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GESTALTEN WIE EIN
KÖNIG226 368 Der »dynamischen Komponente adeliger Exis-
tenz setzten die Napoleonischen Adelspromo-
tionen die Krone auf, wo ehemalige Serganten
der königlichen Armee zu Herzögen und Pairs
von Frankreich aufsteigen konnten« (Press
1986, S. 2).
369 Vgl. Brandt 1994, S. 71. Zur Adelskritik, die
sich in erster Linie gegen die Standesvorrechte
richtete, Möller 1994, S. 4, und Langewiesche
1994.
Österreich und auch Nikolaus II. hatten sich – wie alle Mächtigen Europas – vor-
erst mit Frankreich und den Emporkömmlingen arrangiert368. Die Hocharistokra-
tie im Speziellen hoffte damit die Liquidation der adeligen Rechte aufzuhalten,
die letztendlich um 1750 mit der Auflösung der herkömmlichen Symbiose von
Monarchie und Adelsinteressen begonnen und sich durch die Reformen von 1806
bis 1808 und die andauernde publizistische Adelskritik zu einer nie gekannten Be-
drängnis entwickelt hatte369. Nikolaus’ Frustration darüber – über die politische
Ausweglosigkeit, sicherlich auch über den Bedeutungsverlust seines Standes und »Plan des Fürstlich Esterházyschen Hauses zu Paris«,
»Plan des Fürstlich Esterházyschen Hauses in der
Lepelletier Gasse No 9. zu Paris«, aquarellierte
Federzeichnungen von Joseph Ringer d. J.
(1754–1833), 1812. Esterházy Privatstiftung, Archive,
Plansammlung (Nachlass Ringer).
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
- Untertitel
- Biografie eines manischen Sammlers
- Autor
- Stefan Körner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 2.0
- ISBN
- 978-3-205-78922-2
- Abmessungen
- 23.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 404
- Kategorie
- Kunst und Kultur