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Existentialismus in Österreich - Kultureller Transfer und literarische Resonanz
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EntnazifizierungAngelegenheitderösterreichischenBehördenwird.Hieranschlie- ßennurnochwenigeMaßnahmenan, zumalderKalteKriegdieBekämpfungdes Kommunismus inÖsterreich, einemwesentlichen Element der Stabilität und des Friedens(„élémentessentieldestabilitéetdepaix“37) inEuropa,zurhöherenPrio- ritätwerden lässt. InsgesamtverfolgtFrankreichdieEntnazifizierung inÖsterreich „miteinemgewissenWohlwollen“, zumeinen,weilseit1944die innerfranzösische Bürokratie bereits „dieGrenzeneinerpolitischenSäuberung“aufgezeigt hat, zum anderen, weil „die Vermeidung jeglicher wirtschaftlichen Schwächung“ Öster- reichs im Vordergrund der Besatzungspolitik steht: So entscheidet sich Klöckler zufolge der „Zielkonflikt zwischenEntnazifizierungundwirtschaftlichemWieder- aufbau“38schließlichzugunstenvonLetzterem. 4.2 KulturpolitischeMaßnahmen UmdennationalsozialistischenGeist in Österreich zu überwinden, vertrauen die französischenAlliiertenauf einemedienübergreifendeStrategie,derenGrundfeste das von Bundeskanzler Leopold Figl, Unterrichtsminister Felix Hurdes und dem französischen Gesandten Louis de Monicault unterzeichnete „Kulturabkommen zwischenderRepublikÖsterreichundderFranzösischenRepublik“vom15.März 1947 fixiert. DiesesAbkommensieht den (Wieder-)Aufbauvon französischenKul- turinstituten, dieHerausgabe vonZeitschriften, dieBewerbungdes französischen Films und Theaters sowie diverse Austauschmöglichkeiten für Jugendliche,Wis- senschaftlerInnenundKünstlerInnenvor. zes (Verfassungsgesetz vom 8. Mai 1945 über das Verbot der NSDAP) und des Kriegsverbre- chergesetzes (Verfassungsgesetz vom 26. Juni 1945 über Kriegsverbrechen und andere natio- nalsozialistische Untaten) werden zu der Festnahme nationalsozialistischer Machthaber die ‚illegalen‘ (die vor 1938 der Partei Zugehörigen, knapp 100.000 von 540.000)NSDAP-Mitglie- der als Hochverräter geahndet und aus demöffentlichenDienst entlassen. Anfang 1947 folgt das Nationalsozialistengesetz (Bundesverfassungsgesetz vom 6. Februar 1947 über die Be- handlung der Nationalsozialisten), das zwischen belasteten undminderbelasteten Personen unterscheidet. 1948 erfahren eine halbeMillionMinderbelastete Amnestie, nachdemsie 1947 schondas aktiveWahlrechtwiedererlangt hatten, rund42.000Belastete folgen 1956, im Jahr nachdemStaatsvertrag. 37 DeGaulle:DirectivespournotreactionenAutriche,S. 11. 38 Klöckler: Ici L’Autriche–PaysAmi!, S. 470,469.Cf.KlausEisterer:Der„goldeneWesten“. Zum Außenhandel der französischen Zone 1945–1947. In: Ableitinger, Beer und Staudinger (Hg.): Österreich unter alliierter Besatzung 1945–1955, S. 431–463. Cf. auchBéthouart: La Ba- taillepour l’Autriche,S.48–50sowieS. 191–213. 4.2 KulturpolitischeMaßnahmen 69
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Existentialismus in Österreich Kultureller Transfer und literarische Resonanz
Titel
Existentialismus in Österreich
Untertitel
Kultureller Transfer und literarische Resonanz
Autor
Juliane Werner
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-068306-6
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
378
Kategorie
Kunst und Kultur
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