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Gabriela Schmidt-Wyklicky, Ernst Fuchs
(1851-1930)228
seines Vorgängers Eduard Jaeger
nicht mehr in adäquater Weise
möglich gewesen war. Aus der
Erinnerung schilderte Fuchs
später die Situation bei der
Gründung der II. Augenklinik
im Jahre 1883:
„Die meisten glauben, ich sei der Nachfolger Arlts im Lehramt, was aber nicht
der Fall ist. Gelegentlich der Aufl assung des Josephinums bekam Stellwag ein
paar Zimmer ober der Hautklinik; Jäger war damals schon lange Primarius der
Augenabteilung gewesen, dort, wo später meine Klinik war. Nach Arlts Abgang
übernahm Stellwag seine Klinik und die Stellwagschen Zimmer wurden wieder
der Hautabteilung zurückgegeben; als zweiter Ordinarius wurde nun Eduard
Jäger ernannt, der nur Extraordinarius gewesen war und die beiden Zimmer 44
und 46 als klinische Zimmer erklärt. (Aus dem Zimmer 45 war schon früher ein
Hörsaal und Ambulatorium gemacht worden; Zimmer 46 wurde erst von mir in
ein Spiegelzimmer, Sehprobenzimmer und Operationszimmer umgewandelt, als
ich von der Palschen 694 Abteilung das Zimmer 47 bekommen hatte.) Jäger war
aber schon damals krank, starb bald, dann wurde bis zu meiner Ernennung Reuß
mit der Supplierung betraut. Koller war damals Aspirant bei Reuß, als er zum
erstenmal das Kokain versuchte.“ 695
Die Klinik Fuchs bestand somit aus folgenden Räumlichkeiten (s. Abb. 36,
S. 181):
„I. Hof, 2. Stiege, I. Stock, Z. Nr. 44 b u. 46. Hiermit verbundene Kranken-
abtheilung:
1. Hof, 3. Stiege, Z. Nr. 43 u. 44 a.
Hörsaal: I. Hof, 2. Stiege, I. Stock.
Ambulatorium: I. Hof, I. Stiege (rechts vom Haupteingange in der Alserstrasse),
I. Stock, Z. Nr. 45.“ 696
Knapp zwei Wochen nach seiner Antrittsvorlesung übernahm Fuchs als neuer
Klinikvorstand (Abb. 41) vom interimistischen Leiter Reuss in Gegenwart
von Dekan Toldt die wenigen Gegenstände des vorhandenen Klinikinventars
sowie den Betrag von 168 Gulden und 3 Kreuzern als verbleibenden Rest der
Klinikdotation für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. September 1885.697
Abb. 41.
Visitenkarte von
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Ernst Fuchs (1851-1930)
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
- Titel
- Ernst Fuchs (1851-1930)
- Untertitel
- und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
- Autor
- Gabriela Schmidt-Wyklicky
- Verlag
- Österreichische Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8602-1
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 696
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Biografi sches Selbstzeugnis 19
- Herkunft und Ausbildung 41
- Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
- Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
- Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
- Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
- Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
- Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
- Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
- Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
- Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
- Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
- Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
- Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
- I Literaturverzeichnis 577
- II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
- III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
- IV Personenregister 663