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Existentialismus in Österreich - Kultureller Transfer und literarische Resonanz
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Liebe („le grand amour“) zwischen Österreich und Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg für endgültig abgekühlt; vielmehr verkörpere Frankreich in denAugen Österreichs einhellig denHauptverursacher seines Unglücks („l’artisan principal desesmalheurs“), daskostbareGeschenk („le cadeau inestimable“5)derUnab- hängigkeitvomDeutschenReich inFormdesVertragsvonSt.-Germainwisseman nicht zu schätzen. Unter diesem 1918 eingetretenen Bruch („rupture d’iden- tité“6) werdendie franko-österreichischenBeziehungen laut Rovanhernach lei- den. In Anbetracht des ungebrochenen Anschlusswillens der österreichischen Bevölkerung konstatiert 1929 der französische Botschafter Louis-Bertrand Clau- zel,wieschweres fürNichtdeutsche ist,EinflussaufdieösterreichischeMeinung auszuüben(„ilestbiendifficileàuneinfluenceétrangère,nonallemande,des’e- xercer à Vienne pour agir sans se compromettre, sur l’opinion autrichienne“7). So wie die Unabhängigkeit Österreichs als Maßnahme, das Deutsche Reich zu schwächen, die vordringlichsteAufgabe der französischenRegierungnachdem ErstenWeltkrieg ist, konzentriert sich die Besatzungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg– bevorÖsterreichs als Konfrontationsstätte des KaltenKrieges große Wichtigkeit imWiderstandgegendieSowjetunionerhält–neuerlichaufdieblei- bendeTrennungvonDeutschland. 4.1 Die französischenBesatzungszonenTirol,Vorarlberg undWien VondendreiHauptsiegermächtendes ZweitenWeltkriegs fordert Frankreich– unter Betonung, dass sich das Geschick Europas nicht ohne es regeln lasse („que le sort de l’Europe ne peut se régler sans elle“8) – im Jänner 1945 eine Beteiligung ander bereits imZugederMoskauerDeklaration vomHerbst 1943 grob aufgeteilten alliierten Besatzungsareale in Österreich. Die im Zonenab- kommen(„AbkommenbetreffenddieBesatzungszonenunddieVerwaltungder Stadt Wien“, 9. Juli 1945) geregelte Zuordnung der beiden westlichen, zuvor denVereinigtenStaatenvonAmerikaunterstehendenBundesländerVorarlberg undTirol zu Frankreich erfolgt im Juli. Das Landbesteht fortan aus vier Zonen, derwestlichen (Frankreich), südlichen (Großbritannien:Kärnten,Osttirol,Steier- mark), nordwestlichen (USA: Salzburg, Oberösterreich südlich der Donau und 5 Robert Julien:L’Imagede l’Autricheperçuepar leQuaid’Orsayentre 1918et 1922. In:Austriaca 11, Juni1986(SpécialColloque:RelationsFranco-Autrichiennes1870–1970),S.83–112,hierS.83. 6 Rovan:Réflexionssur les relations franco-autrichiennes,S. 233. 7 Julien:L’Imagede l’Autricheperçuepar leQuaid’Orsay,S.84. 8 Cullin:L’Actionculturelle françaiseenAutricheaprès1945,S.322. 62 4 FranzösischeKulturpolitikundersteExistentialismus-Begegnungen
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Existentialismus in Österreich Kultureller Transfer und literarische Resonanz
Titel
Existentialismus in Österreich
Untertitel
Kultureller Transfer und literarische Resonanz
Autor
Juliane Werner
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-068306-6
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
378
Kategorie
Kunst und Kultur
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