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Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
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Gabriela Schmidt-Wyklicky, Ernst Fuchs (1851-1930)568 Oppolzers in Wien, in seiner Monografi e „Über die Herzkrankheiten …“ das Haarseil als Intervalltherapie bei Patienten mit Angina pectoris emp- fohlen. Retrospektiv erschien Fuchs in seiner Aspirantenzeit bei Arlt eben dieser völ- lige Mangel an Aseptik geradezu die unheimlichste Erinnerung. Er selbst sollte hier später Wandel schaff en. Denn, wie es ja auch heute noch allgemein üblich ist, ging Fuchs zur Ausbildung an eine chirurgische Klinik. Ab 1874 war er Operationszögling an der Klinik Billroth. Mit dem neuen Lehrer, der nach seinen eigenen Worten Arlt, obwohl er persönlich vielfach verschieden geartet war, sehr schätzte, schien Fuchs kaum in näheren Kontakt gekom- men zu sein. Umso mehr haben damals zwei andere Männer auf Fuchs einen entscheidenden Einfl uss ausgeübt: Joseph Lister, der gerade damals, von Halle kommend, an der Klinik Billroth sein antiseptisches Verfahren vorstellen wollte, und der spätere chirurgische Ordinarius von Lüttich Alexander von Winiwarter, damals gemeinsam mit Fuchs Operationszögling bei Billroth und bald sein guter Freund. Die beiden hatten grundlegenden Einfl uss auf ihn. Billroth selbst hatte mit seiner Devise „Reinlichkeit bis zur Ausschweifung“ gewissermaßen schon 1875 die aseptische Methode der anti- septischen vorweggenommen. Listers Methode war seit 1867 bekannt. Lister assistierte Fuchs übrigens persönlich bei zwei Operationen. „Nach Ablauf meiner zweijährigen Operateurdienstzeit wäre ich gerne bei der Chirurgie geblieben …“ schrieb Fuchs in seiner Selbstbiografi e. Wir wer- den dabei unwillkürlich an das Schicksal des Sohnes seines Freundes und Mitschülers bei Arlt, Karl Denk, erinnert, der einst, um Augenarzt zu wer- den, seine chirurgische Vorbildung bei Alexander Brenner in Linz absol- vierte und der von der Chirurgie nicht mehr weggelassen wurde. Brenner hat Wolfgang Denk ohne sein Wissen bei Eiselsberg angemeldet und damit kurzerhand, die von dessen Vater, dem Augenarzt Karl Denk, gewünschte Ausbildung in andere Wege geleitet. Fuchs aber war, gewissermaßen umge- kehrt, schon dazu bestimmt, die nächste freiwerdende Assistentenstelle bei Arlt zu bekommen und blieb somit der Augenheilkunde erhalten. Dass aber Fuchs von der Chirurgie zutiefst erfasst wurde, darf uns nicht wundern, war er doch gerade in seiner Dienstzeit in den Höhepunkt der Vorbereitungen auf die Pylorusresektion an der Klinik gekommen. Seine beiden Freunde Gussenbauer und Winiwarter waren gerade 1876 bei der Vollendung ihrer Mammutarbeit mit der Durchsicht von 61.248 Obduktionsprotokollen ange- kommen, um ihrem Lehrer Billroth, wie er es verlangt hatte, die Prozentzahl
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Ernst Fuchs (1851-1930) und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
Titel
Ernst Fuchs (1851-1930)
Untertitel
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Autor
Gabriela Schmidt-Wyklicky
Verlag
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8602-1
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
696
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Biografi sches Selbstzeugnis 19
  2. Herkunft und Ausbildung 41
  3. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
  4. Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
  5. Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
  6. Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
  7. Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
  8. Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
  9. Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
  10. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
  11. Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
  12. Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
  13. Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
  14. Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
  15. I Literaturverzeichnis 577
  16. II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
  17. III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
  18. IV Personenregister 663
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