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Erzogen für die Dynastie 39
78 Vgl. EPA, GC Handbuch 1783, fol. 73, Fasz. 8,
Rub. 8, Nr. 32 : »denen Wechsler Smitmer für
Hr. Lieut. v. Dattily nach Neapel – 1000fl«, 16.
Oktober 1783.
79 Vgl. EPA, GC Handbuch 1784, fol. 73, Fasz. 8,
Rub. 7/9, Nr. 39 und 40, Januar bis März 1784.
80 Vgl. Benedikt 1956.
81 So erhielt Anton mehr als 20.000 Gulden
im Jahr aus der fürstlichen Kassa (vgl. EPA,
GC Handbücher). Maria Josepha Eleonora
Esterházy (1712–1756) war mit Franz de Paula
Anton Lamberg-Sprinzenstein (1707–1765),
der Nikolaus I. 1664 nach Frankfurt begleitet
hatte, verheiratet. Deren Tochter Maria Theresia
Johanna Lamberg-Sprinzenstein (1747–1770)
heiratete 1770 mit größtem Pomp Graf Alois
Poggi in Eszterház.
82 Jäck 1822, S. 199.
83 Vgl. EPA, GC Handbuch 1784, fol. 73, Fasz. 8,
Rub. 7/9, Nr. 41–47, April bis September 1784
(die Reisespesen betrugen demnach 9.123 Gul-
den).
84 Vgl. EPA, GC Handbuch 1785, Fasz. 9, Rub. 9,
Nr. 32–37.
85 Am 12. September 1784 gab es einen Ball in
Eszterház (vgl. EPA, Eszterház Baucassa, Rech-
nungsbuch 1784, Nr. 61, 65).
86 Vgl. Protocollum Baptizatorum In Cesareo Au-
lica Parochia Scti. Michaelis Viennae, Taufbuch
1784–1804, S. 24.
87 Vgl. Rosenbaum, Karl Joseph : Tagebücher,
26. Februar 1798, in : ÖNB, Han, Ser. 194, S. 23r.
88 Nikolaus Karl war schon bei der Geburt unge-
wöhnlich groß. Taufe im Zweiten Blauen Salon
des Majoratspalais in Wien. Dabei anwesend :
Fürst und Fürstin Esterházy, Fürstin Leopoldine
Liechtenstein, geb. Sternberg, Fürstin Karoline
Liechtenstein, geb. Manderscheid, Prinz Johann
Liechtenstein und dessen Gattin Eleonore sowie
Graf Karl Zichy (vgl. Rosenbaum, Karl Joseph :
Tagebücher, 7. April 1799, in : ÖNB, Han, Ser.
195, S. 16v.).
89 Vgl. Brief des Erziehers von Nickerl, Baron
Schnell, Dezember 1819, worin »Veitstanz mit
größerer Geistesschwäche« (Corea Huntington)
diagnostiziert wird, in : MOL, FAE, P163, Fasz.
15, Nr. 366.
90 Vgl. EPA, GC 1786, Fasz. 17, Rub. 22, Nr. 6,
9. Januar bis Mai 1786.
91 Vgl. EPA, GC 1786, Fasz. 10, Rub. 9, Nr. 56,
8. Mai 1786. Zum Regiment unter Major Frei-
herr Sebottendorf vgl. Pillwein 1824, S. 149.
92 Vgl. EPA, GC 1788, Fasz. 10, Rub. 7, Nr. 17,
22. Februar 1788.
93 Vgl. HAL, Handschriften, Hofkanzlei Aloys’ I.,
Protokoll der fürstlichen Reskripten, 1787–1788,
Fasz. 654. Nach fast acht Monaten Aufenthalt im bourbonischen Neapel ging der junge Prinz
ins päpstliche Rom, wo er bis Mitte Mai 1784 blieb, um dann im September seine
Reise über Florenz, wo Erzherzog Leopold (der spätere Kaiser Leopold II., 1747–
1792) aufgeklärt und fortschrittlich regierte, fortzusetzen83. Danach machte er sich
im März 1785 auf die Rückreise über Mailand nach Wien84, wo Nikolaus nach 21
Monaten Italienreise wohl nur einige Tage nach dem sechzehnten Geburtstag sei-
ner Gattin, am 13. April 1784, eintraf 85.
Kurz darauf dürfte pflichtgemäß die Ehe mit der jetzt Erwachsenen vollzogen
worden sein, denn schon am 10. März 1786 wurde der Stammfolger, Erbprinz Paul
Anton (1786–1866)86, geboren. Keine zwei Jahre darauf folgte am 31. Januar 1788
Prinzessin Leopoldine (1788–1819). Erst elf Jahre später kam nach einer Fehlge-
burt 179887 Prinz Nikolaus (Nickerl) (1799–1833) zur Welt88, der an einer gene-
tisch bedingten geistigen Behinderung litt89.
Für den zukünftigen Fürsten Nikolaus II. folgte nach Studium, Hochzeit, Grand
Tour und dem erwarteten Stammfolger 1786 der Militärdienst als nächste vorbe-
stimmte Lebensstation, zu dem er noch im Monat nach der Geburt seines Sohnes
Paul Anton eingezogen wurde. Nachdem der Erbprinz umfassend für den Militär-
dienst ausgestattet worden war – das reichte von der Uniform bis zum Leibstuhl,
vom Bett bis zur Schlafhaube90 –, diente er ab Mai 1786 im in Linz stehenden In-
fanterieregiment Stein91. An kriegerischen Einsätzen war Nikolaus nicht beteiligt,
da in den Habsburgerstaaten Friede herrschte.
1788 reiste Nikolaus von seinem Militärstandort nach Feldsberg im niederös-
terreichischen Grenzland nach Mähren92, dem Stammsitz der Familie seiner Frau,
wohin sich diese nach der Geburt von Prinzessin Leopoldine begeben hatte. Sein
Schwager Fürst Aloys I. Liechtenstein (1759–1805) war zu diesem Zeitpunkt aller-
dings in Italien und wurde erst im Juni 1788 zurückerwartet93. Nach seiner Rück-
kehr begann er mit dem Aus- und Umbau der riesigen Liechtenstein-Güter an der
Thaya, die für Nikolaus’ eigene Pläne vorbildhaft werden sollten.
Gartenfassade des Palais auf der Landstraße,
Skulptur von Saturn von Johann Georg Dorfmeister
(1736–1786), 1785, Fotografie von Rudolf Stepanek, um
1960. Wien-Museum, Fotosammlung.
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
- Untertitel
- Biografie eines manischen Sammlers
- Autor
- Stefan Körner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 2.0
- ISBN
- 978-3-205-78922-2
- Abmessungen
- 23.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 404
- Kategorie
- Kunst und Kultur