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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers
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17geboren zum prestigeverbrauch 1 Rotenstein 1792/93, S.  187. Es ist nun eine ausgemachte Sache, daß es nichts besseres auf der Erden giebt, als Fürst Esterhazi zu seyn.1 (Gottfried von Rotenstein, 1784) E s muss für einen jungen Mann von knapp zwanzig Jahren sowohl prägend als auch belastend sein, wenn es heißt, die ihm vorbezeichnete Existenz sei die beste auf Erden. Prinz Nikolaus, der spätere Fürst Esterházy, würde einst über unbegrenzte Möglichkeiten verfügen. Der Besitz seiner Familie in Ungarn und Österreich war größer als manches deutsche Fürstentum. Der Reichtum der Esterházy war legendär. Die prachtliebende Welt seiner Ahnen mit ihren großen Schlössern, gezirkelten Gärten, treuen Untertanen und scheinbar unbegrenzten fi- nanziellen Mitteln lag dem jungen Nikolaus zu Füßen. Zu diesem überschwänglichen Urteil über das ruhmvolle Fürstenhaus hatte maßgeblich die glanzvolle Hofhaltung des Großvaters, Fürst Nikolaus’ I. (1714– 1790), den man »den Prachtliebenden« nannte, beigetragen. Er prägte als wich- tigste Bezugsperson die Kindheit und Jugend seines Enkels Nikolaus nachhaltig, denn an seinem Hofe wurde der Knabe zum zukünftigen Majoratsherrn erzogen. Hier wurde das Heranwachsen zum Hochadligen bestimmt, der Rokokoprinz ge- sellschaftlich sozialisiert. Neben der intellektuellen und der zum unverzichtbaren Kanon der Fürstenbildung gehörenden militärischen Ausbildung wurde der kleine Nikolaus besonders von Kunst und der höfischen Kultur seines Großvaters geprägt. So erbte der Enkel nicht nur dessen Namen, sondern auch Fürst Nikolaus’ Ambiti- onen für das Schöne, Üppige, Luxuriöse, für eine scheinbar grenzenlose Prachtent- faltung und maßlosen Glanz. Der Vater des kleinen Nikolaus’, Fürst Anton (1738–1794), der 1790 die Regie- rung des Majorats übernahm, wandelte das äußere Erscheinungsbild der Rokoko- Hofhaltung zum Klassizismus, behielt jedoch die Machtgesten seines Vaters und damit des Ancien Régime bei. Die vielschichtige Persönlichkeit des zukünftigen Sammlers, Bauherrn, Musik- und Theaterförderers Nikolaus II. Esterházy ist nur durch die seine Jugend bestim- mende Einflusssphäre des großväterlichen Hofes und väterlichen Geschmacks- wandels zu verstehen und zu erklären. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Auswirkungen der Französischen Revolution, die in die so unverrückbar erschei- nende Fest- und Standeswelt des kleinen Prinzen Nikolaus eindrangen, begann der Lebensweg eines der größten Sammler des frühen 19. Jahrhunderts. I. GEBOREN ZUM PRESTIGEVERBRAUCH. HERKUNFT UND EINFLUSSSPHÄREN (1765–1795) Graf Nikolaus Esterházy im Alter von vier Jahren, Gemälde aus dem Umkreis der Werkstatt Martin van Meytens (1695–1770), um 1770. Esterházy Privatstiftung, Schloss Eisenstadt.
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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Untertitel
Biografie eines manischen Sammlers
Autor
Stefan Körner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
978-3-205-78922-2
Abmessungen
23.0 x 28.0 cm
Seiten
404
Kategorie
Kunst und Kultur
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