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Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Seite - 569 -
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569Ernst Fuchs und seine Zeit der metastasenfreien Pyloruskarzinome anzugeben. Sie haben dann auch die Operation siebenfach an Hunden ausgeführt. Im Jahre 1876 kam Fuchs zu Arlt zurück und hat an dessen Klinik nicht mehr und nicht weniger als die antiseptische Methode eingeführt. Jetzt wur- den gewiss keine Haarseile mehr gesetzt, jetzt wurde das Starmesser nicht mehr durch die Lippen des Operateurs gezogen, um es schlüpfrig zu machen, jetzt wurden die Instrumente nicht mehr nach, sondern vor den Operationen gereinigt. Hier war Fuchs das erste Mal an der Wende zweier Zeiten, und er hat mit der Antiseptik, nachdem er sie an der Chirurgie kennen gelernt hatte, eine neue Zeit für die Augenheilkunde herbeigeführt. Es hat aber in dieser Assistentenzeit auch die zweite Wende für die Augenheilkunde begonnen, die wohl die Höchstleistung von Fuchs erbrachte: die Schöpfung der Pathohistologie des Auges. Eingestreut in einen Reisebericht in seiner Selbstbiografi e steht ein Satz, der Herkunft und Ausmaß seiner Leistung zugleich bezeichnet. „Arlts Verdienst war es gewesen“, so heißt es hier, „soviel er konnte, die Ophthalmologie auf eine anatomische Basis zu stellen, freilich nur auf Grund von Untersuchungen mit der Lupe.“ „Soviel er konnte“ – Arlt hat den Weg gewiesen, und „mit der Lupe“, ihm waren also enge Grenzen gesetzt. Hier sei es gestattet, Mellers Worte zu wiederholen, die er zum 70. Geburtstag seinem Lehrer zurief: „So wurde Ernst Fuchs, während er schon von den ersten Jahren seiner Tätigkeit angefangen, unsere Wissenschaft durch ungemein zahlreiche klinische Bilder, die er meisterhaft darzustellen ver- stand, und von denen seither eine große Anzahl dauernd seinen Namen tragen, bereicherte, nachdem er ferner die feinere normale Anatomie des menschlichen Auges wesentlich ausgestaltet hatte, zum eigentlichen Schöpfer der pathologi- schen Anatomie des Auges!“ Mellers Worten darf nichts hinzugefügt werden. Aus diesen aber geht hervor, dass Fuchs sein eigener Prosektor war. Über die Betrachtung des Auges, wie sie sein Lehrer Arlt schon geübt hatte, hinaus verwendete er nun auch das Mikroskop. Zu dieser zweiten Wende, die er der Ophthalmologie brachte, hat wohl die Erfahrung viel dazu beigetragen, die Fuchs in seiner Studentenzeit bei Brücke gesammelt hatte. Gleich Obersteiner und Exner hat er nämlich als Student histologisch bei Brücke gearbeitet. So entstand auch seine Habilitationsschrift über das Sarkom des Uvealtraktes.
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Ernst Fuchs (1851-1930) und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
Titel
Ernst Fuchs (1851-1930)
Untertitel
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Autor
Gabriela Schmidt-Wyklicky
Verlag
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8602-1
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
696
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Biografi sches Selbstzeugnis 19
  2. Herkunft und Ausbildung 41
  3. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
  4. Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
  5. Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
  6. Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
  7. Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
  8. Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
  9. Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
  10. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
  11. Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
  12. Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
  13. Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
  14. Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
  15. I Literaturverzeichnis 577
  16. II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
  17. III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
  18. IV Personenregister 663
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