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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers
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Seite - 279 - in Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers

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Auf Italienreisen : Kunst statt Verantwortung 279 96 Capece-Latro war (Titular-)Erzbischof von Ta- rent, stand mit Wilhelm v. Humboldt, Goethe, den Nikolaus II. ja nach Eisenstadt einlud, Ma- dame de Staël, deren Salon Nikolaus besuchte, und Walter Scott, der Nikolaus 1821 während der Krönung beschreiben sollte, in Kontakt. 97 Vgl. angebliche Forderung einer Leibrente für Tarent alias Capece-Latro, in MOL, FAE, P163, Fasz. 45, Nr.  937, 1844. 98 Vgl. Nikolaus II. an Johann Karner, Neapel, 8.  April 1817, in : MOL, FAE, P163, Fasz. 52, Nr.  1199. 99 Vgl. undatiertes Schreiben von Luigi Chiaveri, dem Partner Torlonias, an Berthel Thorvald- sen, Rom, in : Thorvaldsen Briefarchiv, Graue Mappe, VII., Verschiedenes, Nr.  12, zit. in : Sass 1963, Fn. 327. Es dürfte mit dem zweiten, kurzen Rom-Aufenthalt des Fürsten während der Reise 1816/17 in Zusammenhang stehen. 100 So bestätigte Thorvaldsen nach der Abreise Nikolaus’ am 30. April 1817, dass er die zwei Skulpturen (4.000 Scudi/Tänzerin und Amor) und die Büste des Fürsten (100 Dukaten in Gold) binnen eines Jahres liefern werde (vgl. Berthel Thorvaldsen bestätigt Auftragsschreiben des Fürsten vom 30. April 1817, in : EPA, CD 1817/4257, 22. Oktober 1817 ; vgl. auch Thiele 1856, S.  283f.). Hierfür bedankte sich Nikolaus am 2. Oktober 1817, Pottendorf, in : Korrespon- denz im Thorvaldsen Museum Kopenhagen, Archiv (zit. in : Sass 1963, Fn. 347). 101 Dass der junge ungarische Bildhauer István Ferenczy den Kopf ausgeführt haben soll, wird erstmals 1937 behauptet, nie bewiesen und oft- mals übernommen (vgl. Petrovics 1937, S.  102). 102 Vgl. EPA, CD 1817/4253, o. D. (wohl Dezem- ber) 1817. 103 Vgl. EPA, CD 1817/4255, 17. Juni 1817. 104 Vgl. Stella 1982. 105 Vgl. EPA, CD 1821/990, 991, 4. November 1820. 106 Vgl. EPA, CD 1817/4254, 13. Juni 1817. 107 Vgl. EPA, CD 1817/4253, um den 13. Juni 1817. Der hier erwähnte Cajetan Tambroni dürfte mit Giuseppe identisch sein. Gemeint dürften die Eisen schmiedenden Amoretten sein (heute als Kopie nach Correggio bezeich- net, Museum der Schönen Künste Budapest, als Dauerleihgabe in Schloss Fertöd-Eszterház). 108 Vgl. EPA, CD 1821/4381, 20. ? 1817. der königlichen Sammlungen Giuseppe Capece-Latro (1744–1836)96, der in sei- nem Palast an der Riva di Chiaia (Palazzo Sessa a Capella), unweit der neuen Es- terházy-Residenz, Bücher, Vasen und Gemälde sammelte, beriet Nikolaus in den folgenden Jahren bei seinen Kunstankäufen97, wie es schon sein Vorgänger in den königlichen Sammlungen, Zarullo, 1795 getan hatte. Nach drei Monaten Neapel machte sich Nikolaus II. im April 1817 jedoch auf die Rückreise über Rom, wo er nur acht Tage blieb98. Mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass Esterházy käme, lud Bankier Torlonia Berthel Thorvaldsen zum Es- sen ein99. Bei dieser Gelegenheit dürfte der Fürst auch mit dem Bildhauer geklärt haben, dass die bestellten drei Skulpturen binnen eines Jahres nach Wien geliefert werden müssten100, denn Nikolaus wollte ein ähnliches Hin und Her um Preis und Lieferung, wie mit Canova, verhindern. Die Ausführung der drei Esterházy-Stücke wurde von Thorvaldsen seinem Schüler Pietro Tenerani (1789–1869)101 anvertraut. Und Nikolaus kaufte weiter Kunst : Der berühmte römische Gemmenschneider Luigi Pichler (1773–1854) wurde mit der Fertigung von zwei kostbaren Onyxgem- men beauftragt102. Vom Maler Caspar Landi (1756–1830), der bei Torlonia den Palast ausmalte, erstand Nikolaus in Rom das Gemälde einer Venere103. Aber auch alten Meistern galt Nikolaus’ Interesse. Auf Vermittlung des Kunstgelehrten, Di- plomaten und Archäologen Giuseppe Tambroni (1773–1824)104, der den Kontakt mit den römische Bildhauern zu halten hatte105, wurde ein Gemälde von Leonardo da Vinci angeboten, das dem Fürsten allerdings nicht zusagte106. Dafür erwarb er über Tambroni einen angeblichen Correggio107, dessen Echtheit ein Gutachten des anderen Beraters Giuseppe Capece-Latro bestätigen sollte108. Raub der Sabinerinnen, Florentiner Alabaster, nach Giovanni Bologna, 1822. Wohl als Erinnerungsstück an den Blick vom Palazzo Esterházy in Neapel vom Fürsten erworben. Esterházy Privatstiftung, Schloss Eisenstadt. Fürst Nikolaus II. Esterházy, Gipsmodell von Berthel Thorvaldsen (1777–1844), Modell 1817. Im Winter 1816/17 als Marmorausführung durch Pietro Tenerani von Nikolaus II. bestellt, diese heute stark verändert, Schloss Eszterház/Fertöd. Thorvaldsen Museum, Kopenhagen. Marie-Louise Plaideux, Geliebte von Nikolaus II., spätere Freiin von Mainau, Gipsmodell von Berthel Thorvaldsen (1777–1844), 1818. Im Dezember 1818 als Marmorausführung durch Pietro Tenerani von Nikolaus II. bestellt, Original verschollen. Thorvaldsen Museum, Kopenhagen.
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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Untertitel
Biografie eines manischen Sammlers
Autor
Stefan Körner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
978-3-205-78922-2
Abmessungen
23.0 x 28.0 cm
Seiten
404
Kategorie
Kunst und Kultur
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