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Existentialismus in Österreich - Kultureller Transfer und literarische Resonanz
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(L’Autricheestetdoitdemeureruneentité. Jalon,bras tenduentre l’Estet l’Ouest, elleest appelée à être un terrain d’échanges d’idées et de systèmes, un niveau d’eau entre deux civilisations. Tout effort des puissances occidentales et spécialement de la France, pour accroître leur apport culturel dans cepays est destiné à consolider l’équilibre et par con- séquentàaugmenter leschancesde lapaix.)113 KommunistischeIntellektuelleundPolitikerInnen–soderausdemMoskauerExil zurückgekehrte Ernst Fischer, Staatssekretär für Volksaufklärung, Unterricht, Er- ziehung undKultusangelegenheiten, oder Kulturstadtrat ViktorMatejka–waren zunächst privilegierte PartnerInnen im Kampf gegen den nationalsozialistischen Einfluss.ZwargiltHochkommissarBéthouartalsGaullistunddaszivileundmilitä- rischeBesatzungspersonal überwiegendals „weder kommunistischnoch sozialis- tisch […], sondernpolitisch indifferent“, dochglaubtmansich laut Sperberdurch die Zusammenarbeitmit denKommunistInnen „gegenAngriffe der sehr aggressi- ven linkenPresseamwirksamstenzuschützen“114.Bis 1950wendetsichdasBlatt, Béthouart verkündet inAlpbach: „Wir kämpfenundwerden für diemenschliche Freiheit kämpfen, gegen die neuen Formen der Sklaverei und Knechtschaft, die der kommunistische Totalitarismus eingeführt hat.“115 Entsprechend halten die französischenAlliiertenDistanz, alsSartre 1952und1954 inderFunktiondespro- kommunistischenWegbegleitersnachÖsterreichkommt.116 Sartre bereitet 1952 nicht sein kommunistisches, sondern sein antikommu- nistisches Image Sorge: Wohlwissend, dass das Theater Hauptumschlagplatz seiner Ideen ist, insbesondere in Ländern, in denenÜbersetzungenmitmehr- jähriger Verzögerung erscheinen, lässt er eine für den Zeitpunkt des Friedens- kongresses geplanteWiener Inszenierungdes StücksLesMains sales absagen, um eine Instrumentalisierung des Inhalts zu verhindern. Das 1948 uraufge- führte, im südosteuropäischen ‚Illyrien‘ spielende Polit-Drama konfrontiert einen arrivierten Pragmatiker (Hoederer) mit einem jungen Idealisten (Hugo), der zum Werkzeug seiner GenossInnen wird. Hoederers Kompromissbereit- schaft gegenübergegnerischenGruppierungenwirft die imbesetztenFrankreich virulent gewordene Frage auf, ob der Zweck dieMittel rechtfertigt (damals 113 DeBroglie:Souvenirs françaisdans leTyrol,S. 174 (Hervorhebung imOritinal). 114 Sperber:BismanmirScherbenaufdieAugenlegt,S. 259. 115 o. V.: Rede zur Eröffnung des Alpacher [!] College, gehalten vonArmeegeneral Bethouart, HochkommissarderFranzösischenRepublik inÖsterreich. In:GeistigesFrankreich,21.08.1950. 116 AuchPorpaczy erwähnt, „daß inWiendasBild Sartreswederdurchdie öffentlichenVer- treter Frankreichsnochdurcheine französisch-österreichischeDiskussionsrunde, bei der Sar- tre Gelegenheit gehabt hätte, Stellung zu nehmen, zurechtgerückt wurde. Die gesamte Angelegenheit wurde ausschließlich in Form einer ‚Schlammschlacht‘ der österreichischen Presseausgetragen.“Porpaczy:Frankreich–Österreich,S. 229. 288 8 SartreundderkulturelleKalteKrieg
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Existentialismus in Österreich Kultureller Transfer und literarische Resonanz
Titel
Existentialismus in Österreich
Untertitel
Kultureller Transfer und literarische Resonanz
Autor
Juliane Werner
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-068306-6
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
378
Kategorie
Kunst und Kultur
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