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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers
Seite - 345 -
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Aus dem Schussfeld der Kritik auf die einsame Insel 345 15 Nikolaus II. an Graf Anton Reviczky, 13. No- vember 1828, in : MOL, FAE, P134, H, 5cs, Beilage 6a, b. 16 Alle Kosten wurden demnach von nun an aus der Hauptcassa beglichen, vgl. ehem. EPA, CD 1826/4685, 12. November 1826, zit. in : Meller 1915, Quellenteil : Nr.  638. Weitere Regelungen wurden während der Reise Nikolaus’ nach Lon- don, August bis Dezember 1826, getroffen. Erb- prinzessin Therese verzichtete auf alle Ansprüche des väterlichen Thurn-und-Taxis-Besitzes, um diesen vor den Esterházy-Schulden abzusichern (vgl. Verzichtserklärung, 3. November 1827, in : MOL, FAE, P134, H, 5cs, I/h). 17 Andlaw 1862, S.  161. 18 Wie keine andere adelige Gesellschaft Europas war die Wiener Hocharistokratie hermetisch gegenüber bürgerlichen Phänomenen abge- schlossen (vgl. Stekl 1793, S.  133f.). 19 Vgl. Schreiben des Obstersthofmeisters Trautt- mansdorff, 6. Februar 1824 (?), in : MOL, FAE, P163, Fasz. 53, Nr.  1265c. 20 Der Kaiser verwehrte daraufhin Nikolaus die Audienzen (vgl. Széchényi 1926, S.  485 [6. Mai 1824]). feyerlich mit seinem Sohn theilet, als ich es seit so vielen Jahren theile ?«15 Vater und Sohn konnten sich 1826 jedoch einvernehmlich auf neue Kredite einigen und sicherten den Kunstbestand vor den Gläubigern, indem sie ihn aus dem privaten Besitz des Fürsten dem Majorat übertrugen16. Danach gab der Fürst im Fasching 1827 in bekannter Hoffnungspose »zu Jedermanns Erstaunen ein Ballfest in dem von ihm bewohnten Gartenpalais. Er stand wie der beinahe allein Fremde in der Gesellschaft an der Thüre, die geladenen Gäste zu empfangen, und verwundert sa- hen die alten Murillo’s und Rembrand’s auf den ungewohnten Glanz der Lichter und die zu ihren Füßen tanzende junge Ballwelt.« Denn der hier so verloren wir- kende Fürst, aufgrund seiner Stellung eine bedeutende Person des öffentlichen Le- bens, hatte sich »in einer seines Ranges und Namens unwürdigen Weise«17 aus der Gesellschaft zurückgezogen. Selbst also die letzte wirklich prestigehaltige Adels- bastion, das gesellschaftlich hermetisch abgeschlossene Gesellschaftsleben18, schien Nikolaus nicht mehr zu interessieren. Die Aufrechterhaltung der gesellschaftlichen Geltung seiner Person und Familie galt ihm nichts mehr. Zusätzlich war die Huld des Kaisers verloren, da Nikolaus seit 1812 die Ehren- ämter als Gardekapitän der ungarischen Leibgarde kaum noch wahrgenommen hatte19 und zuletzt sogar seine Geliebte die Gäste anlässlich des Kaisergeburtstags in Neapel20 und während der Königskrönung in Pressburg empfangen hatte. Dieses Öffentlichmachen der langwierigen unehelichen und unstandesgemäßen Verbin-
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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Untertitel
Biografie eines manischen Sammlers
Autor
Stefan Körner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
978-3-205-78922-2
Abmessungen
23.0 x 28.0 cm
Seiten
404
Kategorie
Kunst und Kultur
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