Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Seite - 571 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 571 - in Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900

Bild der Seite - 571 -

Bild der Seite - 571 - in Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900

Text der Seite - 571 -

571Ernst Fuchs und seine Zeit Während nun Fuchs in Lüttich war, vollzog sich an seiner Heimatklinik in Wien einiges. Arlt war im Jahre 1883 emeritiert worden, Stellwag, der früher an der Josephinischen militärärztlichen Akademie gelehrt hatte, folgte ihm nach, und für Eduard Jaeger wurde im selben Jahre eine II. Universitäts- Augenklinik gegründet. Jaeger, der durch viele Jahre zurückgesetzte Meister der Ophthalmoskopie, starb ein Jahr nach seiner Berufung. Ein Arlt-Schüler, der Vorstand der ophthalmologischen Poliklinik war, August Reuss, sup- plierte nun die II. Augenklinik. Hier und jetzt, an der II. Augenklinik näm- lich während der Supplentenzeit, vollzog sich wieder eine Tat, die uns berech- tigt, Fuchs den Augenarzt während zweier Perioden zu nennen: Karl Koller entdeckte die Lokalanästhesie am Auge. Nun hatte auch die Ophthalmologie die beiden für die Entwicklung der Chirurgie wesentlichen Voraussetzungen: Schmerzfreiheit und Schutz vor Wundinfektion. War in der davor gelegenen Zeit Schnelligkeit beim Operieren und außerordentliche Geschicklichkeit unbedingte Voraussetzung, so hat die Lokalanästhesie auch langsameres Operieren ermöglicht. Fuchs sagte man, ebenso wie Arlt, eine bewundernswerte Geschicklichkeit nach. Beide ope- rierten mit der linken genauso wie mit der rechten Hand. Arlt hatte nicht umsonst einmal einem staunenden Kollegen gesagt: „Zum guten Operieren gehört nicht nur wissenschaftliche Befähigung, sondern auch Uhrmachertalent.“ Die erste Universitäts-Augenklinik – historisch gesehen überhaupt die erste der Welt – lag nun in den Händen Stellwags; Jaeger war gestorben, und Fuchs wurde, nicht ohne eigenen Widerstand, nach Wien berufen. Er wurde also nicht Nachfolger Arlts, seines Lehrers, sondern Jaegers, gewissermaßen des augenärztlichen Antipoden von Arlt. Fuchs’ Lehrer, Brücke und Billroth, waren noch in der Fakultät. Fuchs war ja erst 34 Jahre alt. Im Jahre 1887 forderte er Heinrich Bamberger, den Schüler und Nachfolger Oppolzers an der II. Medizinischen Klinik, auf, eine neue vornehme Zeitschrift für die Fakultät zu gründen: so entstand 1888 die Wiener Klinische Wochenschrift. In Wien entfaltete sich das Lehrtalent von Ernst Fuchs in einer Weise, wie es selbst zu dieser Zeit kein Gegenstück fand. Aber es kränkte ihn, dass seine Schüler bei den Demonstrationen einerseits mitschrieben und dabei vom Beobachten abgehalten wurden, andererseits in der Eile das Wesentliche nicht zu Papier brachten. Daher entschloss er sich, ein Lehrbuch, man
zurĂĽck zum  Buch Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900"
Ernst Fuchs (1851-1930) und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
Titel
Ernst Fuchs (1851-1930)
Untertitel
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Autor
Gabriela Schmidt-Wyklicky
Verlag
Ă–sterreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8602-1
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
696
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Biografi sches Selbstzeugnis 19
  2. Herkunft und Ausbildung 41
  3. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
  4. Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
  5. Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
  6. Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Ăśbersetzungen und weltweite Verbreitung 263
  7. Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
  8. Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
  9. Akademische Feiern, WĂĽrdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
  10. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
  11. Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
  12. Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
  13. Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
  14. Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
  15. I Literaturverzeichnis 577
  16. II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
  17. III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
  18. IV Personenregister 663
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Ernst Fuchs (1851-1930)