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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers
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PROBIEREN UND SUCHEN98 163 Nikolaus II. an Henriette Zielinska, 9. Juni 1800, in : MOL, FAE, P134, E, Nr.  719. 164 Österreichische National-Encyklopädie 1835, S.  82. 165 Vgl. Catalogue of the celebrated Esterhazy Jewels … 1867, Nr.  9, Lot 36–53, 77–81. 166 Vgl. damit vielleicht in Zusammenhang : Rech- nung Hofjuwelier Siebert über 1.000 Gulden für Diamanten, in : EPA, CD 1794/2353, 29. Oktober 1794. 167 Vgl. Schönholz 1914, S.  107, Fn. 2. 168 Nikolaus II. an Henriette Zielinska, 7. Dezem- ber 1796, in : MOL, FAE, P134, E, Nr.  647. 169 Vgl. Nikolaus II. an Henriette Zielinska, 3. Sep- tember 1796, in : MOL, FAE, P134, E, Nr.  648. 170 Nikolaus II. an Henriette Zielinska, 4. Juni 1802, in : MOL, FAE, P134, E, Nr.  754. Doch in einem war Nikolaus unübertroffen : in der Repräsentation. Von seinem Amt als Kapitän der Königlich Ungarischen Adeligen Leibgarde (ab 1803), der zweitwichtigsten Ehrenformation am kaiserlichen Hofe, die im Gardepalais (das ehemalige Palais Trautson) nahe der Hofburg residierte, wurde ein ebenso großer Auftritt erwartet, wie ihn schon sein Vater und sein Großvater im Rahmen ih- rer Statusbehauptung zelebriert hatten. Nikolaus wusste um seine Verpflichtung, die der Kaiser ebenso wie das schaulustige Volk von ihm erwartete : »Ich werde die Garde am Fronleichnahmstag führen, um … den lieben Wienern zu gefallen, welche es nun zum 12. Mal gesehen haben.«163 Seine Aufmärsche waren von ori- entalischer Pracht, denn »sowohl er selbst, als auch seine Umgebung erschienen bey solcher Gelegenheit im wörtlichsten Verstande von Gold, Juwelen und anderm kostbaren Schmuck überschüttet, die Augen der Betrachtenden blendend und al- les um sich her überstrahlend«164. Die berühmte Paradeuniform seines Großvaters wurde wegen der 10.000 orientalischen Perlen und der Aigrette mit 3.369 Diaman- ten165 sensationslüstern beäugt. Nikolaus hatte sie umarbeiten lassen166 und musste allein für die Reparatur nach jedem Tragen 8.000 Gulden zahlen167. Der Fürst sah seine prunkvollen Auftritte damit als ererbte und erwartete fürstliche Pflicht. Er hatte seinem kaiserlichen Souverän mit Ehrerbietung zu begegnen und das Volk zu unterhalten. Diese tradierten Aufgaben in ihrer recht inhaltslosen Durchführung dürfte der Fürst als erträgliche Belastung empfunden haben, denn er präsentierte sich und sein Haus durchaus auch gern in seinem Glanz. Anders war es um seine vielfältigen politischen und repräsentativen Aufgaben im Zusammenhang mit dem Ungarischen Reichstag oder dem Ödenburger Ko- mitatsausschuss bestellt, die er mit großem Widerwillen ausübte. So ließ er beim Reichstag 1796 sofort nach dem letzten Abendessen einpacken, »damit wir nicht imstande sind, noch welche zu haben«168. Der Besuch seiner Mätresse ließ ihn sogar die Versammlung in Anwesenheit des Kaisers verschlafen169. Seine Anwesenheit auf den Sitzungen langweilte ihn, er empfand sich »angekettet wie ein Hund«170. Von der Politik des Erzhauses hielt er nichts, den zunehmenden Mitbestimmungs-
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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Untertitel
Biografie eines manischen Sammlers
Autor
Stefan Körner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
978-3-205-78922-2
Abmessungen
23.0 x 28.0 cm
Seiten
404
Kategorie
Kunst und Kultur
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