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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers
Seite - 313 -
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Ausbau der Kunst- und Wissenschaftssammlungen 313 271 Vgl. EPA, DD 1816/1263, 1. März 1816. 272 Vgl. EPA, CD 1818/2763, 3504, Juli, September 1818. wurde 1816 in Angriff genommen, wofür alle anderen Bauprojekte in Eisenstadt weiterhin zu ruhen hatten, wie der Fürst bestimmte271. Nach schleppenden Arbei- ten wurde dieses neue Sommer-Erikahaus mit der Rückkehr des Fürsten aus Ita- lien 1819 vollendet272 und war gleichzeitig Beginn neuer Bauarbeiten am restlichen Schlosskomplex von Eisenstadt. In allen »alten« Sammelgebieten – den Gemälden, grafischen Künsten, der Bib- liothek, der Mineralien- und der Pflanzensammlung – hatte Nikolaus II. nach dem scheinbaren Überwinden seiner Finanzkrise schon ab 1815 wieder angefangen, zu investieren und diese auszubauen. Sogar sein »neues« Sammelgebiet, die zeitgenös- sische Skulptur, hatte er aufzubauen gewusst. Damit standen seine Kollektionen in Wien an der Spitze der bedeutendsten Sammlungen, die immer noch Domäne des Adels waren. Sammlungen von Bürgern spielten in Wien weiterhin eine unterge- ordnete Rolle. Fürst Nikolaus II. blieb auch in dieser dritten Phase seines Kunstför- derns der wichtigste private Sammler in den Erblanden und errang durch zahlrei- che Publikationen und wegweisende Initiativen, wie das Museum und die Galerie spanischer Meister, in ganz Europa einen herausragenden Ruf. Da seine Sammlungen nicht mehr hinter den verschlossenen Palasttüren der adeligen Standesgesellschaft ausschließlich zu Prestigekonkurrenz und zum Sta- tusabgleich, sondern auch dem bürgerlichen Bildungserlebnis dienten, hatten sie sogar in der Öffentlichkeit von Nikolaus’ Eskapaden und der finanziellen Misere abgelenkt. Aus dem »verschwenderischen Fürsten« war im öffentlichen und pu- blizistischen Bild nach dem Wiener Kongress ein »liberaler Mäzen« geworden, der für das Gemeinwohl wirkte und, wie die fortschrittlichen königlichen Sammler in München und Berlin, seine privaten Kunstschätze in Museen der interessierten Bevölkerung zugänglich machte. Nikolaus hatte in seiner Sammlerbedeutung seinen Schwager Fürst Johann I. Liechtenstein überholt. Dieser ließ zur gleichen Zeit den allgemeinen Wandel sinnfällig an das Tor seines Museums in Wien schreiben, nachdem er das Wappen, altes Symbol fürstlicher Besitzgegenwart, hatte entfernen lassen : »Der Kunst, den Ansicht von Eisenstadt, Lithografie, um 1830. Esterházy Privatstiftung, Schloss Eisenstadt, Grafische Sammlung.
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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Untertitel
Biografie eines manischen Sammlers
Autor
Stefan Körner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
978-3-205-78922-2
Abmessungen
23.0 x 28.0 cm
Seiten
404
Kategorie
Kunst und Kultur
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