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RÜCKZUG IN DIE
KUNST296 183 Schweickhardt von Sickingen 1832, S. 234.
184 Dr. Dn : Fürstlich Esterhazische Kunstsammlung
in Wien, 27. Februar 1816, in : Kunst-Blatt
(Beilage zum Morgenblatt für gebildete Stände),
Jg. 2 (1817), S. 31–32. Vgl. auch Tudományos
Gyüjtemény, Jg. VII (1817), S. 141ff.
185 Vgl. Pezzl 1816, S. 206 (Bibliothek), S. 233
(Galerie) ; Böckh 1822, S. 94 (Bibliothek),
S. 127 (Mineraliensammlung), S.
298ff. (Ge-
mälde und Kupferstiche) ; Jäck 1822, S. 193
(Galerie), S. 194f. (Museum), S. 210 (Kupfer-
stichkabinett), S. 105 (Mineraliensammlung),
S. 93f. (Bibliothek) ; Balbi 1835, S. 100 (Biblio-
thek) ; Köhler 1846, S.
415–471.
186 Vgl. z. B. Wiens Kunstsachen … 1856, S. 74–80,
das besonders die Spanier hervorhob, von denen
es in ganz Europa nicht so viele gebe. Vgl. Garas
1999, S. 145f.
Auf der der gesamten Anlage vorgelagerten sog. Lauswiese unterhalb der Gumpen-
dorfer Straße befand sich der »Obstgarten mit mehreren tausend Zwergbäumen
besetzt«183.
3.2 Publizistische Weihen
Mit dieser Sammlungsaufstellung wurde die Esterházy-Kollektion in Wien schnell
berühmt und im deutschsprachigen Raum vielfach publiziert.
Erstmals wurde die Mariahilfer Galerie, wie sie meist genannt wurde, 1816/17
in Johann Friedrich Cottas Morgenblatt der gebildeten Stände aus Stuttgart gewür-
digt. Es rühmte sich, als erstes der deutschen Blätter über die »in vieler Hinsicht
so vorzüglichen Kunst-Sammlung« von Fürst Nikolaus schreiben zu können. Die
Zeitung lobte das Engagement, in Wien seine Sammlungen an einem Platz zusam-
menzuziehen, und verwies darauf, dass die Anlage nur hierfür erworben worden
war. Besonders die didaktische Sammlungsaufstellung wurde hervorgehoben und
betont, dass die Bilder ein und desselben Meisters zusammenhingen, um mit der
Grafischen Sammlung »sehr zweckmäßig« künstlerische Entwicklungen studieren
zu können. Auch wurden die nahe fürstliche Bibliothek und die kleine Fachbuch-
sammlung zur Kunst hervorgehoben. Joseph Fischer habe als Inventor dieser Zu-
sammenstellung damit »Hallen der Kunst«184 geschaffen, wie sie selten so gebündelt
zu finden seien.
Es folgten in den 1820er-Jahren unzählige Beschreibungen der Sammlungen im
Mariahilfer Palais. Die Kollektion war beinahe ebenso bedeutend wie die kaiser-
liche Galerie im Belvedere185 und buhlte nur mit den Sammlungen von Nikolaus’
Schwager Fürst Johann I. Liechtenstein186, mit der es ja seit Anbeginn vielfältige
Kontakte gab. Auch Georg Friedrich Wilhelm Hegel meinte 1824 schwärmerisch,
dass er nur wegen der Galerien Esterházy und Liechtenstein Hunderte Kilometer Großer Hof mit dem Hauptgebäude, (v. l. n. r.):
Wirtschaftsräume, Wintergarten am Hohen
Speisesaal, Ecksalon, darüber das Appartement von
Fürst Nikolaus II., Aquarell von Edmund Krenn, 1886.
Wien-Museum.
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
- Untertitel
- Biografie eines manischen Sammlers
- Autor
- Stefan Körner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 2.0
- ISBN
- 978-3-205-78922-2
- Abmessungen
- 23.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 404
- Kategorie
- Kunst und Kultur