Seite - 294 - in Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers

RÜCKZUG IN DIE KUNST294 176 Vgl. Inventar-Rechnung 5, Mariahilfer Gartenge- bäude 1818–1819, in : EPA, Inventarrechnungen. 177 Inventarium von Mariahilf über alle im Mittel- Trakte sowohl in dem durch die hohen Herrschaften benützten Zimmern und Localitäten, … mit Inbegriff der in dem Vorder-Tracte, im Gallerie- Gebäude und in den Nebengebäuden vorhandenen, 26. März 1860, Galeriegebäude, Nr.  99, in : MOL, FAE, P112, Nr.  40. 178 Vgl. ehem. EPA, CD 1826/4586, 3. November 1826, zit. in : Meller 1915, Quellenteil : Nr.  637. Durch die Halle links wohnte der Kustos, erreichten Gäste das Treppenhaus, das in die fürstliche Galerie im Hauptgeschoss des Palais führte, die aus zwölf teilweise sehr großen Räumen bestand, in denen mehr als 600 Gemälde hingen. Neben den Abteilungen, die sich nach Schulen unterschieden, hingen die Werke dicht ge- drängt an einem Hängesystem vor den grün bespannten Wänden176. Kleinformate standen aber auch auf »Pyramiden zum Aufstellen der Gemälde auf Drehscheiben, jede mit 4 messingen Handgriffen zum Drehen«177. Täfelchen aus Metall bezeich- neten die Werke mit Titel und Künstlername sowie der Nummer im Katalog, von dem Exemplare in allen Räumen bereitlagen178. Inmitten der Räume standen ei- chene Schränke, in denen die Bände der Grafischen Sammlung aufbewahrt wur- den. Gleich neben den Galerieräumen schlossen drei Kabinette an, in denen sich das Büro des Kustos mit dessen Handbibliothek in einem eisernen Einbauregal befand. Über eine Nebenstiege erreichte man von hier aus auch das Erdgeschoss, wo neben dem Gartensaal vier große Räume für die fürstliche Bibliothek mit Aufnahme Ganymeds in den Olymp, Deckenfresko im Saal des Mariahilfer Gartenpalais von Antonio Marini (1788–1861), 1819/20. Fotografie, um 1965. Bundesdenkmalamt, Wien, Fotoarchiv.