs-Akademie (Josephinum), die damals von Stellwag geleitet wurde – gibt es noch eine weitere bisher noch niemals ver- öff entlichte Quelle aus der Feder von Arlt. Aufgrund der massiven Vorwürfe Mauthners über die schlechte Qualität des augenärztlichen Ausbildung hatte
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Ernst Fuchs (1851-1930) und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
Titel
Ernst Fuchs (1851-1930)
Untertitel
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Autor
Gabriela Schmidt-Wyklicky
Verlag
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8602-1
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
696
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Biografi sches Selbstzeugnis 19
  2. Herkunft und Ausbildung 41
  3. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
  4. Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
  5. Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
  6. Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
  7. Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
  8. Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
  9. Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
  10. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
  11. Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
  12. Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
  13. Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
  14. Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
  15. I Literaturverzeichnis 577
  16. II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
  17. III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
  18. IV Personenregister 663
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