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Tagebuch 1937/2
Kunstzeitschriften der Zeit erschienen sind, konnten keine Lebensdaten ermittelt wer-
den.
Tizian, Bildnis eines Herrn, Museo Civico, Verona (Tietze 1936b, 314). „This so-called
portrait of a member of the Castancance family is widely accepted as by Titian. The com-
position is Titianesque, but how should the chain, left ear, right arm, the oily quality and
false drawing of the left hand with the glove be attributed to the master of the ,Young Eng-
lishman‘ or ,Ippolito Riminaldi‘ from the Pitti Gallery ?“ (Norris 1935, 128.) „Die starke
Ähnlichkeit der körperlosen Hände und des bleichen Inkarnats mit dem Herrenportrait
von Lotto im Brera läßt die Zuschreibung an Tizian nicht unbedingt gesichert erscheinen.“
(Tietze 1936b, 314.)
55 Eine Person namens „Silbervogel“ konnte nicht eindeutig identifiziert werden ; es handelte
sich aber ziemlich sicher um einen der beiden Brüder Elkan und Abraham Silberman.
Diese waren mit Tietzes seit Jahren näher bekannt (siehe u. a. Brief vom 13.8.1937, HT
mit Andreas Tietze, Privatarchiv Filiz Tietze). Im Privaten trieb ETC gerne Namensspiele.
Dolly war die Schweizer Ehefrau von Elkan Silberman ; der Kontext scheint daher nahe-
zulegen, dass es sich beim „hinkerten“ Bruder um Elkans Bruder Abraham, der offenbar
ein körperliches Gebrechen hatte, gehandelt haben dürfte. Zur Kunsthandlung der Brüder
Silberman siehe TB 1937/2, 22.6.
Der Filmstar war wahrscheinlich die aus Ungarn stammende Schauspielerin Maria Corda
(geb. Farkas).
„Since 1937 he [Paul Oppé] advised the National Gallery of Canada on the purchase of
drawings.“ (Ford 1957, 207.)
Sammlung Rayner-Wood, Malvern
– siehe TB 1938/1, 5.2., 7.2.
56 Georg Swarzenski hatte von 1906–1938 die Direktion des Städelschen Kunstinstituts in
Frankfurt inne und war ab 1928 auch Generaldirektor der städtischen Museen. 1933 wurde
Swarzenski seiner städtischen Ämter enthoben, verblieb aber noch bis 1938 auf dem Direk-
torenposten des privaten Städelschen Kunstinstituts. 1938 emigrierte er schließlich in die
USA (Georg Swarzenski, in : Wendland 1999b, 677–683 ; Schilling 1958).
Lansdowne
– Sitz des Marquess of Lansdowne, Somerset.
57 Giorgione-Nachfolger, Auffindung von Romulus und Remus, Städel-Museum, Frankfurt
am Main.
Der Grafikspezialist Edmund Schilling war von 1919–1937 Direktionsassistent bei Swar-
zenski am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main.
„Posse geheiratet“ – die Bekanntschaft der beiden Tietzes mit dem Direktor der Dresdner
Gemäldegalerie reicht Jahre zurück. Hans Posse und HT hatten beide 1903 bei den Pro-
fessoren Wickhoff und Riegl promoviert. Auch hatte Posse Kokoschka bei sich beherbergt,
als dieser Anfang der 1920er-Jahre eine Professur in Dresden innehatte. Posses spätere
Ehefrau Elise, geb. Käpernick, eine überzeugte Nationalsozialistin, war tatsächlich jahr-
zehntelang seine Haushälterin gewesen (Maaz 2012a, 22 ; Schwarz 2013).
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Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Band II: Mit den Mitteln der Disziplin (1937–1938)
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- Titel
- Erica Tietze-Conrat
- Untertitel
- Tagebücher
- Band
- II: Mit den Mitteln der Disziplin (1937–1938)
- Herausgeber
- Alexandra Caruso
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 346
- Kategorie
- Biographien