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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers
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Auf Italienreise enthusiastisch und modebeflissen 69 39 Fernow schreibt am 12. November 1795 über Augustus Frederick : »Der Prinz selbst, den sol- che Dinge nicht interessieren, ist mein Zuhörer nicht …« (zit. nach : Gerhardt 1908, S.  87). 3.1 Im deutschen Künstlerleben Das Land unter südlicher Sonne war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts das Bil- dungsziel von Künstlern, Dichtern und der Aristokraten aus dem nördlichen Europa. Hier suchten sie Inspiration und besichtigten die Kunstwerke von der Antike bis zum Barock. Als Fürst Nikolaus Rom besuchte, vollzog sich in der Künstlerszene gerade ein Wandlungsprozess, denn die größten Heroen des deutschen Künstlerlebens, Jo- hann Joachim Winckelmann (1717–1768) und Anton Raphael Mengs (1728–1779), waren tot. Die große Zeit der Grand Tour schien beendet, nachdem der Franzosen- hass der Römer mit dem Mord am französischen Gesandten Nicolas Jean Hugon de Basseville 1793 viele Ausländer in die Flucht geschlagen hatte. Doch neben Angelika Kauffmann (1741–1807), Jacob Philipp Hackert (1737–1807) und ihrem Kreis der sog. Deutsch-Römer erreichte Mitte der 1790er-Jahre eine neue Gruppe von Künst- lern und Kulturreisenden Rom, die den Klassizismus reformieren wollten. Seit 1792 war der Maler Asmus Jakob Carstens (1754–1798) hier. Im Frühjahr 1795 wanderte Anton Joseph Koch (1768–1839) durch Italien und erreichte im April Rom. Auch der Kunsttheoretiker Karl Ludwig Fernow (1736–1808) war im September 1794 in die »Künstlerrepublik« Rom – wie er sie bezeichnete – gekom- men, was einen Umbruch des Kunstgeschmacks zur Folge hatte. Denn im April 1795, während Nikolaus’ Aufenthalt in Rom, stellte hier Carstens seine Zeichnun- gen aus, die eine Pressefehde zwischen seinem Anhänger Fernow und den Ver- fechtern des akademischen Klassizismus Mengs’scher Prägung provozierten. Ideo- logisch basierte diese neue Ästhetik auf den Kant’schen Prinzipien (Raum und Zeit), einem sensualistischen Zugang zur Malerei, die in den Vorlesungen Fernows propagiert wurden. Für diese stellte der englische Königssohn Augustus Frederick, Duke of Sussex (1773–1843), sein Haus, die Villa Malta am Pincio, zur Verfügung39, in der in die- Links: Augustus Frederick, späterer Duke of Sussex (1773–1843), Gemälde von Louis Gauffier (1762–1801), 1793. Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe. Rechts: Villa Malta am Pincio in Rom, Gemälde von Domenico Quaglio (1787–1837), 1830. Bayerische Staatsgemäldesammlung, München, Neue Pinakothek.
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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Untertitel
Biografie eines manischen Sammlers
Autor
Stefan Körner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
978-3-205-78922-2
Abmessungen
23.0 x 28.0 cm
Seiten
404
Kategorie
Kunst und Kultur
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