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Der Fürst schöpft neue Hoffnung 229
bildete, der in ein quadratisches Achsenraster eingeschrieben werden sollte. Durch
das große Badezimmer mit fließendem Wasser und die effektive Raumanordnung
erfüllte der Bau die Anforderungen der Wirtschaftlichkeit, Stabilität, Hygiene und
Symmetrie, die Durand forderte. Die Pläne, anscheinend von einem Pariser Ar-
chitekten, waren im Gegensatz zu den Eisenstädter Bauten Moreaus in ihrem Re-
duktionismus architektonisch radikaler und damit wiederum besonders progressiv
modern und bewiesen Nikolaus II. in Paris abermals als Avantgardisten.
Genauso modern war das Interesse des einkaufenden Fürsten für die Märchen-
oper Cendrillon von Nicolo Isouard (1775–1818) nach Charles Perrault. So erwarb
er die – erst am 20. Februar 1810 in der Pariser Opéra comique uraufgeführte – Oper
mitsamt Buch, Partitur und den Entwürfen und Figurinen der Kostüme für eine
angeblich fürstliche Summe. Sofort sandte Nikolaus diese Materialien zu Cendril-
lon von Paris nach Wien, wo er am bevorstehenden Namenstag der Fürstin am
Titelblatt von Luigi Cherubinis »Chant sur la mort
de Joseph Haydn«, Druck, 1810. Fürst Nikolaus II.
gewidmet. Österreichische Nationalbibliothek, Wien,
Musiksammlung.
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
- Untertitel
- Biografie eines manischen Sammlers
- Autor
- Stefan Körner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 2.0
- ISBN
- 978-3-205-78922-2
- Abmessungen
- 23.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 404
- Kategorie
- Kunst und Kultur