Seite - 48 - in ExtremA 2019 - Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich
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© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
ISBN Print: 9783847110927 – ISBN E-Lib: 9783737010924
Gefährdung beschreibt im Zusammenhang mit Naturgefahren die Mög-
lichkeit des Eintretens negativerAuswirkungen fürMenschundGesellschaft
durchNaturereignisse (PLANAT, 2012).KommtesdurchEintreten einesNa-
turereignisses zu einer schwerwiegenden Störung einer Gemeinschaft oder
Gesellschaft durchmenschliche,materielle, wirtschaftliche oderökologische
Verluste, spricht man von einer Naturkatastrophe (engl. natural disaster;
UNISDR, 2017;Übersetzung der Autoren). Eine Quantifizierung dermögli-
chennegativenKonsequenzenanhanddergeschätztenWahrscheinlichkeitdes
Schadenseintritts (Naturgefahr) und des geschätzten Schadensausmaßes
(Vulnerabilität bedrohter Menschen und Sachwerte) erfolgt durch die Be-
rechnung vonNaturrisiken, welche in Form von akzeptablem und inakzep-
tablemRisiko quantitative Informationen für dasManagement vonNaturge-
fahrendarstellen (vgl. Elverfeldt et al., 2008).
1.3 ArtenalpinerNaturgefahren inÖsterreich
Der Großteil der im alpinen RaumÖsterreichs auftretenden Naturgefahren
könnennachUrsprungbzw.treibenderKraftinmeteorologische,hydrologische
undgravitativeNaturgefahrenunterteiltwerden.
MeteorologischeNaturgefahren
Kälteeinbrüche und Stürme sind in der Regel großflächige meteorologische
Phänomene, welche jedoch, getrennt durch denAlpenhauptkammalsWetter-
barriere, selten den ganzen österreichischenAlpenraumauf einmal betreffen.
Besonders hohe Eis- und Schneelasten sowie Hagelunwetter treten hingegen
meist lokalisiert auf. Starkniederschläge können sowohl großflächig durch
Tiefdruckgebiete oder durch Staueffekte an denGebirgen als auch sehr klein-
räumig durch Konvektionen auftreten und Auslöser für nachfolgende hydro-
logische und gravitative Sekundärgefahren wie Hochwasser, Sturzfluten und
intensive Bodenerosion sein. Die Gefährdung durch Hitze, Dürre undWald-
brände ist im österreichischen Alpenraum im europäischenVergleich derzeit
gering, jedoch sind aufgrund steigender Durchschnittstemperaturen und er-
höhterWahrscheinlichkeit für Hitzewellen (APCC, 2014) auch hier zukünftig
vermehrtnegativeKonsequenzenzuerwarten.
HydrologischeNaturgefahren
MitWasser als treibende Kraft zählen Sturzfluten, Hochwasser und fluviatile
Feststoffkatastrophen zu den hydrologischen Naturgefahren. Als Sekundär-
prozesse, fürwelchenichtnurdieNiederschlagsmenge, sondernauchFaktoren
wieTopographie,InfiltrationskapazitätundLandnutzungausschlaggebendsein
ÜberblickalpinerNaturgefahren
inÖsterreich48
Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0
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Buch ExtremA 2019 - Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich"
ExtremA 2019
Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich
- Titel
- ExtremA 2019
- Untertitel
- Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich
- Autoren
- Thomas Glade
- Martin Mergili
- Herausgeber
- Katrin Sattler
- Verlag
- Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-7370-1092-4
- Abmessungen
- 15.5 x 23.2 cm
- Seiten
- 778
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute